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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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– die eine blond, die andere brünett. Sie warfen ihre langen, feuchten Haare über die braun gebrannten Schultern.
    Decker folgte ihnen mit den Augen, bis sie in einem silberfarbenen Porsche Carrera verschwanden. Der Wagen rauschte davon, und Decker starrte einen Augenblick auf den leeren Platz.
    »Da drinnen gibt’s noch mehrere Dutzend von der Sorte«, sagte Marge.
    »Wie gefällt dir diese Farbe für einen Porsche? Meiner könnte eine Lackierung vertragen. Ich bin das Rot leid.«
    »Hast du nach den Mädchen oder nach dem Auto geguckt, Pete?«
    »Zuerst hab ich nach den Mädchen geguckt. Dann wurde ich durch das Auto abgelenkt.«
    Marge fing schallend an zu lachen. »Rina braucht sich wirklich keine Sorgen zu machen.«
    Decker lächelte. »Das hätte ich dir auch so sagen können. Wenn also dieser Reed Lilahs zweiter Medizinerbruder ist, wer ist dann Totes’ Phantom namens King?«
    »Ich hab Reeds Helferin nach ihm gefragt. Da fing sie an, mir Fragen zu stellen. Und als ich die nicht beantworten wollte, beantwortete sie auch meine nicht mehr. Aber ich hatte das Gefühl, daß es diesen King auf jeden Fall gibt. Ob er aber ein Bruder ist oder nicht, weiß ich nicht.«
    »Also, demnach hat Lilah einschließlich des Phantombruders King … wie viel … drei Brüder, die Ärzte sind?« sagte Decker.
    Marge zuckte die Achseln.
    Decker fuhr fort: »Ich hab Hollander gebeten festzustellen, ob in der Gegend Leute wohnen, die schon mal sexuell straffällig geworden sind. Außerdem will er die Daten von unserem Fall in den Computer eingeben, um festzustellen, ob es Übereinstimmungen mit anderen Vorfällen in der Stadt gibt. Bis ich mit Lilah gesprochen hab, haben wir nicht viel, womit wir arbeiten können.«
    »Hast du schon mit Davida Eversong gesprochen?« fragte Marge.
    Decker runzelte die Stirn. »Hat Morrison sich schon wieder nach ihr erkundigt?«
    »Ich hab angerufen, um zu fragen, ob irgendwas anliegt«, sagte Marge. »Er war bloß neugierig, ob wir schon Kontakt mit ihr aufgenommen haben.«
    »Tja, die Tochter einer berühmten Schauspielerin wird vergewaltigt – das könnte einigen Wirbel geben, wenn’s in die Medien kommt. Die meisten Schauspielerinnen sind publicitysüchtig. Ich bin sicher, daß Morrison keine neuen Schlagzeilen will, nachdem er sich gerade mit den Folgen des Falls Rodney King herumgeschlagen hat.«
    »Eine neue Variante der ›versteckten Kamera‹.« Marge legte die Stirn in Falten. »Glaubst du, du könntest je so ausrasten wie diese Typen, Pete?«
    »Ich glaube, wir sind alle nur eine Stufe über den Affen.«
    Marge lächelte. »Hast du Freddy Brecht erreicht?«
    »Er war nicht da.« Decker berichtete ihr von seinem Gespräch mit Brechts Sekretärin. »Ich weiß nicht, warum er seine Termine abgesagt hat. Vielleicht hat er das mit Lilah erfahren und ist zu ihr gerast. Ich würde mich gern mit ihm unterhalten. Angeblich hat er sich gestern Abend mit ihr getroffen. Vielleicht ist ihm irgendwas aufgefallen.«
    »Ich ruf im Krankenhaus an und frage, ob er sie besucht hat.«
    »Danke.« Decker wischte sich die schweißnasse Stirn. Das Quecksilber mußte heute über dreißig Grad geklettert sein. Arme Rina. Die nächsten Monate würden für sie die Hölle sein. »Dann erzähl mir mal was über Kelleys Bruder Mike. Ist das derselbe Typ, der das Gemüse erntet?«
    »Yeah. Er war mir irgendwie unheimlich. Doch du hast ja gesagt, daß Lilah nicht weiß, wer sie überfallen hat, und Mike kennt sie.«
    »Sie hatte die Augen verbunden«, sagte Decker, »deshalb könnte es trotzdem jemand gewesen sein, den sie kennt. Ich hab die Frage einfach nur so auf gut Glück gestellt. Vermutlich hat sie gar nicht mitgekriegt, was ich von ihr wollte. Ich werde sie noch einmal fragen müssen.«
    »Vielleicht weiß sie, wer er ist, und der Kerl hat ihr mit üblen Dingen gedroht.«
    »Könnte Ness einem Angst einjagen?«
    »Nein, er ist eher verschlagen – hinterlistig«, antwortete Marge. »Der Typ ist kein bißchen zusammengezuckt, als er sich umdrehte und sah, daß ich ihn anstarrte. Ich kann ihm nichts Konkretes nachsagen – er war durchaus kooperativ –, aber ich trau ihm nicht. Auf den ersten Blick stellt er körperlich nicht viel dar. Doch dann sieht man, wie er sich bewegt. Er nimmt sich beim Training auf Video auf.«
    »Was?«
    »Yeah, er hatte eine Videokamera. Da hab ich ihn gefragt, wozu er die braucht. Er filmt sich selbst. Hat mir auch ohne Zögern das Band, was gerade drin war, vorgespielt. Mann,

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