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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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nichts in die Luft jagen, bevor die spirituelle Reise für sie die letzte Hoffnung des Ordens ist.«
    Vega hatte immer wieder erwähnt, dass Venus an den Plänen beteiligt war. Marge dachte an den Anruf. Wenn Venus sie nicht angerufen hatte, dann musste es Terra gewesen sein.
    Wo war Terra jetzt? Was empfand sie?
    Vega unterbrach Marges Gedanken. »Die Verleumder sollten Guru Bob davon überzeugen, dass sie nichts planen.«
    »Wir planen nichts.«
    »Sie haben dies hier geplant.«
    »Das ist was anderes«, fuhr Marge auf. »Hier geht es um die Kinder.«
    »Für Sie ist es etwas anderes. Aber nicht für Guru Bob.«
    Marge verstummte. Sie hörte kratzende Geräusche. Jemand kroch durch den Tunnel. Sie zog die Beretta, für den Fall, dass es nicht Elise oder Lauren war. Eine Minute später flüsterte Lauren drängend: »Helft mir raus.«
    Marge packte Laurens schmutzige Hand und zog sie aus dem Loch. »Ist alles …«
    »Ich weiß es nicht!« Lauren atmete schwer. »Ich bin wieder los, bevor …« Sie keuchte. »Wir haben im Tunnel sehr lange gebraucht. Elise sagt, wir liegen weit hinter dem Zeitplan zurück. Als ich wieder zurückgekrochen bin, hatte sie immer noch keine Verbindung mit dem Rettungsteam. Aber wir hielten es für besser, dass ich zurückkomme, bevor du in Panik gerätst.«
    »Ich bin nicht in Panik …«
    »Egal. Da draußen geht es schlimm zu. Ständiger Schusswechsel. Wahrscheinlich haben wir deswegen das Rettungsteam nicht erreicht. Sie wollen keine Aufmerksamkeit auf dieses Gebiet lenken. Ich weiß nicht, warum die Polizei so rasch vorrückt, vor allem, weil wir noch nicht alle Kinder draußen haben.«
    »Vielleicht hat Bob noch mehr umge ….« Sie verstummte. Vega hörte zu. Marge sah auf die Uhr. Sie lagen tatsächlich weit hinter dem Zeitplan.
    Lauren sagte: »Ich finde wirklich, wir sollten die Säuglinge zuerst rausbringen. Sie sind am verletzlichsten.«
    »Na gut«, stimmte Marge zu. »Dann los.«
    Lauren deutete auf Bruder Ansei unter der Decke. »Was ist mit ihm?«
    »Der Kerl nervt. Während du weg warst, hab ich ihm eine ordentliche Dosis Beruhigungsmittel gegeben, damit er still ist.«
    »Wollten wir das nicht für die Babys aufheben?«
    Marge zuckte die Schultern. »Was sein muss, muss sein.« Sie tastete nach ihrer Waffe und Bruder Ansels Funkgerät. »Warte hier, bis ich nachgesehen habe, ob wir freie Bahn haben.«
    Sie trat aus dem Schrank. Diesmal hörte sie leise Geräusche von draußen. Es war halb fünf. Der Orden wachte auf. Sie gab Vega und Lauren Zeichen. Gemeinsam schlichen sie zur Verbindungstür zwischen Klassenzimmer und Säuglingsstation. Lauren versuchte leise, den Knauf zu drehen.
    »Sie ist abgeschlossen«, flüsterte sie.
    »Dann müssen wir über den Flur.«
    »Lass mich vorangehen«, sagte Lauren. »Wenn mich jemand sieht, errege ich weniger Verdacht.«
    »Ich gehe mit«, sagte Vega. »Ich errege überhaupt keinen Verdacht.«
    »Nein, Vega, du bleibst bei mir.« Marge öffnete vorsichtig die Klassenzimmertür.
    Stille.
    Sie trat in den Flur. Er war leer, aber sie hörte Schritte in der Nähe.
    »Der Orden hat viele Frühaufsteher«, wisperte Lauren. Sie übernahm die Führung, schlich leise zur Tür des Säuglingszimmers.
    Öffnete sie.
    Sah hinein.
    Alles schlief, und alles war ruhig.
    Sehr ruhig für eine Säuglingsstation.
    Lauren betrat das Zimmer, dicht gefolgt von Marge und Vega. Sie schloss die Tür.
    Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erblickte Marge eine schattenhafte Gestalt. Eine Frau in einem Schaukelstuhl, die Augen geschlossen, den Kopf zurückgelegt. In den Armen hielt sie einen schlafenden Säugling. Offenbar hatte sie ihn gefüttert; eine fast volle Flasche lag am Kinn des Säuglings, tropfte auf den Strampelanzug.
    Lauren ging zu ihr. »Terra?«, flüsterte sie.
    Keine Antwort.
    »Terra, Liebes, ich bin’s, Andromeda.«
    Nichts. Terra saß so still wie eine Schaufensterpuppe.
    »Vielleicht schläft sie ganz tief«, meinte Vega.
    »Hier stimmt was nicht«, sagte Marge. »Irgendwie unheimlich. Keinerlei … Bewegungen … nichts …«
    Sie merkte, dass sie schwitzte. »Bleibt, wo ihr seid.«
    Dann trat sie ans nächste Kinderbettchen.
    Sah hinunter auf das Bündel in dem Babyschlafsack. Ein kleines Mädchen von etwa einem Jahr, das auf der Seite lag. Zitternd vor Furcht streckte Marge die Hand aus. Als ihre Finger die Stirn des Babys berührten, schien ihr ein Stromschlag durch die Wirbelsäule zu fahren.
    Die Haut war trocken und

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