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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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empfand. Sie dachte darüber nach, beschloss, das beste Kompliment würde ein Appell an ihren Verstand und Abenteuergeist sein. »Wusstest du, Vega, dass in meiner Welt … der Welt der Verleumder … Menschen in den Weltraum geschickt werden?«
    »Korrekt«, erwiderte Vega. »Astronauten. Unser Vater Jupiter hat entscheidend dazu beigetragen. Aber er hat spirituellere Wege der Raumfahrt gefunden – Wege, die keine Raketen erfordern.«
    Marge flüsterte: »Natürlich. Spirituelle Reisen sind solchen des Körpers stets überlegen. Trotzdem, jemand, der so brillant und spirituell ist wie du, würde bestimmt einen guten Astronauten abgeben.«
    Vega betrachtete Marge verwundert. »Aber ich bin ein Mädchen.«
    »Es gibt viele Astronautinnen«, erklärte Marge. »Das weißt du, oder?«
    Vega sagte nichts. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Und du«, fuhr Marge fort, »bist mindestens so brillant und spirituell und heldenhaft wie die besten von denen.«
    Vegas Augen füllten sich mit Tränen. »Ich bin ein Kind.«
    Marge lächelte, hielt die eigenen Tränen zurück. »Das war der Kleine Prinz auch.«
    Vegas Lippen zitterten, die Augen liefen über, Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie antwortete nicht; Marge beließ es dabei.
    Schließlich sagte Vega: »Man darf sich keinen Fantasien hingeben, wenn man eine Aufgabe zu erledigen hat.«
    Sie hatte Recht, was Marge ihr auch sagte. Das Mädchen hatte der Welt der »Verleumder« so viel zu bieten.
    »Ich muss darum beten, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe«, fuhr die Kleine fort.
    In diesem Moment schien Beten eine gute Idee zu sein. Also betete Marge für das Leben der Babys und Kinder, die sich noch in diesem Gebäude befanden, betete für die unschuldigen Erwachsenen, die von Monstern unterjocht wurden, und für Lauren und Elise. Sie betete auch für ihr eigenes Überleben. Aber vor allem betete sie für Vegas Wohlergehen. Nach allem, was das Mädchen getan hatte, verdiente es die meiste Fürbitte.

34
    Es dauerte zu lange.
    Theoretisch war Marge auf das Unerwartete vorbereitet, wollte den Plan aber nur ungern ändern. Sie wollte sich durch ihre verzerrte Zeitwahrnehmung nicht zu übereilten Handlungen hinreißen lassen, vor allem, da Vega bei ihr war. Das Mädchen spürte Marges Anspannung, hörte auf zu meditieren und sah ihre neue Verbündete an.
    »Glauben Sie, den Kindern ist was passiert?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht«, erwiderte Marge so ruhig wie möglich.
    »Es ist viel Zeit vergangen.«
    »Ja.«
    »Vielleicht ist der Tunnel eingebrochen.«
    »Das hoffe ich nicht.«
    »Aber Sie wissen es nicht.«
    »Nein.« Marge unterdrückte ein Seufzen.
    »Glauben Sie, dass man sie gefangen genommen hat?«
    »Das bezweifle ich, Vega. Da draußen sind viele gut ausgebildete Leute, die über sie wachen.«
    »Aber wir wachen auch«, sagte Vega. »Wir beobachten Ihre Leute.«
    Marge beugte sich vor, sah Vega in die Augen. »Was beobachtet der Orden?«
    »Wie Ihre Leute versuchen, auf unser Gelände einzudringen. Wenn die Verleumder zu nahe kommen, passiert etwas. Die Erwachsenen denken, wir Kinder wüssten das nicht. Aber wir wissen es. Wir sagen nichts, aber wir hören alles.«
    »Was weißt du, Vega?«
    »Ich weiß von Mutter Venus’ und Guru Bobs Plänen. Ich weiß, was passiert, wenn die Verleumder den Orden stürmen. Wir wurden angewiesen, unserer Mutter Venus und Guru Bob in den Tempel zu folgen. Gemeinsam werden sie uns zur anderen Seite bringen.«
    »Die andere Seite.« Marge hielt inne. »Damit meint Guru Bob keine andere Seite im physischen Sinn, oder?«
    »Ja. Mutter Venus und Guru Bob nehmen uns mit auf eine spirituelle Reise.«
    Marge spürte, wie sich imaginäre Klauenfinger um ihren Hals legten. »Massenselbstmord.«
    »Guru Bob und unsere Mutter sagen, es sei besser, unser Leben in dieser Welt zu beenden, als von den Verleumdern korrumpiert zu werden. Im Orden der Ringe Gottes gibt es viele, die ihnen zustimmen. Man hat Vorsorge getroffen.«
    »Vorsorge?«
    »Durch den Tempel sind Drähte gespannt, die unseren irdischen Besuch beenden werden. Guru Bob plant, es genauso zu machen wie bei der Erschaffung unseres Planeten – mit einem Urknall. Das entspricht dem Kreismotiv von Vater Jupiters Mission. Erschaffung und Zerstörung – der endlose Kreislauf.«
    Auf die Zerstörung konnte Marge gut verzichten. »Guru Bob hat also tatsächlich Sprengstoff?«
    »Korrekt. Sprengstoff ganz verschiedener Art. Aber Guru Bob und unsere Mutter Venus werden

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