Deep Secrets - Berührung
aufhören. Ich will nicht die Frau sein, die nie im Augenblick gelebt hat. Ich habe ihm gesagt, dass er mir das Gefühl gibt, lebendig zu sein, und das tut er. Ich nehme das Glas entgegen und leere es.
Er stößt ein Lachen aus, tief aus der Kehle. »Ein wenig flüssiger Mut?«
»Ja«, gestehe ich.
»Ist der Wein zufriedenstellend?«, ruft Eric uns zu.
Chris stellt das Glas beiseite und neckt mich immer noch unbarmherzig. »Ist der Wein zufriedenstellend, Ms McMillan?«
Ich funkle ihn an, gefangen in dem sich anbahnenden Orgasmus, meine Stimme kehlig und gekünstelt. »Er ist … außerordentlich.«
»Exzellent«, heißt Eric meine Bemerkung jovial gut. »Wir nähern uns jetzt dem Eingang zur Weinkellerei.« Er erzählt uns von der Geschichte des Weinbergs, aber ich nehme nicht wahr, was er sagt. Nur mit Mühe kann ich verhindern, dass ich stöhne, während Chris’ Daumen meine Klitoris neckt und er einen zweiten Finger in mich hineinschiebt. Der Schmerz strahlt aus und erblüht. Ich bekomme gleich einen Orgasmus in einer Limousine, während der Fahrer praktisch zuschaut. Das darf nicht passieren.
»Wenn Sie nach rechts schauen, können Sie ein wichtiges Stück der Geschichte des Chateaus sehen, Ms McMillan«, sagt Eric. »Sehen Sie den Teich?«
»Ja«, schaffe ich mit erstickter Stimme zu sagen, ohne hinzuschauen. Mein Geschlecht zieht sich um Chris’ Finger zusammen. Ich beiße mir auf die Unterlippe und drehe mich zum Fenster um, um mein Gesicht zu verbergen, aus Angst, dass Eric mich vielleicht im Rückspiegel anschaut. Er spricht immer noch und erzählt mir eine Geschichte. Ich nehme nichts anderes wahr als das Erbeben meines Körpers.
»Ist das nicht eine wunderbare Geschichte?«, fragt Eric schließlich.
»Ja«, schaffe ich erneut hervorzustoßen, aber nur mit knapper Not. »Sie ist entzückend.«
»Ja, nicht wahr?«, fragt Chris. Dunkle, übermütige Schelmerei blitzt in seinen grünen Augen, während er über mein feuchtes, empfindliches Geschlecht streicht und langsam die Finger herauszieht.
Er sieht mir in die Augen und hält meinen Blick fest, dann führt er die Finger an den Mund und saugt sie trocken. »Köstlich«, murmelt er, und mein Körper krampft sich bei dem verwegen-sinnlichen Akt ein letztes Mal zusammen.
»Ich bin so froh, dass Ihnen der Wein schmeckt«, erklärt Eric.
Chris und ich sehen einander blinzelnd an und brechen in Gelächter aus. Ich weiß nicht, wie ich von der dunklen, verbotenen Leidenschaft zu dieser Leichtigkeit gefunden habe, aber eins weiß ich mit Bestimmtheit. Ich habe mich noch nie lebendiger gefühlt.
24
Nach einer fünfundvierzigminütigen Tour durch die Weinberge habe ich ein Glas Wein getrunken und fühle mich ein wenig beduselt. Außerdem ist mir warm, ganz abgesehen von Chris’ verruchten Ideen. Ich habe die Tour genossen und auf der Fahrt viel mehr über Wein gelernt als während meiner eigenen Studien.
Die Limousine erreicht das Chateau, und es ist wirklich ein Schloss aus dem neunzehnten Jahrhundert, mit grünen Reben, die über die Steinmauern wuchern, und massiven, überwölbten Holztüren, fast so hoch wie das Gebäude selbst.
»Es wurde in den Siebzigern umgestaltet«, erzählt Eric uns, »und der ganze dreiundzwanzig Hektar große Besitz wurde zu einem modernen Weingut gemacht.«
Ich folge Chris, während er über den Sitz rutscht, und halte inne, als sich Eric zu mir umdreht. Zum ersten Mal sehe ich ihn deutlich. Er ist Mitte fünfzig, sein Haar wird grau, und er hat scharfsichtige blaue Augen, denen nichts entgeht.
»Danke für diese wunderbare Tour, Eric.«
Er neigt den Kopf. »War mir ein Vergnügen.«
Ich winde mich, denn obwohl seine gut geschulten Züge nichts verraten, ist dieser Mann zu scharfsichtig, um nichts von dem Vergnügen auf der Rückbank mitbekommen zu haben. »Genießen Sie das Chateau, Ms McMillan.«
Chris hat vor einiger Zeit seine Jacke abgestreift und wirft sie auf den Rücksitz, bevor er den Wagen verlässt. Ich folge ihm hinaus und verstehe, warum die Jacke zurückbleibt. Es ist immer noch warm, obwohl es fünf Uhr ist und die Sonne am Himmel herabsinkt. Ein starker Kontrast zu der kühlen Stadt am Meer, die ich zu lieben gelernt habe.
Ich ergreife Chris’ Hand, damit er mir aus dem Auto helfen kann, und mich erstaunt das Knistern von Elektrizität, das eine so flüchtige Berührung an meinem Arm entzündet. Meine Augen begegnen seinen, und ich weiß, dass er spürt, was ich spüre, und ich bin mir
Weitere Kostenlose Bücher