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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ich rüber zur Prozession gehen und mich mal umsehen?«
    »Bist du hier fertig?«
    Oliver schloss die Kommodenschublade. »Ich bin fertig. Wie es bei Detective Dunn aussieht, weiß ich nicht.«
    Decker wandte sich an Marge. »Hast du irgendwas gefunden, was auf etwas anderes als Selbstmord hindeutet?«
    »Zumindest nicht auf den ersten Blick.« Sie ging ihre Notizen durch. »Leere Wodkaflasche unter dem Bett, leeres Tablettenfläschchen mit … wie hieß das gleich …« Sie blätterte in ihren Notizen. »Nembutal-Sodium-Kapseln … zwanzig Milligramm pro Kapsel. Fläschchen war leer, verschrieben worden waren zehn Kapseln, keine Nachfüllung. Außerdem hab ich ein Fläschchen Diazepam …«
    »Valium«, sagte Decker. »Diazepam ist der Wirkstoffname.«
    Marge sah auf. »Wenn du es sagst. Ich nehm das Zeug nicht. Ich fand ein leeres Fläschchen mit einer Rezeptur für zwanzig Tabletten, ebenfalls zwanzig Milligramm pro Tablette.«
    »Stand Ganz’ Name auf den Etiketten?«
    »Nicht Ganz, Vater Jupiter.«
    »Da stand tatsächlich ›Vater Jupiter‹?«, fragte Decker.
    »Ja.«
    »Wo hast du die leeren Fläschchen gefunden?«
    »Auf dem Nachttisch. Beide sind auf Fingerabdrücke untersucht und als Beweismittel sichergestellt worden. Sieht wie die typische Mischung von Alkohol und Medikamenten aus.«
    »Und was ist mit Ampullen?«, fragte Decker.
    Beide schwiegen. Dann fragte Marge, wie er darauf komme.
    »Weil die Gerichtsmedizinerin intramuskuläre Einstichstellen an seinem Arm und seinem Gesäß gefunden hat.«
    Oliver grinste verlegen. »Ahm … da ist noch ein Haufen Zeugs in seinem Medizinschränkchen. Ich hab alles aufgeschrieben, aber weder auf Fingerabdrücke untersucht noch eingetütet. Schließlich hatten wir ja schon die zwei leeren Fläschchen auf dem Nachttisch.«
    »Ich tüte es ein«, sagte Decker.
    »Ich hab keinen Mist gebaut …«
    »Wer sagt denn, dass du Mist gebaut hast?«
    »Du hast diesen Gesichtsausdruck, Deck.«
    Oliver hatte Mist gebaut, aber Decker ließ es ihm durchgehen. »Such die zwei noch fehlenden Gurus.«
    »Ja, ja«, brummelte Oliver und stieg über das Absperrband. Deck war kein schlechter Kerl. Er pochte gegenüber seinen Untergebenen nie auf seinen Rang, und er schleimte sich auch nicht bei den Vorgesetzten ein.
    »Komm zurück, wenn du fertig bist, Scott«, rief Decker ihm nach.
    »Mach ich«, erwiderte Oliver.
    Als er verschwunden war, fragte Marge: »Einstiche?«
    »la.«
    »Selbst zugefügt?«
    »Im Arm vielleicht. Aber im Gesäß?«
    Marge sah ihn an. »Die leere Wodkaflasche … die Pillen. Alles zu sauber, zu glatt. Du hast Zweifel, nicht wahr? Ich auch.«
    »Ich mag es einfach nicht, wenn am Tatort was verändert wird. Wenn jemand versucht hätte, Jupiter wiederzubeleben – ihn bewegt hätte, um Mund-zu-Mund-Beatmung zu machen oder so, das wäre in Ordnung gewesen. Aber eine Leiche wegtragen und sie in einen Schrein legen, bevor man die Sanitäter oder die Polizei benachrichtigt? Das kommt mir doch sehr seltsam vor. Im Allgemeinen sind Leute Toten gegenüber nervös.«
    »Die ganze Gruppe ist seltsam. Vielleicht haben sie merkwürdige Vorstellungen von Tod und Leichen.«
    »Und wenn schon, Marge, irgendeiner hätte es zumindest besser wissen müssen. Und keiner von ihnen hat den Tod gemeldet. Die Nachricht kam von Ganz’ Tochter. Wie hat sie davon erfahren? Und da niemand vom Orden die Polizei angerufen hat, was genau hatten sie dann mit der Leiche vor?«
    »Vielleicht wollten sie ihn hier auf dem Gelände begraben«, meinte Marge. »So wie die über die Außenwelt denken, wäre ihnen das glatt zuzutrauen.«
    »Das stimmt allerdings.« Decker zog ein Paar dünne Latexhandschuhe über. »Zwei dringende Dinge müssen noch erledigt werden.«
    »Wir müssen mit Venus reden«, sagte Marge.
    »Genau. Willst du das machen? Vielleicht geht das von Frau zu Frau besser.«
    »Klar. Ich bin so gut wie fertig hier. Außer du willst, dass ich die Medikamente im Badezimmer einsammle.«
    »Nein, das übernehme ich. Das zweite, was wir wissen müssen, ist …«
    »Wer vom Orden Jupiters Tochter angerufen hat?«, unterbrach Marge. »Was bedeutet, dass jemand mit ihr reden sollte. Das machst du, stimmt’s?« Sie lächelte. »Alles, damit wir von hier wegkommen.«
    »Warum verschwende ich eigentlich meinen Atem, wenn du doch schon weißt, was ich sagen will?«
    Marge lachte. »Kein Grund, eingeschnappt zu sein, Deck. Es beweist doch nur, dass du mich bestens ausgebildet hast.«
     
    Das

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