Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
Schiffe befanden, darunter die Beluga. Der Wellengang zwang die Männer dazu, sich in ihren Sitzen anzugurten.
»Aktiviere die Stabilisierungsschwimmer backbord und steuerbord«, sagte Spacy und betätigte den Touchscreen. Zwei große zigarrenförmige Luftkissen entfalteten sich und bliesen sich automatisch auf. Flying Fish erhob sich langsam aus dem Wasser und die Kanzel lag nun oberhalb des Meeresspiegels.
»Ist immer noch zu unruhig. Wir müssen die Zusatzstützen ausfahren, sonst schlägt uns gleich der Rotor in die nächste Welle«, riet Hunter dazu, auf Nummer sicher zu gehen.
Auf einem ruhigen, stehenden Gewässer hätte der Rotor jetzt problemlos gestartet werden können. Aber in diesem schaukelnden Element war es eine riskante Sache, da die Maschine durch eine Welle seitlich wegkippen konnte und somit Gefahr für die Flügel bestand, bei voller Umdrehungszahl in das Wasser zu schlagen. Das wäre dann das Ende für den Test.
Acht etwa armdicke Teleskopstangen aus Aluminium fuhren nun kreisförmig aus dem UFO und entfalteten an ihren Enden kleine Luftsäcke, welche die Wasseroberfläche berührten. Ein Zentralcomputer errechnete innerhalb einer Tausendstelsekunde die optimale Schwerpunktlage von Flying Fish und pumpte ununterbrochen Luft durch die Teleskopstangen. Der ganze Apparat sah nun aus wie eine fette Spinne, die dazu noch frech grinste. Das aber lag an der Bemalung, einem stilisierten Haifischmaul.
Spacy hatte alle Scheinwerfer angeschaltet, um besser nach großen Brechern Ausschau halten zu können. Der Seegang durfte wirklich nicht zunehmen, sonst würde der Start in einer Katastrophe enden. Was nun folgte, war die Checkliste. Spacy und Hunter gingen die einzelnen Punkte für den Start durch.
»Schalte Vorrichtung zur Rotorblattentfaltung ein.«
»Okay.«
Vier übereinander liegende Rotorblätter wurden nun durch ein Getriebe aus dem Dach der Maschine gehoben und positionierten sich in jeweiligen Neunzig-Grad-Winkeln, bis ihr Gesamtbild einen gedachten Kreis ergab.
Die Antriebschraube, die für die Geschwindigkeitserzeugung unter Wasser gesorgt hatte, klappte seitlich weg und bildete jetzt den Heckrotor. Damit wurde ein entgegengesetztes Drehmoment erzeugt, damit Flying Fish sich nicht permanent um seine eigene Achse drehte.
»Überprüfe Taumelscheibe und Einstellwinkel.«
»Okay.«
Im Gegensatz zur Tauchfahrt benötigte Spacy nun beide Hände und Füße, um das Gerät in die Luft zu bringen und zu fliegen. Eine Bodenplatte glitt seitlich weg, und Spacy konnte seine Füße bequem auf die Pedale stellen, um damit die Rechts- und Linksbewegungen des Heckrotors, die sogenannte Gierachse, zu steuern. Seine linke Hand ruhte auf dem Joystick, mit dem er die kollektive Blattverstellung betätigte und den Auftrieb kontrollierte. Seine rechte Hand umfasste den Steuerknüppel. Hiermit variierte er die Neigung der Taumelscheibe und kontrollierte somit die Bewegungen um die Längs- und Querachse. Üblicherweise waren in herkömmlichen Helikoptern die Steuerknüppel zwischen den Beinen des Piloten angebracht. Im Flying Fish war der Steuerknüppel ebenfalls nur ein Joystick, der in der rechten Armlehne untergebracht war. Das futuristische Design der Maschine setzte sich auch konsequent in seinem Interieur fort.
Gewichtseinsparung war ein wichtiges Kriterium in dem UFO. Selbst ein Pilotenhelm nahm Platz in Anspruch und wog einiges. Deshalb hatte Hunter in seinen Konstruktionsplänen von Anfang an Wert darauf gelegt, möglichst unnötigen Ballast einzusparen. Statt der Helme, in deren Visieren Nachtsichtgeräte und Sonnenblenden steckten, erledigte die spezialbeschichtete Cockpitscheibe diese Funktion. Lediglich eine ultraleichte Splitterschutzbrille sollte im Fall eines Crashs die Augen schützen.
Admiral Adamski hatte an diesem Punkt der anfänglichen Diskussion nur die Stirn gerunzelt und angemerkt, dass drei Kilogramm mehr oder weniger Gewicht in keinem Verhältnis zu dem Kostenaufwand stehen würde, den eine solche Lösung verursachen würde. Hunter hatte gekontert, dass man alleine aus den Patenten später eine Menge Geld machen könne. Der Admiral hatte sich daraufhin geschlagen gegeben. Und jetzt lagen die Helme trotzdem in einem kleinen Stauraum zwischen den Sitzen.
»Wechsel jetzt auf Nachtsichtmodus und aktiviere Infrarotkameras«, sagte Spacy in sein Headset und legte einen kleinen Schalter über seinem Kopf um. Hunter nickte und wartete auf das Resultat.
Vor den Augen der Männer
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