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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Name.
    Spekulieren kannst du später, Deck, fetzt mach erst mal hier fertig.
    Fünfzehn Minuten später war der Schrank leer. Als er die zahllosen Beutel einsammelte, spürte Decker hinter sich Feindseligkeit.
    »Was tun Sie da?«
    Plutos Stimme. Decker drehte sich um, stieß den kleinen Mann mit der Schulter. »Hab ich Ihnen wehgetan?«
    »Ja, allerdings.« Pluto rieb sich die Schulter. »Sie haben mich angerempelt.«
    »Das war ein Versehen. Hier ist nicht genug Platz für zwei.«
    »Stimmt. Sie haben hier nichts verloren.« Plutos Gesicht war knallrot. Er rieb sich immer noch die Schulter.
    Decker spürte, wie sich ihm vor Wut die Nackenhaare sträubten. Aber es gelang ihm, sich zurückzuhalten. »Das hier ist ein Tatort, Sir. Und Sie sind derjenige, der durch seine Anwesenheit mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Ich weiß, dass Sie mich möglichst bald loswerden wollen. Also machen Sie es mir leicht und verschwinden Sie.«
    »Sie vergreifen sich an persönlichem Eigentum.«
    »Ich registriere Beweise an einem Tatort. Und wenn Sie mir jetzt nicht aus dem Weg gehen und augenblicklich diesen Raum verlassen, lege ich Ihnen Handschellen an und verhafte Sie vor Ihren Leuten.«
    »Womit Sie deren Wut nur noch mehr schüren.«
    »Ich hin bereit, das auf mich zu nehmen, wenn Sie bereit sind, eine Nacht im Gefängnis zu verbringen. Und jetzt raus hier!«
    Pluto wippte auf den Füßen, zögerte und trat dann zur Seite. Decker stapfte mit den Beuteln aus dem Badezimmer, legte sie auf den Boden und suchte nach einer größeren Plastiktüte, um sie besser abtransportieren zu können. »Ist die Prozession vorbei?«
    Pluto seufzte. »Ja.« Noch ein Seufzer. »Ja, sie ist vorbei.«
    Decker betrachtete Pluto. Er schien aufrichtig zu trauern. Aber sobald er Deckers Blick bemerkte, wurde sein Gesicht hart. »Ich nehme an, dass Ihre Lakaien jetzt Vater Jupiters Leiche mitnehmen wollen. Wann können wir ihn beerdigen?«
    »Wir werden den Toten nicht länger als notwendig behalten«, sagte Decker sanft. »Ihr Verlust tut mir sehr Leid, Sir. Vater Jupiter war ein großer Mann.«
    Pluto hielt seinem Blick stand und sah dann weg. »Ja, das war er. Danke … danke für Ihre Worte.«
    Decker sagte nach kurzer Pause: »Vielleicht können Sie mir etwas erklären. Der Tod wurde von Ganz’ …«
    »Vater Jupiter.«
    »Ja, natürlich. Vater Jupiters Tochter hat die Polizei benachrichtigt. So viel ich weiß, hat niemand vom Orden der Ringe Gottes den Tod gemeldet.«
    Pluto schwieg.
    »Hatten Sie vor, den Tod zu melden, Guru Pluto?«, hakte Decker nach.
    »Es spielt keine Rolle mehr«, flüsterte Pluto.
    »Also hatten Sie nicht vor, ihn zu melden.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Sir, merken Sie sich bitte für die Zukunft, dass Sie jeden Todesfall melden müssen. Es ist gesetzlich vorgeschrieben.«
    »Das ist jetzt irrelevant«, beharrte der Guru.
    »Mag sein.« Wieder zögerte Decker. »Nur aus reiner Neugier, hatten Sie vor, die Leiche zu beerdigen?«
    »Was wir vorhatten oder nicht, hat keine Bedeutung mehr.«
    »Na gut«, erwiderte Decker. »Spekulationen nützen uns nichts. Nur noch eine Frage, Pluto. Wer von Ihren Leuten hat Vater Jupiters Tochter angerufen?«
    »Ich wünschte, ich wüsste das. Wer auch immer es war, er muss zur Rechenschaft gezogen werden.«
    »Zur Rechenschaft?«
    »Dafür, dass gegen die Gelübde verstoßen und die Befehlskette durchbrochen wurde. Ihr habt eure Gesetze, wir haben unsere.«

5
    Es dauerte einige Zeit und bedurfte gewisser interner Manöver, doch schließlich durfte Marge Venus befragen. Marge hatte erwartet, dass Venus’ Schlafzimmer an das von Ganz grenzte, aber es lag auf der anderen Seite des Komplexes. Marge wurde von zwei finster dreinschauenden Wächtern zu ihrem Gemach geführt. Der eine hatte einen Bart, der andere war sauber rasiert, aber beide trugen das Haar sehr kurz geschnitten. Der Bärtige klopfte an die Tür. Eine rauchige Frauenstimme fragte, wer da sei. Nachdem Marge ihren Namen genannt hatte, forderte die Stimme sie auf, einzutreten. Der Bärtige öffnete die Tür, wagte aber nicht, die Schwelle zu überschreiten, als hielte eine unsichtbare Barriere ihn davon ab.
    Marge betrat das Zimmer und sah sich um. Ein schlichter, heller Raum mit einem Doppelbett, einem Stuhl im Shakerstil und einem Bücherregal. Venus saß von Kissen gestützt auf dem Bett.
    Sie wandte sich an einen der Wächter und sagte: »Du kannst jetzt gehen, Bruder Ansel.«
    Der Mann zögerte und sagte dann mit

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