Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
dem 01.07.2009 galt in den alten Bundesländern die Grenze von 250.000 EUR, für die neuen Länder hingegen die erhöhte Grenze von 500.000 EUR. Im Rahmen der Konjunkturpakete wurde diese Grenze bundeseinheitlich und befristet bis Ende 2011 auf 500.000 EUR festgesetzt. Ohne die vorgenannte Anschlussregelung wäre ab 2012 wieder der geringere Wert anzuwenden gewesen, dann allerdings bundeseinheitlich.
Folgendes ist zu beachten: Auch wenn man die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, ist man nicht automatisch Ist-Versteuerer. Der Unternehmer muss einen Antrag auf Genehmigung der Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten stellen, da er ansonsten Soll-Versteuerer bleibt.
Dieser Antrag ist weder an eine Form noch an eine Frist gebunden. Das Finanzamt wird dem Antrag unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs entsprechen, wenn einer der vorgenannten Tatbestandsvoraussetzungen erfülltist. Ist-Versteuerer brauchen ihre Kundenforderungen nicht im Einzelnen aufzuzeichnen und keine Personenkonten zu führen, wenn sie nicht freiwillig eine Zahlungsüberwachung und ihr Mahnwesen an die Buchhaltung gekoppelt haben. Zur besseren Übersichtlichkeit richten aber auch die Ist-Versteuerer häufig Personenkonten ein.
Auch bei den Ist-Versteuerern sind dann zwei gesonderte Buchungen zu machen:
Bei Leistungserfüllung mit Rechnungsstellung im Buchungskreis Ausgangsrechnungen:
Forderungsbestand und Verkaufserlöse/nicht fällige USt nehmen zu.
Bei Zahlung mit Geldeingang im Buchungskreis Bank:
Forderungsbestand nimmt ab, der Bestand des Bankkontos erhöht sich.
Aus nicht fälliger USt wird fällige USt.
Die Debitorenkonten anlegen und bebuchen
Bei der Einrichtung der Debitorenkonten ist weiter zu beachten, dass die fünfstelligen Kundenkonten (Debitoren) außerhalb des Sachkontenrahmens liegen, bei der DATEV z. B. im Nummernbereich 10000 bis 69999. Wenn Sie Debitorenkonten bebuchen, sollte von den jeweiligen Firmendaten zumindest der Name erfasst werden. Bei Auslandssachverhalten sind weitere Angaben erforderlich, z. B. bei EU-Ausland auch die USt-Identifikationsnummer. Nachträgliches Zuordnen und Abstimmen ist ansonsten kaum möglich.
Praxis-Beispiel: So buchen Sie richtig
Ein Spediteur S stellt dem Computerhändler C, Debitorenkonto # 11401, seine Transportleistung mit netto 3.000 EUR zzgl. 19 % USt, gesamt also 3.570,00 EUR, in Rechnung.
Nach sechs Wochen geht der Rechnungsbetrag ein.
Ausgangsrechnung an Kunde C:
Debitor 11401
3.570 EUR
an Umsatzerlöse und USt
3.570 EUR
Zahlungseingang von Kunde C:
Bank
3.570 EUR
an Debitor 11401
3.570 EUR
Nach dem Rechnungsausgleich ist auch das Debitorenkonto von Kunde C ausgeglichen: Forderung und Zahlung saldieren zu 0 EUR.
Es hat sich bewährt, einzelne Personenkonten nur für Großkunden zu führen und andere Geschäftspartner gesammelt abzuwickeln. Die Anlage von individuellen Sachkonten und Personenkonten kann en bloc bei der Einrichtung der Buchhaltung erfolgen oder später beim Buchen ergänzt werden.
Beabsichtigen Sie, nicht für jeden Geschäftsfreund ein konkretes Debitorenkonto anzulegen, können Sie die Geschäftsfreunde auch in Gruppen zusammenfassen, unter sogenannten „Diversen“. Der Begriff CpD-Konto (Conto-pro-Diverse), seltener auch „Scharnierkonto“, bezeichnet in der Buchführung ein kombiniertes Forderungs- und Verbindlichkeitskonto im Hauptbuch. Darin werden Einmalvorgänge gesammelt. Es handelt sich dabei um ein Sammelkonto, auf dem Zahlungen von und an Geschäftspartner gebucht werden, für die kein eigenes Debitoren-(Kunden-) oder Kreditoren-(Lieferanten-)Konto geführt wird, oder für Zweifelsfälle, in denen das konkrete Konto zunächst unbekannt ist. Sie sollten aber – um eine Trennung nach Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Geschäftspartnern zu ermöglichen und den Überblick nicht zu verlieren – im Bereich der Forderungen und Verbindlichkeiten stattdessen nur mit Forderungs- bzw. Verbindlichkeitskonten „Diverse“ arbeiten.
Sehen Sie dazu folgendes Gliederungsbeispiel für die „Diversen“ Debitoren:
Gliederungsbeispiel für die „Diversen“ Debitoren
Konten
Bezeichnung
Konten
Bezeichnung
Konten
Bezeichnung
11100
Diverse A
11200
Diverse B
11300
Diverse C
11400
Diverse D
11500
Diverse E
11600
Diverse F
11700
Diverse G
11800
Diverse H
11900
Diverse I
12000
Diverse J
12100
Diverse K
12200
Diverse L
12300
Diverse M
12400
Diverse N
12500
Diverse O
12600
Diverse P
12700
Diverse Q
12800
Diverse R
12900
Diverse
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