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Deception – Betörendes Trugbild – Teil 5 (German Edition)

Deception – Betörendes Trugbild – Teil 5 (German Edition)

Titel: Deception – Betörendes Trugbild – Teil 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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würde noch eine ganze Weile dauern, bis sie darüber hinweg war.
    Auf dem Weg nach unten konnte sie Becky fröhlich eine furchtbar schräge Version des Klassikers „Pretty Woman“ von Roy Orbison pfeifen hören und Sam ahnte schon jetzt, dass sie davon einen Ohrwurm bekommen würde.
    Als sie um die Ecke bog, blieb sie stehen und beobachte Becky, wie sie in ihrem mintfarbenen Rock und der bonbonrosa Strickjacke schwungvoll die Scones auf einem Teller beförderte, den sie dann mit einem Klecks Marmelade garnierte. Schweren Herzens beschloss Sam, dass es an der Zeit war, gute Laune vorzutäuschen. Becky hatte ihren Frust am allerwenigsten verdient. Plötzlich kam ihr das vergessene Geschenk in den Sinn. Schnell eilte sie wieder nach oben und suchte in ihrem Kleiderschrank danach. Vor einiger Zeit hatte sie von einem ihrer Liebhaber eine Tasche von Chanel geschenkt bekommen – da sie sie bisher noch nicht benutzt hatte und sie sich noch in dem Original-Karton befand, entschied Sam, dass es ein gutes Geschenk für Becky wäre.
    Dieses Mal polterte sie hörbar die Treppe nach unten; Beckys ansteckendes Grinsen begrüßte sie. „Hier, das ist noch für dich.“ Sam hielt ihr den Karton entgegen.
    „Ach, Sam. Du hast mir doch schon so viel mitgebracht.“ Obwohl Becky protestierte, glänzten ihre Augen bereits verdächtig voller Vorfreude.
    „Das ist eher als Entschädigung gedacht, weil ich in letzter Zeit so unerträglich war.“
    Becky schaffte es, im gleichen Moment Tee einzugießen, abzuwinken und nach der Schachtel zu greifen. „So schlimm war es nun auch wieder nicht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du Liebeskummer hast.“
    Ertappt sah Sam nach unten, doch Becky steckte mit der Nase schon in der Verpackung und quiekte aufgeregt. Widerwillig lächelte Samantha – wenigstens ihrer Freundin konnte sie noch eine Freude machen.
    „So, jetzt iss aber erstmal. Du siehst schon aus wie ein Gespenst.“ Sie schob Sam den Teller hin und stellte den Tee daneben.
    Eine Grimasse schneidend griff Sam nach der Gabel und murmelte: „Also, Komplimente machst du auch wie keine zweite.“
    Becky lachte und befühlte hingerissen die Tasche. „Sie ist wunderschön, Sammy. Danke!“

    Eine knappe Stunde später fühlte Sam sich tatsächlich etwas besser. Sie hatte es geschafft, sich von Beckys nie versiegender guter Laune anstecken zu lassen. Jetzt gerade imitierte sie eine alte Dame, die sich immer Bücher in der Bibliothek lieh, in der Becky arbeitete, und bei der Rückgabe stets sehr langatmig erzählte, was sie an diesem Buch besonders toll fand. „Und weißt du, was mich daran am meisten fertig macht? Seit 17 Jahren arbeite ich jetzt schon da und Mrs. Curtis fand bisher noch nicht ein einziges Buch schlecht. Kannst du dir das vorstellen? Bei drei Büchern pro Woche macht das in den Jahren doch...“ Sie runzelte die Stirn und versuchte, die genaue Anzahl zu berechnen.
    Samantha lachte. „Pass auf, dass du keine Kopfschmerzen bekommst.“  
    „Über 2000 Bücher mindestens, ich habe jetzt mal Feiertage und so abgezogen. Das ist doch Wahnsinn! Irgendeins der Bücher muss doch einfach schlecht gewesen sein. Das ist eine statistische Unmöglichkeit!“
    Plötzlich wirbelte sie herum und stützte beide Hände auf die Tischplatte. Becky starrte direkt in Sams Gesicht und sagte verheißungsvoll: „Ich weiß, was du brauchst.“
    Belustigt hob Samantha eine Augenbraue. „Ach ja?“
    „Ja. Ein Date. Wie gut, dass du mich hast.“ Becky richtete sich wieder auf und klatschte vergnügt in die Hände.
    Abrupt stellte Sam ihre Tasse ab und suchte nach den richtigen Worten. „Also, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.“
    Becky zuckte mit den Schultern und summte wieder die Melodie von „Pretty Woman“.  
    „Rebecca Evans! Ich meine es ernst.“ Samantha versuchte, so bedrohlich wie nur möglich zu klingen, doch Becky zwinkerte ihr nur zu. Genervt warf Sam die Arme in die Luft und verdrehte die Augen. „Ich werde echt noch verrückt mit dir.“
    Becky nahm den Löffel aus ihrer Teetasse und wies auf Sam. „Ein Blind Date, wie klingt das?“
    „Ganz ehrlich?“, fragte Sam nach und Becky nickte. „Grauenvoll. Einfach nur grauenvoll.“
    Beckys Blick wanderte zur Uhr. „Das ist schlecht.“
    Samantha sah ebenfalls zur Uhr und wollte gerade fragen, ob Becky allen Ernstes ein Blind Date für diesen Abend organisiert hatte, da klingelte es an der Tür. Das Blut wich aus Sams Gesicht und sie

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