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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ich wollte erst meine Familie aus der Gefahrenzone haben.«
    Rina machte ein verängstigtes Gesicht. »Verlassen … sie sind einfach weg … oder war es eine Entführung … wie der Fall, an dem du arbeitest?«
    »Ich weiß es nicht, Rina.« Sein Ton wurde ungeduldig. Rechtzeitig fiel ihm ein, daß er Hannah auf dem Arm hatte. Er wollte nicht, daß sich seine Anspannung auf sie übertrug, und nahm sich zusammen. »Weißt du, ob Honeys Gepäck noch im Haus ist?«
    »Ich habe nicht nachgesehen.«
    »Ich mach das schon.« Decker gab seiner Frau einen Kuß auf den Nacken. Dann ging er ins Gästezimmer.
    Es war ordentlich wie eine Militärbaracke – ein Doppelbett und vier Feldbetten, alle gemacht. Die Koffer der Kleins standen noch im Zimmer. Sie waren verschlossen und aufeinandergestapelt in einer Ecke. Decker setzte Hannah auf den anderen Arm um und öffnete den obersten Koffer. Der Größe der Kleider nach zu urteilen, schien er Minda zu gehören. Die Kleidung war zerwühlt. Er machte den zweiten Koffer auf – Pessys. Die gleiche Unordnung.
    Decker fühlte sich irgendwie besser. Honey schienen die Packgewohnheiten der Kinder nicht besonders wichtig zu sein. Sie versuchte nur, den Raum für sie ordentlich zu halten. Decker machte den zweiten Koffer wieder zu.
    »Na, wie geht’s dir, Spätzchen?« sagte Decker zu Hannah. »Ist es erträglich mit deinem verrückten Papa?«
    Das Baby grinste breit. Decker kitzelte sie am Bäuchlein. »Mal sehen, was im Badezimmer ist, ja?«
    Wieder lächelte das Baby, und Decker lächelte zurück. »Mein Gott, bist du pflegeleicht. Bist du sicher, daß du zu dieser Familie gehörst?«
    Er betrat das Badezimmer. Die Handtücher waren exakt aufgehängt, die Ablage über dem Waschbecken war sauber, in einem geliehenen Glasbecher standen fünf Zahnbürsten.
    Decker lehnte sich an die Wand. Die Zahnbürsten nach wie vor im Badezimmer, die Koffer noch voller Sachen. Ihm zog sich der Magen zusammen. Rina unterbrach seine Gedanken.
    »Die Koffer sind da. Sie hatten also vor zurückzukommen. Peter, da kann einem ganz anders werden bei dieser Sache!«
    »Ja, das stimmt. Aber es hilft nichts, wenn man sich Sorgen um sie macht. Honey Klein hat befürchtet, ihr Mann könnte sich mit den falschen Leuten eingelassen haben. Du hast recht. Ich möchte euch alle heute Nacht hier weg haben. Besser jetzt paranoid sein, als hinterher das Nachsehen haben. Kannst du die Jungen von der Schule abholen?«
    »Natürlich.«
    »Also dann los.« Decker ging los, um den Koffer zu holen, dann merkte er, daß Rina sich nicht gerührt hatte. »Alles in Ordnung?«
    »Peter, es macht mir nichts aus, vorsichtshalber ins Exil zu meinen Eltern zu gehen, aber für die Jungen ist es eine Unterbrechung. Ich habe mir die Freiheit genommen, Rabbi Schulman anzurufen. Er sagte, er würde die Jungen für ein paar Tage in seine Obhut nehmen. Ich denke, sie sind in der Jeschiwa vielleicht besser aufgehoben.«
    Decker runzelte die Stirn. »Rina, wir haben sie gerade erst aus der Jeschiwa herausgenommen. Denkst du, es ist klug, sie wieder zurückzuschicken?«
    »Nur für ein paar Tage.« Sie rang die Hände. »Ich bin immer noch unentschieden. Ich habe fast acht Jahre meines Lebens in der Ohavei Torah verbracht. Ich hänge sehr daran – und am Rabbi. Und er hängt so sehr an den Kindern. Um der Jungen willen fühle ich mich verpflichtet, den Kontakt aufrechtzuerhalten.«
    Decker blies die Luft aus. Es war eine gemeinsame Entscheidung gewesen, die Jungen aus der ultraorthodoxen Jeschiwa in eine neuorthodoxe Schule zu geben. Aber er ahnte, daß Rina immer noch von Schuldgefühlen geplagt wurde. Obwohl sie es nicht sagte, wußte Decker doch, daß seine Frau versuchte, für ihre Söhne das Andenken an ihren Vater wach zu halten. Und das war bewundernswert. Decker wurde ebenso klar, daß Hannah wissen würde, wer ihr Vater gewesen war, sollte ihm einmal etwas zustoßen. Und wer konnte schon voraussehen, was passieren konnte bei der Polizeiarbeit?
    »Gut«, gab er sich geschlagen. »Schick die Jungen für ein paar Tage hin. Eigentlich ist es eine gute Idee. Sie werden dort sicher sein, und es wird ihnen Spaß machen, ihre alten Freunde wiederzusehen. Wenn du jetzt bitte Hannah nehmen würdest, kann ich alles Notwendige in den Volvo bringen.«
    Rina setzte sich das Baby wieder auf die Hüfte, und sie gingen gemeinsam ins Wohnzimmer, um das Gepäck zu holen. »Wirst du heute Nacht hier schlafen oder bei meinen Eltern?«
    Decker nahm das

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