Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
wird eng für ihn, wenn er in die Stadt muss und dann hierher zurück … nein, das sage ich doch, Sir. Der Fall ist vom Dezernat für Gewaltverbrechen bearbeitet worden, nicht von der Mordkommission … richtig, Angriff mit einer tödlichen Waffe, ist aus irgendeinem Grund den Kollegen in der Innenstadt übertragen worden … Nein, ich weiß nicht, warum. Mehr noch, ich habe keine Ahnung, warum der Richter damit einverstanden war.«
    Er flüsterte Oliver zu, sich einen Stuhl ranzuziehen. Der Detective schloss die Tür und setzte sich. Deckers Büro war klein, aber abgetrennt, was zumindest ein gewisses Gefühl an Intimität vermittelte, wenn auch die Wände in der oberen Hälfte aus Milchglas bestanden – ein Fortschritt gegenüber den üblichen Kabuffs.
    In den Hörer sagte Decker: »Wenn ich mich richtig erinnere, hat der Staatsanwalt zuerst Klage wegen schwerer Körperverletzung erhoben und später dann wegen Mord … vor etwa zwei Monaten … Ich glaube, das ist jetzt die dritte Vertagung. Diese Verzögerung ist absurd. Die Geschichte war vor einem Jahr, und der Staatsanwalt hat sich noch nicht mal entschieden, ob er auf Totschlag oder Mord plädiert. Aber das ist nicht unser Problem. Da geht’s um internes Politikgerangel. Und von mir wird verlangt, dass ich einen meiner wertvollen Männer freistelle, nur damit sie gut dastehen. Ich sehe nicht ein, welchen Sinn das hat.«
    Wieder sah Decker zur Tür. Jane Heard, die Sekretärin des Dezernats, war hereingekommen. Sie reichte ihm ein neues Bündel mit Telefonnachrichten und ging ohne ein Wort wieder hinaus. Auf Deckers Uhr war es halb zwölf. Er hing seit sieben Uhr am Telefon. Während er Strapp zuhörte, blätterte er den Stoß durch – jede Menge Routineanfragen, ein Anruf von Rina, die ihn daran erinnerte, dass sie nicht vor fünfzehn Uhr zu Hause sein würde, weitere Routineanfragen.
    »Ja, ich fände es besser, wenn jemand eine Vertagung auf morgen früh beantragt. Das würde ihnen vor allem Zeit geben, sich endlich zusammenzureißen. Momentan ist Wiggins unterwegs … ein Familienstreit mit Waffengewalt. Warum sollte ich ihn davon abziehen, wenn die Anklage nicht mal steht … okay … okay. Das klingt gut. Ich rufe Sie an, sobald er zurück ist.«
    Decker legte auf und spielte kurz den Irren, der den Kopf über die Welt schüttelt. Er griff nach einem Stift und notierte den morgigen Gerichtstermin in seinem überfüllten Tischkalender. »Was bringt dich denn in die Niederungen der Bürokratie, Detective?«
    »Er war versichert«, erklärte Oliver.
    »Was? Wer?« Umdenken, Deck. Er richtete sich auf. »Ganz besaß eine Versicherung? Wie hoch?«
    »Eine Million Sterbegeld und eine Auszahlungspolice; etwa noch mal etwa eine Million.«
    »Mein lieber Mann!« Decker machte große Augen. »Wer ist der Nutznießer?«
    »Europa Dawn Ganz.«
    »Einzige Nutznießerin?«
    »Sie war in der Police angegeben, die er bei Mutual Guard über die Southwest University of Technology abgeschlossen hatte. Er kann noch Dutzende haben, von denen wir nichts wissen. Soll ich weiter nachforschen? Ich müsste von Null anfangen. Das braucht Zeit. Du entscheidest.«
    »Wie viel hast du heute zu tun?«
    »Im Moment nichts. Aber Webster und Martinez haben gerade einen Einsatz bekommen. Marge und ich sind beim nächsten dran.«
    »Wenn ihr gerufen werdet, geht ihr. Aber bis dahin sieh zu, was du rausbekommen kannst.«
    »Kein Problem. Ich telefoniere, während ich meinen Lunch esse.«
    Die Erwähnung von Essen ließ Deckers Magen knurren. Er holte seine braune Papiertüte heraus. »Eine sehr hohe Police für einen Professor. Besonders, wenn man bedenkt, dass Ganz sie vor mehr als zwanzig Jahren abgeschlossen hat.«
    »Fünfundzwanzig. Neunzehnhundertzweiundsiebzig.«
    »Ich frage mich, ob Europa eine Auszahlung beantragt hat, als Ganz damals verschwand.«
    »Komisch, dass du danach fragst. Mrs. Ganz, Europas Mutter, hat fünf Jahre nach Ganz’ Verschwinden im Namen ihrer Tochter Anspruch auf die Versicherungssumme erhoben. Aber Mutual Guard hat die Zahlung verweigert. Weil kein Beweis für seinen Tod vorlag.«
    »Also wusste damals jemand von der Police.«
    »Die Mutter. Ob Europa es auch wusste? Sie war erst fünfzehn.«
    »Aber sie hätte trotzdem als Erwachsene gegolten.«
    »Allerdings.«
    »Und diese Police ist die ganze Zeit weitergelaufen?«
    »Mehr als das, Boss. Im vergangenen Jahr wurde die Restsumme einbezahlt. Europa ist nicht nur die Nutznießerin der einen Million

Weitere Kostenlose Bücher