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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Scott Oliver Ganz’ Kleidungsstücke durch, und Marge Dunn schrieb etwas in ihren Notizblock. Sie trug beige Hosen, eine weiße Bluse und ein schwarzes Jackett. Dazu schlichte schwarze Mokassins mit Gummisohlen. Außer kleinen goldenen Perlohrsteckern keinerlei Schmuck. Die einfachste Halskette konnte zur Schlinge werden, wenn man es mit einem gewalttätigen Verbrecher zu tun bekam. Auch kein Parfüm, weil fremde Gerüche Beweise verfälschen konnten.
    Sie sah auf. »Lieutenant.«
    »Detective.« Eine Lächeln. »Was haben wir bisher?«
    »Kopfschmerzen.« Marge schob sich die blonden Strähnen aus den Augen. »Hast du Schmerztabletten dabei, Pete?«
    »Immer.« Vor Jahren war Decker in die Schulter und den Arm geschossen worden. Die Wunde war ohne Bewegungseinschränkungen verheilt, aber der Schmerz blieb wie ein unerwünschter Begleiter. Decker warf ihr das Fläschchen zu. Sie schüttelte zwei Tabletten heraus und schluckte sie trocken. Dann warf sie das Fläschchen zurück. Decker fing es mit einer Hand auf.
    »Laut Pluto …« Marge senkte die Stimme. »Bist du Pluto schon begegnet?«
    Decker lächelte. »Bin ich.«
    Marge verdrehte die Augen. »Eine Nummer für sich.«
    »Den würde ich nicht als Hausgast haben wollen.«
    Sie lächelte ebenfalls. »Laut Pluto wurde Ganz etwa in dieser Stellung gefunden.« Sie warf die Hand zurück, öffnete den Mund und breitete die Arme aus. »Wie eine Lumpenpuppe. Der Kopf und der linke Arm hingen über die Bettkante. Er lag diagonal, der Körper schräg nach links. Man kann die Umrisse noch auf dem Laken erkennen.«
    Decker betrachtete die Vertiefung auf dem verknüllten Laken. Sie reichte von der linken oberen Ecke des Bettes bis nach rechts unten. »Wer hat ihn gefunden?«
    »Venus – Jupiters Lebensgefährtin.« Sie überlegte. »Es gibt nur neun Planeten. Wie nennt sich dann wohl der Rest des Vereins?«
    »Es gibt ja immer noch die Asteroiden«, meinte Oliver, der Jupiters purpurfarbene Gewänder durchwühlte. »Gibt’s da nicht diesen eine Meile langen Asteroid, der in etwa zwanzig Jahren auf die Erde krachen soll?«
    »Ja, ich hab so was in den Nachrichten gehört.« Marge kratzte sich am Kopf. »Soll ich mich vielleicht doch vorzeitig pensionieren lassen?«
    »Wo ist Venus?«, fragte Decker. »Und sagt mir ja nicht, das sei dieser Brocken neben der Sonne.«
    »Bei der Prozession, wäscht Jupiters Füße, während die anderen vorbeidefilieren«, erwiderte Oliver. »Das ist ein Fulltimejob, weil all seine Anhänger Jupiters großen Zeh küssen wollen. Und nein, ich weiß nicht, was das bedeutet.«
    »Mennoniten waschen sich vor dem Beten die Füße«, sagte Decker.
    »Warum das denn?«, fragte Marge.
    »Ich glaube, Jesus hat vor dem Beten aus Demut die Füße seiner Jünger gewaschen. Genau wie Abraham – der tat es aus Freundlichkeit. Natürlich war das damals in diesen Ländern so üblich. Wenn man in der Wüste lebt und Sandalen trägt, hat man eben dreckige Füße.«
    »Hier tragen die meisten Turnschuhe«, bemerkte Marge.
    Decker meinte: »Juden waschen die Toten, bevor sie sie beerdigen. Zusätzlich zu seiner eigenen Philosophie hat der Orden vielleicht von verschiedenen etablierten Religionen das eine oder andere übernommen.«
    »Und was ist die Philosophie dieser Gruppe?«, fragte Oliver.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Decker zog das Video heraus. »Vielleicht gibt uns das hier ja Aufschluss.« Er ließ das Band in einen Plastikbeutel gleiten.
    »Wo hast du das her?«, fragte Oliver.
    »Ich bring’s zurück. Keine Bange.« Decker wechselte rasch das Thema. »Um wie viel Uhr hat Venus den Toten gefunden?«
    »Pluto sagt, gegen fünf Uhr früh«, erwiderte Marge.
    »Pluto sagt«, wiederholte Decker. »Hat schon jemand mit Venus gesprochen?«
    »Ich hab’s versucht, aber sie hatte sich zurückgezogen«, sagte Oliver. »Incommunicado bis nach der Prozession.«
    »Sie muss aber noch vernommen werden.« Decker rieb sich die Augen. »Also stammen sämtliche Informationen zu Jupiters Tod von Pluto?«
    Oliver nickte. »Er ist der offizielle Sprecher der Gruppe.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.« Decker erklärte ihnen die Hackordnung der Sekte und erwähnte, dass es neben Pluto drei weitere privilegierte Helfer gab. Er erzählte ihnen von Bob.
    »Und wer sind diese anderen zwei?«, wollte Oliver wissen.
    »Zähl die purpurnen Westen«, riet ihm Decker.
    »Venus trägt eine purpurne Weste«, bemerkte Oliver. »Also fehlt uns noch einer.« Er hielt inne. »Soll

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