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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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war ebenfalls frei von Schmutz und Essensresten. Die Verleihfirma sorgte offenbar dafür, daß gründlich gesaugt wurde.
    Weiter zum Handschuhfach. Dann die Konsole zwischen den beiden Vordersitzen. Er sah in das vorspringende Sonnenbrillenfach, fuhr mit der Hand in die hinter der Rücklehne angebrachten Taschen; er klappte die Sonnenblenden herunter, machte die Schminkspiegel und Aschenbecher auf und die Blenden vor den Elektrokabeln. Nichts.
    Er stieg aus dem Auto und sah unter die Motorhaube. In den Kühler, in den Öltank. Er ging nach hinten und öffnete die Heckklappe – leer bis auf einen seitlich befestigten, platten Ersatzreifen.
    Ärgerlich und enttäuscht machte er sich daran, die direkte Umgebung des Wagens Zentimeter für Zentimeter abzusuchen. Der Wind trug eine Menge Müll auf den Seitenstreifen der Autobahnen. Decker durchsuchte alles aufs genaueste – ohne Ergebnis.
    In westlicher Richtung kam ein Abschleppwagen angefahren. Er verlangsamte die Fahrt, die vordere Stoßstange verkündete: ICH SCHLEPP SIE ALLE AB. Er hielt vor dem zur Seite gesackten Van und zog dann auf den Seitenstreifen hinüber. Der Fahrer stieg aus – ein dürres Bürschchen mit einem Haufen Leberflecken, Mozartzopf und einem Ring im Ohr. Er entsicherte die Kabelwinde auf der Ladefläche. Decker ging zu ihm hinüber, und der Kleine machte einen Schritt zurück. Decker war ein großer Mann und sich folglich der Wirkung bewußt, die er auf die meisten anderen Männer hatte. Manche duckten sich, andere wurden angriffslustig. Dieser hier war ein Ducker. Das Namensschild an seinem Hemd wies ihn in roter Schreibschrift als Rich aus.
    Decker hielt die Hände hoch – eine absichtliche Geste, um Typen wie diesem hier zu helfen, sich zu entspannen. »Wer hat Sie beauftragt, den Van abzuschleppen?«
    Der Kleine sah nach unten. »Mein Boß. Wenn’s Probleme gibt, warte ich.«
    »Sie arbeiten für den Autoverleih, Rich?«
    »Ja, Sir. Mein Boß hat mir gesagt, die Autobahnpolizei hätte ihn angerufen, daß er den Van vom Freeway runterholen soll.«
    Officer Rachel Parks kam zu ihnen herüber. »Keine Spuren«, berichtete sie. »Sind wir hier fertig?«
    »Ich denke schon.« Decker wandte sich an Rich. »Kommt das häufiger vor, daß Mietwagen einfach so stehen gelassen werden?«
    »Yep, aber normalerweise nicht auf dem Freeway.« Rich zupfte an seinem Ohr. »Wissen Sie, die Leute mieten einen Wagen unter falschem Namen und mit falschen Papieren. Dann benutzen sie ihn ein, zwei Tage, wissen Sie. Und dann lassen sie ihn irgendwo stehen, wissen Sie. Die benutzen den Wagen und bezahlen nicht … oder sie benutzen ihn sogar für einen Raubüberfall oder ein Drogengeschäft. Ne Menge Drogenhändler benutzen Mietwagen, um ihren Scheiß, äh, ihr Zeug, zu transportieren. Ich hab da mal diesen verfluchten Porsche abgeschleppt. Mann, da war noch mehr Schnee übrig als in Mammoth nach einem Schneesturm.«
    Rachel wandte sich an Decker. »Ist die Frau vorbestraft?«
    Decker überlegte. »Ich glaube nicht.«
    Rich fragte: »Dann kann ich jetzt den Wagen mitnehmen?«
    Decker nickte.
    Rich warf einen Blick auf den schrägen Van. »Ich nehm ihn einfach auf den Haken und pump die Reifen auf. Einfacher als wechseln.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Rich. Überprüfen Sie die Reifen, wenn Sie den Wagen zur Firma zurückgebracht haben. Ich will wissen, warum sie einen Platten hatten.« Decker hörte seinen Namen über den Sprechfunk in seinem Zivilfahrzeug. »Entschuldigung.« Er nahm das Mikro. Es war Marge.
    »Ich brauche dich, und zwar pronto. Ich habe gerade einen Anruf von Orit Bar Lulu bekommen. Ihr Mann wollte sie aus dem Krankenhaus nach Hause fahren, aber davor haben sie einen Abstecher zu den Yaloms unternommen. Warum sie das taten, ist mir schleierhaft. Aber jetzt kommt’s: Das Haus ist durchwühlt worden.«
    »Herr im Himmel!«
    »Da hat jemand dringend etwas gesucht, Pete. Vielleicht sind die Yaloms junior noch in der Stadt. Vielleicht war es Gold.«
    »Fehlt eins von den Autos?«
    »Das weiß ich nicht. Ich würde ja gleich hinfahren, aber einer von uns sollte schon auf Chucks Ergebnisse warten.«
    »Ich fahre hin«, entschied Decker. »Ich bin hier sowieso fertig.« Er setzte sie über die Situation ins Bild.
    »Seltsam«, sagte sie. »Wir haben zwei Fälle von ermordeten Diamantenhändlern. Hört sich an wie aus einem schlechten B-Film – Der Fluch des Diamanten.«
    Decker lachte, aber nur müde. »Ich treffe dich im Haus.«
    »Bis dann.« Sie

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