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Deception – Betörendes Trugbild – Teil 2 (German Edition)

Deception – Betörendes Trugbild – Teil 2 (German Edition)

Titel: Deception – Betörendes Trugbild – Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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gezeigt.
    Es war klein, nur ungefähr vierzehn mal vierzehn Zentimeter groß, und Liebe auf den ersten Blick. Das abstrakte Kunstwerk zeigte leuchtende Rot- und Orangetöne, die in einem wilden Strudel miteinander vermischt waren. Samantha bevorzugte eigentlich Klassizismus und konnte sich die Anziehungskraft, die das Werk auf sie ausübte, nicht erklären, doch sie sah es bereits in ihrem Schlafzimmer über der breiten Kommode hängen und so hatte sie es der Künstlerin abgekauft – abgeschwatzt es eigentlich eher traf, denn obwohl es mit einem Preisschild versehen war, tat die Besitzerin der Galerie sich schwer, es abzugeben. Mit Engelszungen hatte Sam sie schließlich dazu überredet.
    Ehrfürchtig schlug sie das zarte, ebenfalls grüne Seidenpapier zur Seite. Mit dem Finger strich sie über den schmalen, geschnitzten Holzrahmen, der nicht zu der abstrakten Farbexplosion passen wollte und gleichzeitig perfekt war. Ihr Herz klopfte schneller, je länger sie das kleine Bild betrachtete. Wenn sie nur benennen könnte, woran es sie erinnerte!
    Völlig verträumt betrachtete Sam ihre Beute und versuchte, sich den Rausch vorzustellen, den ihr Beutezug im Hause Winters auslösen würde. Sie sah hoch und blickte auf das glitzernde Wasser des Sees. Den Wunsch nach Ruhe und Einsamkeit hatte sie schon verspürt, als sie aus Scotts Haus geflüchtet war. Das Café hatte sie bewusst der Aussicht nach ausgesucht, auch wenn die Straße, auf der es lag, etwas belebter war.
    So konnte sie sich einen kleinen Moment Freiheit vorgaukeln, bevor sie zu der Villa zurückkehrte. Mit einem Seufzen streckte sie ihre Füße unter dem Tisch aus.
    Kaum hatte der Kellner ihren Kaffee gebracht, zog jemand den zweiten Stuhl an ihrem Tisch zurück. Michael Hunt setzte sich zu ihr, ein raubtierartiges Lächeln auf den Lippen. Sofort wickelte Samantha das Seidenpapier wieder um ihren kleinen Schatz und ließ ihn zurück in seine Tüte gleiten.
    „Eigentlich würde ich es vorziehen, alleine zu essen.“ Durch die dunklen Gläser ihrer Sonnenbrille, die sie nun wieder aufgesetzt hatte, fixierte sie einen entfernten Punkt weit draußen auf dem Wasser.
    Michael lachte leise, ignorierte ihren Einwand und wies auf die Tüten. „Wie ich sehe, nimmst du nicht nur Bargeld, sondern auch Kreditkarten. Hat Scott dich einkaufen geschickt?“
    Nur mit Mühe hielt Samantha sich davon ab, Michael eine Ohrfeige zu verpassen. Würde er jemals damit aufhören, ihr unter die Nase zu reiben, dass sie ihn bestohlen hatte? „Es geht dich zwar nichts an, aber ich habe tatsächlich eigenes Geld.“
    Er zog vielsagend die Augenbraue hoch und grinste, dann sah auch er auf den See hinaus.
    Samantha war nicht einmal erstaunt, dass der Kellner nicht nur ihr Essen, sondern auch einen Teller mit Pasta für Michael brachte. Stumm griff sie nach ihrem Besteck und fragte sich, was er eigentlich hier wollte. War er ihr wohlmöglich gefolgt?
    „Was hat dich eigentlich in Scotts Arme getrieben?“ Er fragte so beiläufig, als würde es ihn in Wahrheit gar nicht wirklich interessieren.
    „Solange du mich nicht an deinen Plänen teilhaben lässt, sehe ich keinen Grund, dir meine mitzuteilen.“ Plötzlich erschien ihr das Essen nicht mehr so verlockend.
    Michael hingegen aß mit großem Hunger. Ertappt sah Sam zur Seite, als sie sich bei dem Gedanken erwischte, dass sie nichts dagegen hätte, wenn er über sie mit demselben Heißhunger herfallen würde. Was hatte dieser Mann nur an sich, dass er sie ihr jahrelanges Training vergessen ließ?
    Nachdem er geschluckt hatte, fragte er: „Ich will lediglich sicher gehen, dass wir uns nicht gegenseitig im Weg stehen. Also: Was suchst du hier?“
    „Würdest du mir glauben, wenn ich dir darauf eine Antwort geben würde?“ Samantha versuchte, gelassen zu bleiben und nippte vorsichtig an dem heißen Espresso.
    „Lassen wir es auf einen Versuch ankommen. Was willst du von Scott? Geld?“
    „Nein“, antwortete sie ruhig. „Ich kann dir versichern, dass es nicht Scotts Geld ist, auf das ich es abgesehen habe. Sagen wir einfach, dass ich einen bestimmten Gegenstand aus diesem verdammt großen Haus haben will. Sobald ich ihn gefunden habe, bin ich verschwunden.“
    Michael musterte ihr Gesicht eingehend und nickte dann knapp. „Gut, dann weiß ich ja, woran ich bin. Nicht, dass ich es überhaupt in Betracht ziehen würde, dir zu trauen.“
    Samantha rollte genervt mit den Augen. „Das hast du bereits betont. Wenn es dich beruhigt: Ich

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