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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Colonial Inn. Das Hotel liegt in Ost-Jerusalem. Nichts für Juden, aber bei nichtjüdischen Touristen und Reportern ist es sehr beliebt. Wir sollten Milligan überprüfen. Mir wurde heiß und kalt, als ich hörte, wie sie davon sprach, einen Schulbus in die Luft zu jagen.«
    »Was? Glaubst du, die haben das tatsächlich vor?«
    »Nein, aber –«
    »Oh, Scheiße!« Decker fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen. »Wenn es so ist, sollten wir unverzüglich die Polizei anrufen.«
    »Und was sollen wir denen sagen?«
    »Daß du ein Gespräch belauscht hast, in dem Milligan davon sprach, einen Schulbus in die Luft zu jagen.«
    »Peter, sie könnte sich nur übertrieben ausgedrückt haben, um ihren Standpunkt klarzumachen. Wenn wir das als Tatsache melden, und es kommt nichts dabei heraus, verlierst du deine Glaubwürdigkeit bei der Polizei. Aber mir ist klar, daß wir eine solche Bemerkung nicht einfach übergehen können.« Sie sah ihren Mann an. »Erzähl mir erst mal, wer Milligan ist und warum du dich so für sie interessierst.«
    Decker fing ganz von vorne an, erklärte, wie Milligan Karriere gemacht hatte und dann dazu übergegangen war, sich finanziell in Firmen zu engagieren, die auch von dem verstorbenen Arik Yalom gestützt wurden. Er rekapitulierte sein Gespräch mit Marge: daß Milligan ein Vermögen machen könnte, wenn VerHauten jemals beschließen sollte, Southwest Mines auszuschöpfen. Arik Yaloms Beteiligung an der Firma schien allerdings ein Hindernis zu sein. Dann wurde Yalom ermordet, und Gold und die Jungen verschwanden nach Israel. Und plötzlich war Milligan ebenfalls da und stellte Fragen über Shaul Gold.
    »Besitzt Gold Ariks Anteil an Southwest Mines denn tatsächlich?« fragte Rina.
    »Ich bin nicht sicher. Aber ich nehme es an.«
    »Er und nicht die Jungen?«
    Decker seufzte. »Ich weiß nicht. Vielleicht sind die Jungen die Besitzer, und deshalb sind sie geflohen. Aber wenn das so wäre, warum sollte Milligan sich dann so intensiv nach Gold erkundigen?«
    »Nun, die Großeltern könnte sie nicht nach den Jungen fragen. Das wäre ein bißchen offensichtlich, stimmt’s?«
    »Du meinst, Milligan versucht, über Gold an die Jungen heranzukommen?«
    »Wäre das nicht eine Möglichkeit, besonders, nachdem Gold auch nach den Jungen sucht?«
    Decker hielt inne. »Du bist sehr clever. Also, jetzt weiß ich nicht mehr, um wen ich mir die meisten Sorgen machen muß. Die Jungen oder einen Schulbus.« Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich wüßte zu gern, wer diese Männer waren, mit denen Milligan geredet hat.«
    »Wenn sie es auf jemanden abgesehen hat … Gold oder die Jungen … dann waren es vielleicht bezahlte Killer, Peter.«
    »Das waren Profikiller?«
    »Warum nicht?« fragte Rina.
    »Warum sollte eine intelligente Frau von Format wie Milligan extra nach Israel kommen – in ein Land, von dem sie ganz sicher nicht viel weiß –, um Gold oder die Jungen zu ermorden? Darum. Sie würde jemanden dafür bezahlen.«
    »Vielleicht hat sie das ja. Vielleicht ist sie hergekommen, um ein paar Einheimische zu engagieren, die sie umbringen sollen.«
    »Ich denke, da würde sie ein enormes Risiko eingehen, es sei denn, diese Leute wären sehr gute Freunde von ihr.«
    »Die selber vielleicht nicht. Aber eventuell Donald. Donald ist eindeutig kein arabischer Name.«
    »Du hast recht. Wer ist dieser Donald?«
    Stille im Raum.
    Dann lachte Rina. »Na ja, wir könnten zum American Colonial Inn fahren, Milligan aus ihrer Besprechung holen und sie fragen.«
    »Theoretisch keine schlechte Idee«, lobte Decker. »Nur mit der praktischen Anwendung hapert es ein bißchen. Hier läuft soviel ab … Ich muß da erst mal durchfinden. Ich will nichts Überstürztes tun.«
    »Peter, warum bist du hier?«
    Eine sehr gute Frage. Sie rückte alles wieder ins rechte Licht. »Um die Yalom-Jungen zu finden, bevor ihnen jemand Schaden zufügen kann.«
    »Ich glaube, es ist eine sehr gute Idee, Milligan unter die Lupe zu nehmen. Und wahrscheinlich sollten wir die Polizei anrufen oder gleich selber hingehen und ihnen erzählen, was ich belauscht habe. Aber wenn du glaubst, daß die Jungen in großer Gefahr sind, sollten sie für uns an erster Stelle stehen.«
    »Stimmt«, gab Decker zu. »Du hast mal wieder recht. Wir dürfen uns nicht zu sehr ablenken lassen. Ja, wir werden das melden, was du gehört hast. Aber ich muß im Auge behalten, warum ich hier bin. Gold sucht nach den Jungen, Milligan sucht nach Gold. Ich

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