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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Schweiß an ihrem Hals hinab in den Schatten ihres Dekolletés rinnen sah. Zum ersten Mal seit seinem Aufbruch aus Falls Crossing wurde ihm bewusst, wie albern er sich benahm, wie er nach jedem Strohhalm griff. Was konnte diese Frau schon von Dani wissen? Bestand überhaupt die Möglichkeit, dass Dani Kontakt zu ihr aufgenommen hatte? Was hatte er sich dabei gedacht, wie ein Wahnsinniger hierher zu rasen in der festen Überzeugung, diese Frau habe etwas mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun?
    Er verzog den Mund.
    »… Das würde ich an deiner Stelle nicht tun, Mary Beth. Hör zu, ich bin sicher nicht die Richtige, um Ratschläge zu erteilen, aber …«
    Wieder wurde sie unterbrochen. Sie straffte sich mit einem Ruck und lief hochrot an. »Es reicht. Das muss ich mir weder von dir noch von sonst wem sagen lassen. Gute Nacht.« Sie beendete das Gespräch. Mit zusammengebissenen Zähnen stieß sie etwas Unverständliches hervor, dann verschwand sie vom Fenster.
    Travis stieß die Luft aus.
    Was nun?
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und wollte gerade wieder gehen, als er an der Hausecke eine Bewegung wahrnahm.
    Ein Mensch oder nur ein Schatten? Er konnte es nicht erkennen.
    Travis duckte sich instinktiv. Hatte sie ihn etwa entdeckt und war geräuschlos nach draußen geschlichen? Ohne den Blick von der Stelle zu lösen, wo er glaubte, jemanden unter den Bäumen gesehen zu haben, tastete er nach dem Nachtsichtgerät.
    Doch die Erscheinung war bereits wieder verschwunden, und als er das Gerät endlich aus der Tasche gezogen hatte, sah er an der Stelle, wo er einen Menschen bemerkt zu haben glaubte, nichts als einen großen Wassertrog und eine hohe Pumpe.
    Schwitzend ließ er das Nachtsichtgerät über das kleine Grundstück schweifen. Das Zirpen der Grillen übertönte fast das leise Motorengeräusch vom Freeway in ein paar Kilometer Entfernung und das Rumpeln eines Zuges auf fernen Gleisen.
    Er hörte keine Schritte, sah niemanden um die Hausecken huschen oder unter den Bäumen Deckung suchen.
    Seine Wahrnehmung hatte ihm wohl einen Streich gespielt.
    Travis verstaute das Nachtsichtgerät sorgfältig wieder in seiner Tasche und überlegte, wie er jetzt weiter vorgehen sollte. Das Haus überwachen, beobachten, wer kam und ging?
    Himmel, dachte er. Da stand er nun allein auf einer Wiese und spionierte einer Frau nach, die er nicht kannte und die aller Wahrscheinlichkeit nach unschuldig war. Aber wo sonst konnte er ansetzen? Seit seiner Abreise hatte er sechsmal in Falls Crossing angerufen und mit den Ermittlern gesprochen.
    Es war kein Anruf eingegangen.
    Sie hatten keine neuen Hinweise gefunden.
    Keine Spur von seinem kleinen Mädchen.
    Scheiße, dachte er. Verdammte Scheiße.
    Er straffte sich, kehrte Shannons Haus den Rücken und packte seine Gerätschaften ein.
    Was hätte er davon, das Leben dieser Frau auf den Kopf zu stellen? Dass er verzweifelt war, gab ihm nicht das Recht …
    BUMM!
    Der Knall einer Explosion.
    Die Erde bebte.
    Glas zerbarst.
    Was zum Teufel …?
    Travis fuhr herum.
    Shannons Haus war unbeschädigt, aber nicht weit davon stand eine Art Schuppen plötzlich in Flammen. Sie loderten aus dem Dach, und ein Funkenhagel prasselte auf den zundertrockenen Boden.
    Travis rannte los.
    Im Laufen zog er sein Handy aus der Tasche und tippte die Notrufnummer ein.
    Es klingelte einmal, dann meldete sich eine Stimme: »Um was für einen Notfall handelt es sich?«
    BAMM!
    Eine weitere Explosion zerriss das Dach des Schuppens. Die Flammen schlugen zum Nachthimmel empor.
    Hunde heulten.
    Pferde wieherten.
    »Es brennt«, schrie Travis ins Telefon, während er weiterhastete. »Zwei Explosionen auf Shannon Flannerys Grundstück.« Er rasselte die Adresse herunter, die er sich vor knapp einer Woche eingeprägt hatte. »Schicken Sie Löschfahrzeuge. Und Sanitäter.« Rauch wallte auf. Die Flammen prasselten gierig. Funken entzündeten trockene Zweige, Blätter und Gras.
    »Gibt es Verletzte?«
    »Weiß ich noch nicht. Haben Sie die Adresse?«, schrie er.
    Die Frau wiederholte die Anschrift. »Die Einsatzfahrzeuge sind unterwegs.«
    »Sie sollen sich beeilen!« Travis beendete das Gespräch, schwang sich über das Gatter auf Shannons Grundstück und rannte weiter.

    BUMM!
    Die Fenster klirrten.
    Die Türen bebten.
    Shannon, die gerade die Treppe hinaufstieg, hielt sich am Geländer fest. »Was war das?«, flüsterte sie. Ihr Herz begann zu rasen. Von Angst getrieben, hastete sie die Treppe

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