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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ab und stieg aus. Der Wind blies ihm eine Ladung Dreck in den Mund. Er rollte die Ärmel herunter. Martinez stieg ebenfalls aus und steckte sich einen Kaugummistreifen in den Mund. Sie ließen es gemächlich angehen. Ihre Blicke schweiften aufmerksam über den Bestand an Motorrädern. Im nächsten Moment schon trat ein fetter Kerl vor den Schuppen. Er trug einen Overall über nackter Brust und eine Baseballkappe mit dem Emblem der Dodgers.
    »Kann ich helfen?«
    »Wir suchen Grease Pit«, erwiderte Martinez.
    »Ihr habt ihn gefunden«, sagte Sanchez.
    Martinez sah sich um, kratzte sich an der Leiste. Jetzt war Improvisation Trumpf. »Wir suchen ein Bike.«
    »Da seid ihr an der falschen Adresse, Mann.«
    »Glaub ich nicht«, widersprach Martinez. »Ein Typ vom Motorradladen unten im Tal hat mich raufgeschickt.«
    Sanchez nahm seine Kappe ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Dann hat er dich angeschissen. Wir machen hier nur Reparaturen. Keinen Verkauf. Nur Reparaturen. Er hat dich angeschissen, Mann.«
    Martinez sah sich erneut um. »Er hat behauptet, du würdest uns sicher ein günstiges Angebot machen.«
    »Dann hat er euch doppelt angeschissen«, erwiderte Sanchez beharrlich. »Sache ist, dass wir nur Reparaturen machen.«
    Webster spann die Story weiter. »Von irgendeiner ›Sache‹ hat er auch geredet. Wenn wir Geld für die ›Sache‹ locker machen, hat er gesagt, kriegen wir einen guten Deal. Und du sagst, er lügt.«
    »Ja, er hat euch angeschissen.« Sanchez fuhr sich mit dem Handrücken erneut über die Stirn. »Wer hat euch hergeschickt?«
    »Tony.«
    »Yeah, Tony.« Sanchez nickte. »Der baut ’ne Menge Scheiß. Muss ihn mir mal vorknöpfen.«
    »Was ist mit dieser so genannten ›Sache‹?«, fragte Martinez.
    »Wenn ihr Geld für die Sache geben wollt, dann nehm ich’s. Aber mit den Bikes hat das nichts zu tun. Ist nichts zu verkaufen hier. Ich mach nur Reparaturen.«
    »Und was hat’s mir dieser ›Sache‹ auf sich?«, wollte Martinez wissen.
    »Wollen die Arschlöcher in der Regierung davon abhalten, uns dauernd zu sagen, wie wir leben sollen.« Grease Pit wühlte mit der Schuhspitze im Sand. »Haben uns schon zu viel von diesem linken Mist anhören müssen. Was, zum Teufel, geht die das an, ob wir Helme tragen oder nicht?«
    »Recht so«, bekräftigte Martinez.
    »Also …« Grease Pit schnaubte. »Wollt ihr jetzt Geld loswerden?«
    »Kannst du uns irgendwas dafür geben?«, erkundigte sich Martinez.
    »Hängt davon ab.«
    Webster arbeitete sich vorsichtig näher an den Schuppen heran. »Hier stehen verdammt viele gute Bikes rum.«
    »Alle zum Reparieren.«
    »Nichts zu verkaufen?«
    »Passt mal auf!« Sanchez schien nachzudenken. »Ich sag euch jetzt was. Ja, ich mach’s, aber nur weil ihr’s seid. Ihr gebt mir Geld für die Sache und sagt mir, was ihr euch so vorstellt, motorradmäßig, meine ich. Dann rede ich mit dem Besitzer. Vielleicht klappt’s. Vielleicht auch nicht. Versprechen kann ich nichts.«
    Webster hatte die Schuppenwand im Visier. Er kam immer näher. »Und im Moment … im Moment ist nichts zu verkaufen?«
    »Nichts. Hab doch gesagt, dass es alles Reparaturfälle sind. Gebt mir Geld, dann mach ich dem Besitzer ein Angebot.«
    »Also, du kriegst von uns Geld«, sagte Martinez. »Und dann sagst du der Regierung, wie beschissen sie arbeitet? Was soll das bringen?«
    Grease Pit schnaubte verächtlich. »Ihr habt beschissen wenig Ahnung, wie’s in der Regierung zugeht, stimmt’s?«
    Martinez wartete ab.
    »Man kauft sich Wähler, Mann!«, fuhr Grease Pit fort. »Man steckt sie in die Tasche. Dann wählen sie so, wie du willst, dass sie wählen.«
    »Wie die National Rille Association? Ja, das ist schlau«, sagte Martinez.
    »Da kannst du einen drauf lassen, dass das schlau ist. Mit Geld kriegst du alles, was du willst. Also wenn ihr Geld für die Sache geben wollt, ich nehm’s.«
    »Wir geben dir Geld, und wir kriegen einen guten Deal?«, fragte Webster.
    »Ich frag den Besitzer, hab ich gesagt. War nicht davon die Rede, dass ihr von mir was kriegt.«
    »Nichts zu verkaufen, was?« Webster wischte sich Sand aus den Augen. »Scheiße, das ist schlecht.« Er hatte die Tür des Schuppens fast erreicht. »Ich hab wirklich keinen Bock, noch mal hier rauszufahren.«
    Sanchez, das Schwergewicht, nahm plötzlich eine drohende Haltung ein. »Mach, dass du von meiner Garagentür wegkommst!«
    Webster blieb stehen, wich ein paar Schritte zurück und hob abwehrend die

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