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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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okay?«
    »Wer denn dann?«
    »Wer behauptet denn, daß das jemand tut? Soweit ich weiß, leitet Lilah ein Schönheitscentrum, keinen Verleih von Zuchthengsten.«
    »Da hab ich aber was anderes über Ihren lieben Kumpel gehört, Mike. Den Tennislehrer …« Decker lächelte. »Eubie Jeffers, so heißt er doch?«
    Ness zuckte die Achseln. »Was ist mit ihm?«
    »Ich hab gehört, er hat Probleme, die Hose zuzulassen.«
    »Gerüchte gibt es überall.«
    »Außerdem hab ich gehört, daß er in der Nacht, in der Lilah vergewaltigt wurde, mit einer Frau zusammen war.«
    »Da müssen Sie ihn schon selbst fragen.«
    »Das haben wir getan. Wissen Sie, was er uns noch erzählt hat, Mike?«
    »Daß ich mit ihm zusammen war. Wollten Sie das hören?«
    Decker zögerte einen Augenblick, um zu überdenken, wie er weiter vorgehen sollte. Der Junge war wirklich sehr gut. Er nahm Notizbuch und Bleistift heraus. »Wie lange waren Sie mit ihm zusammen?«
    »Ungefähr eine Stunde.«
    »Meiner Partnerin hat er erzählt, daß er die ganze Nacht mit Ihnen zusammen war.«
    Jetzt mußte Ness erst mal nachdenken. Decker sah ihm an, wie er abwägte, ob man versuchte, ihn reinzulegen. Die Jungs hatten ihre Geschichte offenbar nicht richtig abgestimmt, oder einer von ihnen hatte sie geändert.
    »Eubies Gedächtnis funktioniert manchmal nicht so gut«, sagte Ness.
    »Er hat nicht bei Ihnen übernachtet?«
    »Nein.«
    »Wie lange war er denn da?«
    »Das hab ich doch schon gesagt. Ungefähr eine Stunde … vielleicht auch zwei …«
    Der gute Mike gab Eubie also ein bißchen Spielraum. »Wann kam er zu Ihnen?« fragte Decker.
    »Spät.«
    »Wie spät?«
    »Weiß ich nicht. Vermutlich nach Mitternacht.«
    »Und ist bis ungefähr zwei geblieben.«
    »So ungefähr.«
    »Okay.« Decker hielt den Blick auf sein Notizbuch gerichtet. »Haben Sie miteinander gebumst?«
    Schweigen. Decker blickte auf. Ness war knallrot geworden. Schuldbewußtsein oder Wut?
    Mit blähenden Nasenflügeln flüsterte Ness: »Sie erwarten doch wohl nicht, daß ich das beantworte?«
    »Haben Sie ein Problem mit der Antwort?«
    »Ich hab ihn nicht gebumst. Ich bumse keine Kerle.«
    »Was haben Sie beide denn dann gemacht?« fragte Decker.
    »Geredet.«
    »Worüber?«
    »Warum fragen Sie das nicht Eubie, da wir über seine Probleme geredet haben?«
    Decker klopfte mit dem Bleistift auf sein Notizbuch. »Weil ich es von Ihnen wissen will.«
    Ness verschränkte die Arme über der Brust und trat von einem Fuß auf den anderen. »Ist das ein Verhör? Brauche ich einen Anwalt?«
    »Meinen Sie?«
    »O Mann, Sie machen mich ganz wirr im Kopf. Ich bin eigentlich nur hergekommen, weil ich mir Sorgen um Lilah gemacht hab. Als ich Carl sah, wußte ich, daß was nicht stimmte. Er war weiß wie ein Bettlaken. Irgendwie hab ich rausgekriegt, daß was Übles mit Lilah war, aber sie wär nicht verletzt. Weiter bin ich nicht gekommen. Haben Sie mal versucht, aus Carl was rauszukriegen? Der Kerl ist nicht gerade gesprächig. Als ich dann zur Ranch gegangen bin, um mit der Chefin zu reden, kam ein Cop an die Tür. Also hab ich mir gedacht, ich seh mir die Sache selber mal an.«
    Ness’ Blick wanderte zu den blutigen Felsen und zu dem toten Pferd, auf dem sich jetzt Scharen von schwarzen Fliegen sammelten. »Gott, ist das widerlich! Und Lilah ist wirklich nichts passiert?«
    Decker versuchte, Ness’ Gesichtsausdruck einzuschätzen. Er wirkte ernst. »Sie ist ziemlich mitgenommen«, sagte Decker. »Aber sonst ist alles in Ordnung.«
    »Was ist denn passiert?«
    Decker strich seinen Schnurrbart glatt und dachte nach. Wenn Ness wußte, was tatsächlich passiert war, würde Decker ihm nichts Neues enthüllen. Wenn Ness unschuldig war, würde es ihm vermutlich bessergehen, wenn er die Wahrheit wußte.
    »Lilahs Pferd ist durchgedreht und gegen den Felsen gerannt.«
    »Wie hat sie …? Sie muß abgesprungen sein oder so. Ein Wunder, daß sie sich nicht das Genick gebrochen hat. Manche Leute haben wirklich einen Schutzengel.«
    »Oder das Glück, mit der richtigen Person reiten zu gehen. Ich hab sie auffangen können.«
    Decker wartete auf Ness’ Reaktion. Pure Überraschung.
    »Sie sind mit ihr reiten gegangen? Warum das denn?«
    »Wie wär’s, wenn ich die Fragen stelle?«
    »Uuh, da bin ich wohl auf was Offizielles gestoßen.« Ness hatte ein Funkeln in den Augen. »Oder was Persönliches. Apropos ficken. Mir scheint, unser Cop protestiert etwas zu heftig.«
    Decker ließ sich nichts anmerken. Ness

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