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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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ihrer Restauration folgten Einsätze in der Normandie, bei Iwo Jima und vor Okinawa. Die Nevada brachte es auf sieben Battle Stars und überstand 1948 einen Atombombentest auf dem Bikini-Atoll. Das Schiff hat eine bewegende Geschichte hinter sich. Nur der Abgang war etwas unrühmlich«, erzählte General Grant die Geschichte des Schiffes, als würde es sich um ein Wesen aus Fleisch und Blut handeln.
    »Was ist aus dem Schiff geworden?«, wollte Spacy wissen.
    »Es wurde versenkt. Am 31. Juli 1948 vor Hawaii. Die Navy hat eine Menge Bomben und Lufttorpedos gebraucht, um die alte Lady ehrenvoll außer Dienst zu stellen« sagte der General und es klang so, als würde ein Hauch Wehmut in seiner Stimme liegen.
    »Wir sollten auch was versenken. Und zwar einen ordentlichen Drink«, empfahl sich Admiral Adamski mit einem Vorschlag. Mit Respekt bewunderte er aus einem schweren Ohrensessel heraus die Ordenssammlung des Generals.
    »Aber natürlich, wie unaufmerksam von mir. Was darf ich den Herren anbieten?«
    Die Männer wählten ihre Drinks und versammelten sich dann vor dem Kamin, in dem einige Scheite Holz knisternd abbrannten. Der Salon war in ein warmes Licht getaucht und strahlte eine Atmosphäre aus, die an den Herrschaftssitz eines britischen Lords erinnerte. Spacy hätte sich nicht gewundert, wenn plötzlich die Queen Mom mit ein paar selbstgebackenen Plätzchen oder einem Yorkshire-Pudding um die Ecke gekommen wäre.
    Alles an General Lex Grant wirkte very british, und obwohl der Mann einer vermögenden Familie aus den Südstaaten entstammte, die ihr Geld mit der Produktion und dem Handel von Textilien gemacht hatte, ließen sich seine ehemals englischen Vorfahren nicht leugnen. Trotzdem, oder vielleicht genau deshalb, mochte Spacy den aktuellen Sicherheitsberater des Präsidenten, der ein wenig wie ein Anachronismus wirkte. Sein Wort hatte Gewicht und auf sein Wort war Verlass. Das machte ihn zu einer nicht alltäglichen Erscheinung im Haifischbecken der Politik.
    »Wo können wir denn nun unsere U-2 abholen? Oder müssen Sie erst noch das entsprechende Geschenkpapier aussuchen und eine hübsche Schleife umbinden?«, feixte Admiral Adamski und genehmigte sich einen Schluck Scotch. General Grant erhob ebenfalls sein Glas, stellte es dann aber direkt auf einen kleinen Tisch.
    »Admiral, vielleicht sollten wir zunächst das Unvermeidliche erledigen und dem genauen Bericht von Mr Spacy unsere Aufmerksamkeit widmen, auch wenn Sie ihn vermutlich bereits kennen. Ich nehme doch an, dass Sie für mich alles schriftlich zusammengefasst haben, Mark?«
    Spacy nickte und begann präzise darüber zu berichten, wie die Operation im Einzelnen abgelaufen war. Er präsentierte sein Fotomaterial, welches gestochen scharf war und jedes Detail offenlegte, inklusive der seltsamen Ausbuchtungen am Rumpf der betagten U-2. Er schilderte unprätentiös die Flucht von Kuba und wie sie um Haaresbreite den Verfolgern entkommen waren. Er äußerte seine bereits gegenüber dem Admiral angebrachten Vermutungen, dass die MIGs auf einen bestimmten Befehl hin nicht geschossen hatten und ihnen deshalb der sichere Tod erspart geblieben war. Zum Schluss seiner Ausführungen erklärte er in knappen Worten, wie Flying Fish vor Cay Lobo auf den Bahamas aufgetaucht war und sich mit dem letzten Saft der Batterien an das rettende Ufer des Leuchtturms geschleppt hatte.
    Er vergaß nicht den Job zu erwähnen, den man Mary McConnor bei der NUSA angeboten hatte, um sie somit auf die richtige Seite zu ziehen. Admiral Adamski, der diesem Vorschlag Spacys voll zugestimmt hatte, erwähnte diesbezüglich noch beiläufig die ausführliche Sicherheitsüberprüfung der jungen Frau, welche zurzeit lief.
    General Grant, der ohne eine Zwischenfrage interessiert dem Bericht von Spacy lauschte, griff gelegentlich zu einer Leselupe. Er sah sich die Aufnahmen der kubanischen Lockheed ganz genau an, die zweifelsohne die abgeschossene Maschine aus der Kubakrise des letzten Jahrhunderts sein musste. Er ließ sich bis zum Ende des Vortrags Zeit, um erst dann seine Fragen zu stellen.
    »Das ist in der Tat eine abenteuerliche Geschichte. Ich hatte eigentlich gehofft, Sie wären vor Ort auf eine Attrappe gestoßen.«
    »Damit Sie Ihre Wettschuld nicht einlösen müssen? Ich habe mir gleich gedacht, dass Sie ein alter Geizkragen sind«, sagte der Admiral und funkelte misstrauisch mit seinen Augen durch den Raum.
    »Nein, das ist nicht der Punkt. Bezüglich des Wettgewinns machen Sie

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