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Deep Secrets - Berührung

Deep Secrets - Berührung

Titel: Deep Secrets - Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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mich zur Ordnung. Dies hier ist nicht ihr Leben. Es ist meins.
    Also beschließe ich, mich an die Arbeit zu machen und dafür zu sorgen, dass der heutige Tag meiner neuen Karriere nützt. Ich zwinge mich, die Augen zu öffnen, und greife nach meinem Buch, wobei ich prompt den Kaffee umwerfe. Fabelhaft. Einfach fabelhaft. Kaffee auf meinem Tisch, auf dem Boden und, natürlich, auf meinen einzigen guten schwarzen High Heels, die zu meinem schwarzen Wickelrock passen. Meine Wangen sind zweifellos so rosig wie meine Seidenbluse.
    Ich grapsche nach einigen Servietten, die neben mir liegen, und wische den Tisch ab, um meinen Computer zu retten, bevor er zu einem Opfer meiner zitternden Hände wird. Nachdem das erledigt ist, hocke ich mich hin, um mich meinem tropfnassen Schuh und dem Boden zu widmen.
    »Sieht so aus, als würden Sie die hier brauchen.«
    Die vertraute Stimme prickelt auf meiner Haut, Blut schießt mir in die Wangen. Oh nein. Bitte.
    Er hockt sich vor mich hin, und mein Blick fällt auf seine kräftigen Schenkel, wo seine Hände liegen. Starke, künstlerische Hände, die Servietten halten für den Kaffee, den ich verschüttet habe. Langsam hebe ich den Blick zu einem Paar verlockend grüner Augen, die Chris Merit gehören und in meine schauen. Wieder einmal hockt dieser berühmte, zauberhafte Mann auf dem Boden, um mir zu helfen, die Folgen eines Missgeschicks zu beseitigen.
    »Sie haben einen ganz erstaunlichen Hang aufzutauchen, um Zeuge meiner Unbeholfenheit zu werden«, klage ich ihn an.
    Seine Mundwinkel schnellen in die Höhe, die grünen Augen funkeln mit gelben Einsprengseln. Nein. Eher mit golden schimmernden Lichtpünktchen. »Ich ziehe es vor, es als einen Hang zu betrachten, zu Ihrer Rettung herbeizueilen«, erklärt er heiser und zwinkert mir zu, bevor er sich daranmacht, meine Schweinerei aufzuwischen. Oh, gütiger Gott. Ich habe Chris Merit zu meiner Putzfrau gemacht. Und er hat mir zugezwinkert. Ich kann kaum atmen.
    Er steht auf und geht zum Mülleimer, wobei er sich mit einer selbstbewussten, männlichen Anmut bewegt, die mich in ihren Bann zieht. Ich bin erstarrt und kann ihn nur voller Staunen ansehen. Was, begreife ich, als ich jäh wieder zu Verstand komme, keine gute Sache ist, wenn ich einen Rock trage und auf dem Boden hocke.
    Ich rapple mich auf und muss dann einen Fuß anheben, um eine verbliebene nasse Stelle an meinem Schuh abzuwischen. Ich habe die benutzten Servietten gerade in die leere Tasse geworfen, als Chris zurückkehrt und an meinen Tisch tritt. Nah an mich heran. Richtig nah. Ein erdiger, wunderbarer Duft steigt in meine Nase und weckt Sehnsucht in mir. Ich liebe es, wie dieser Mann riecht, und ich entdecke eine neue Vorliebe für verschossene Jeans und Bikerstiefel, von der ich bezweifle, dass ich sie jemals wieder verlieren werde. Und sosehr ich mich bemühe, ich kann nicht umhin, mich daran zu erinnern, wie er neulich abends die Lederjacke um mich gelegt hat, die er heute trägt.
    »Äh, danke«, bringe ich heraus und klinge so verwirrt, wie ich mich fühle. »Es ist mir furchtbar peinlich.«
    »Das muss es nicht sein.« Seine Augen sind warm und erinnern mich an sommerliches Gras, und seine Stimme ist voll und aufrichtig. »Ich finde, Sie sind entzückend.«
    »Entzückend«, wiederhole ich todernst. »Nicht das, was eine Frau sein möchte.« So nennt ein Mann eine kleine Schwester oder das Mädchen, mit dem er nicht ausgehen will. Nicht, dass ich gedacht hätte, dass er mit mir ausgehen wollte. Ich weiß nicht, was ich dachte oder was ich jetzt denken soll.
    »Was will eine Frau denn dann sein?« In seinen Worten liegt ein neckender Unterton, der zu seinem Gesichtsausdruck passt.
    Schön. Sexy. Für diesen Mann will ich eins von beidem sein, oder beides, aber ich würde es nicht wagen, so etwas auszusprechen, daher begnüge ich mich mit: »Nicht unbeholfen.«
    »Sie sind interessant.«
    »Interessant?«, hake ich nach. Was hat es mit ihm und Mr Compton und dieser ganzen Interessant-Sache auf sich? Es muss irgendetwas Artifizielles sein, zu dem ich keinen Zugang habe. »Ich … nun ja. Ich schätze, das ist besser als unbeholfen.« Ich bin mir nicht sicher, ob es besser ist als entzückend. Ich weiß es einfach nicht.
    »Ihnen gefällt diese Wortwahl trotzdem nicht.«
    »Es ist … in Ordnung.«
    »Sie haben mich dazu inspiriert, Sie zu zeichnen.«
    »Die entzückend interessante und unbeholfene Inspiration«, sage ich, fühle mich aber sofort mies. Ich schlage

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