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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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nippte bedächtig an seinem zweiten Becher Brühe. »So läuft das nicht, Detective. Die Beauty-Farm und ich sind synergetisch. Wir profitieren voneinander. Sehen Sie sich doch mal um. Die meisten Frauen hier sind phantastisch in Form. Sie kommen hierher, um Ruhe und Frieden zu finden, und wollen eine sichere Umgebung, in der sie sich entspannen können, ohne zuzunehmen. Wir haben zwar auch einige Männer hier – größtenteils Ehemänner, die von ihren Frauen mitgeschleift werden –, aber der größte Teil unserer Klientel ist weiblich. Sie können hier relaxen, ohne sich vor irgendwelchen Männern in acht nehmen zu müssen.«
    »Hat Ms. Betham das auch so empfunden?«
    »Ich wußte, daß Sie davon anfangen würden«, sagte Ness. »Sind Sie Miz Betham je begegnet?«
    »Nein.«
    »Sie ist um die Fünfzig und hat ein Gesicht wie eine Ananas. Ich hab nichts gegen häßliche Menschen, außer wenn sie mir Ärger machen. Keine Ahnung, was ihr Problem ist, aber an mir läßt sie das nicht aus. Ich hoffe, daß der Blödsinn, den die erzählt, bei Ihnen keinen komischen Eindruck von mir erweckt. Ich stelle keinen Frauen nach. Und Lilah würd ich ganz bestimmt nichts tun. Sie haben mir bisher ja noch nicht viel darüber erzählt.«
    »Lilah wird sich wieder erholen«, sagte Marge. »Wenn sie Ihnen die Einzelheiten erzählen will, wird sie das sicher tun.«
    »Weiß sie, wer sie überfallen hat?«
    Marge schwieg.
    »Vermutlich nicht«, sagte Ness. »Sonst würden Sie mich ja nicht vernehmen. Fragen Sie mich, was Sie wollen. Ich tu alles, um Ihnen zu helfen, das Schwein zu finden.«
    »Sie mögen sie sehr gern.«
    »Ich sagte doch, daß ich sie anbete.«
    »Aber rein freundschaftlich.«
    »Yep.«
    »Hat es je sexuelle Kontakte zwischen Ihnen gegeben?«
    »Nein. Nicht daß ich was dagegen hätte, aber …«
    Marge wartete ab.
    »Ich bin wohl nicht ihr Typ.«
    »Wer ist denn ihr Typ?«
    »Lilahs?« Ness zögerte. »Keine Ahnung. Ich hab gehört, sie wär mal verheiratet gewesen. Ich versuche mich möglichst aus den privaten Angelegenheiten meiner Chefin rauszuhalten. Ich denke, das ist ganz vernünftig.«
    »Waren Sie gestern hier auf der Beauty-Farm, Mike?«
    »Gestern hatten wir was? Sonntag? Yep, da war ich hier. Ich bin zu dem Vortrag um sieben gegangen. Ehrlich gesagt, kann ich mich noch nicht mal erinnern, worüber der war. Die gehn bei mir alle durcheinander. Danach hab ich eine Stunde allein trainiert. Dann hab ich mit einigen der Damen Kräutertee getrunken.« Er lächelte. »Sie wissen schon, ein bißchen Kundschaft werben. Gegen elf bin ich ins Bett gegangen, kann aber auch schon fast zwölf gewesen sein.«
    »Haben Sie Lilah irgendwann im Laufe des Abends gesehen?«
    »Kann mich nicht daran erinnern.«
    »War sie bei dem Vortrag?«
    »War sie? Ich kann es beim besten Willen nicht sagen. Meine Schwester Kelley weiß das vielleicht. Sie behält solche Sachen.«
    »Es kann also niemand bestätigen, wo Sie zwischen zwölf und sieben waren.«
    »Nein, niemand. Da hab ich nämlich in meinem einsamen Bettchen geschlafen.« Ness zuckte die Schultern. »Ist Lilah bewußtlos oder was? Warum fragen Sie mich das alles? Sie könnte Ihnen sonst sagen, daß ich ihr nichts getan habe.«
    »Sie ist bei Bewußtsein.«
    Ness nickte. »Das ist gut. Dann fragen Sie sie doch einfach …«
    »Wir haben vor, sie ausführlich zu befragen, wenn es ihr besser geht. Bis dahin schließen wir niemanden aus. Wissen Sie, ob jemand eventuell ein Hühnchen mit Lilah zu rupfen hatte. Ein verärgerter Mitarbeiter vielleicht?«
    Ness schüttelte den Kopf. »Alle mögen sie. Hab noch nie einen ein böses Wort sagen hören … außer … nun ja, er hat eigentlich nichts Schlechtes über sie gesagt. Er hat überhaupt nichts über sie gesagt … was ziemlich merkwürdig war.«
    Marge sah ihn fragend an.
    »Vor zwei oder drei Monaten kam ein Typ hierher und behauptete, er wär ein Bruder von Lilah«, sagte Ness. »Eigentlich wollte er zu Davida, weil sie Geburtstag hatte. Er hatte ein Geschenk für sie. Es war aber niemand da. Also ließ er das Geschenk an der Rezeption und ging.«
    »Das war alles?«
    »Yeah, mehr oder weniger.«
    »Warum erzählen Sie mir das?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Ness. »Ich hatte den Typ noch nie gesehen. Und er ist seitdem auch nicht mehr hier gewesen. Ich weiß, daß Lilah und Freddy ein enges Verhältnis zueinander haben. Mir kam es einfach merkwürdig vor, daß es da so einen mysteriösen ›Bruder‹ geben sollte. Er war

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