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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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schriller Stimme: »Bist du sicher, dass du mit einem Verleumder allein gelassen werden willst, Mutter Venus?«
    »Ja, ich komme schon zurecht. Danke, dass du so besorgt um mich bist. Du kannst gehen.«
    »Wie du wünschst.« Er drehte sich um, warf Marge einen feindseligen Blick zu und schloss die Tür hinter sich. Die Blicke der beiden Frauen trafen sich.
    »Vielen Dank, dass Sie mich empfangen, Ms«
    »Nennen Sie mich einfach Mutter Venus. Oder nur Venus.« Sie hatte ein Taschenbuch gelesen, legte es mit dem Buchrücken nach oben neben sich aufs Bett und deutete auf den Stuhl. »Nehmen Sie doch Platz.«
    »Vielen Dank.« Gut aussehende Frau, dachte Marge. Selbst mit den geröteten Augen und ohne Make-up waren ihre Gesichtszüge bemerkenswert. Venus schien um die Dreißig zu sein und hatte schulterlanges, kastanienbraunes Haar, das ihr ovales Gesicht einrahmte. Schimmernde grüne Augen, von langen Wimpern beschattet. Ihre seidige Haut war blass – das war zu erwarten –, aber Marge entdeckte eine leichte Rosatönung auf den Wangenknochen. Venus War in ein strahlend blaues Gewand gekleidet, das am Hals etwas offen stand und über den Schenkeln auseinander fiel. Obwohl sie keinen Büstenhalter trug, hatte sie ein ansehnliches Dekolleté. Ihre Füße waren nackt, und ihren linken Knöchel schmückte ein Goldkettchen. Sie senkte die Augen und zog mit einer raschen Bewegung das Gewand über ihre unbedeckten Beine.
    Marge kam sich komisch vor, sie mit Venus anzusprechen, obwohl die Frau als Modell für die Göttin der Liebe und Schönheit durchaus passend schien. Mit gerecktem Kopf gelang es Marge, den Titel des Taschenbuchs zu lesen – Über den Gauben hinaus. Den Autor konnte sie nicht entziffern. Sie zog einen Notizblock aus der Tasche und fragte: »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mir Notizen mache?«
    »Warum sollte ich etwas dagegen haben? Ich habe nichts zu verbergen.«
    Also hat sie was zu verbergen, dachte Marge. »Tut mir Leid, wenn ich Ihnen einige für Sie vielleicht unangenehme Fragen stellen muss …«
    »Sie tun nur Ihre Arbeit.« Venus kreuzte die Knöchel.
    »Was lesen Sie da?«
    Die Frage schien sie zu verblüffen. Sie sah zur Seite und griff nach dem Taschenbuch. »Das hier?« Ein Schulterzucken. »Eines von Jupiters Büchern. Der metaphysische Teil ist interessant, aber das Wissenschaftliche ist sehr komplex.« Sie zog das Gewand am Hals zusammen. »Das war Jupiters Stärke – Naturwissenschaft … Physik … Kosmologie. Der Ursprung des Seins. Aber das wissen Sie bereits, nicht wahr?«
    »Ja, wir wissen, wer Jupiter war.«
    »Er war ein wirklich großer Mann.« Venus’ Stimme klang belegt. »Ich kann nicht glauben …« Ein Seufzer.
    Marge fragte: »Wie lange leben Sie schon hier, Ma’am?«
    »Venus, bitte. Ma’am gehört in Ihre Welt, nicht in unsere.«
    »Gut, dann also Venus. Wie lange haben Sie hier mit Jupiter gelebt?«
    »Etwa zehn Jahre. Als Jupiter mich aufnahm, war ich ein Wrack – Drogen, Alkohol, zwei Abtreibungen. Kein Glaube, keine Überzeugungen … nichts. Nur eine selbstzerstörerische Idiotin. Jupiter hat mich sofort durchschaut.«
    Sie sah zur Decke hinauf.
    »Doch das ist irrelevant für Ihre Ermittlungen. Ich erzähle Ihnen das nur, weil …« Tränen rannen ihr über die Wangen. »Sie wissen nicht, was für ein Retter er war. Das meine ich ernst. Genau das war Jupiter. Er gab eine brillante Karriere auf, verzichtete auf Ruhm und Vermögen, um Seelen zu retten. Mehr noch, er brachte auch anderen bei, Seelen zu retten – mir, Bob … Pluto. Sie mögen es vielleicht nicht glauben, aber Pluto hat unter Jupiters Führung viele Obdachlose gerettet.«
    Noch mehr Tränen. Sie wischte sich mit einem Zipfel des Gewandes über das Gesicht.
    »Ich nehme an, Sie wollen wissen, was heute Morgen passiert ist.«
    »Ja bitte. War er schon tot, als Sie ihn fanden?«
    »Ja.«
    »Woher wussten Sie das?«
    »Er bewegte sich nicht! Er atmete nicht! Sein Herz … es hatte zu schlagen aufgehört.«
    »Haben Sie seinen Puls gefühlt?«
    Venus fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ehrlich gesagt, nein. Ich …« Sie schloss die Augen, öffnete sie wieder. »Ich dachte, er schläft. Ich trat ins Zimmer und rief seinen Namen. Es war Zeit für die morgendlichen Waschungen und Gebete. Als er nicht reagierte, ging ich zum Bett und … und schüttelte ihn ein wenig. Er …« Sie atmete stockend. »Er kippte um, als ich ihn berührte. Sein Kopf … fiel auf die Matratze …«
    Sie

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