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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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kann geradezu hören, wie du denkst: Hey, die Sache mit dem Alkohol und den Haaren könnte ich ja hinkriegen, aber ob ich immer auf die toten Körper verzichten könnte –«
    »Das ist kein Witz. Du könntest nicht tun, was du tust, wenn du ein Nazir wärst, Peter. Du kommst regelmäßig mit Toten in Kontakt.«
    Decker dachte nach. Sie hatte vollkommen recht.
    »Der Bann gegenüber Toten bedeutet auch, daß Nazariten keine Friedhöfe oder Krankenhäuser betreten können – sie dürfen nirgendwohin, wo jemand gestorben sein könnte.«
    Decker hielt sie auf Armeslänge. »Meinst du das ernst?«
    Rina nickte. »Es wird noch seltsamer. Gershon hat nicht nur seine Gelübde als Nazir abgelegt, er hat sich auch von seiner Frau getrennt.«
    »Ah, also stehen sie doch vor der Scheidung.«
    »O nein. Ich meinte nicht diese Art von Trennung. Ich meinte eine körperliche Trennung. Der Rebbe wollte nicht richtig damit rausrücken, aber ich glaube, er meinte Sex. Ich denke, Gershon weigert sich, mit seiner Frau zu schlafen. Also, ich bin ja keine Expertin, was Nazariten angeht – wie das alles im einzelnen genau ist, mußt du Rabbi Schulman fragen –, aber ich kann mich absolut nicht erinnern, daß es Nazariten nicht erlaubt sein sollte, mit ihren Frauen zu schlafen.«
    Decker starrte sie an. »Weißt du, ich begegne ja vielen seltsamen Leuten bei dem, was ich tue. Aber was du da sagst – so etwas habe ich ja überhaupt noch nie gehört.«
    »Peter, das ist nicht lustig. Der Rebbe sagt, daß Honey wirklich leidet. Sie weiß nicht, warum er ihr das antut – und sich. Denn er weigert sich, mit irgend jemandem zu reden.«
    »Hat sie dem Rebbe von den seltsamen Anrufen erzählt?«
    Rina nickte.
    »Was hat der Meister dazu gesagt?«
    »Der Rebbe hat gesagt, sie sollten vorsichtig sein.«
    »Sehr weise.«
    »Peter, ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Was du tun sollst?« lächelte Decker. »Das ist sehr einfach. Wir tun schon genug, indem wir diese Frau und ihre Kinder bei uns wohnen lassen. Zu mehr sind wir nicht verpflichtet.«
    »Peter, das hört sich so kaltherzig an.«
    »Ich sage ja nicht, du sollst sie rauswerfen. Ich sage nur, spiel nicht ihren Seelenklempner, okay?«
    Rina antwortete nicht.
    Decker sah ihr in die Augen. »Okay, Rina?«
    »Ich sollte mir ihre Probleme nicht anhören?«
    »Nein, das solltest du tatsächlich nicht. Sie ist hierher gekommen, um sich unterhalten zu lassen, also unterhalte sie. Fahr mit ihr nach Disneyland oder zu den Universal Studios.«
    »Lieber würde ich mir ihre Probleme anhören. Das ist leichter.«
    Decker lachte, dann ließ er sich ins Heu zurücksinken. »Ich will ja nicht gefühllos klingen, Rina, aber du mußt auch an deine Gesundheit und an deine eigene Familie denken. Die Frau hört sich nach Ärger an.«
    »Sie hört sich verwirrt an.«
    »Du kannst das jetzt nicht brauchen. Und deine Kinder auch nicht.«
    »Und du auch nicht«, vollendete Rina.
    »Darauf kannst du Gift nehmen!« gab Decker ihr recht. »Ich bearbeite fünf Fälle gleichzeitig, einen davon in meiner Freizeit. Und nur, weil mein eigener Lieutenant die Stunden nicht rechtfertigen kann, die ich an einem Verbrechen ohne Leichen sitze.«
    »Kannst du ihn nicht übergehen?«
    »Nein, nein, nein«, wehrte Decker ab. »Man handelt nicht über den Kopf seines Lieutenant hinweg, nicht, wenn man den eigenen nicht verlieren will. Das LAPD ist eine militärische Organisation, Schatz. Entweder du hältst dich an die Regeln, oder du wirst bald sehr einsam sein.«
    »Das ist nicht fair.«
    Decker lachte über ihre Entrüstung. »Nein, ist es nicht. Aber es ist nun mal so. Jedenfalls gehen Marge und ich morgen früh bei Sonnenaufgang in die Berge und suchen nach Leichen. Und wir werden für den Spaß nicht mal bezahlt.«
    Rinas Uhr fing plötzlich an zu piepen. »Mein Gott, es ist schon Mitternacht. Wenn du bei Sonnenaufgang raus willst, brauchst du deinen Schlaf. Mußt du wirklich so früh aufstehen?«
    »Ich fürchte ja.«
    »Und ich habe dich so lange wach gehalten.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken.« Er zog Rina auf seinen Bauch. »Du kannst mich natürlich dafür entschädigen.«
    »Hier?«
    »Im Haus schlafen alle, und wir haben das Babyphon zu Hannahs Zimmer. Warum nicht?«
    Rina lachte in sich hinein. »Ich weiß nicht, ob ich das kann, so vor den Tieren.«
    Decker grinste. »Mach einfach die Augen zu, Schnucki. Ich garantiere dir, sie werden nichts dagegen einzuwenden haben.«
     
    »Dein Hund treibt mich zum

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