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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Pauls persönliche Dinge sind jetzt in ihrem Apartment, aber vielleicht gibt es etwas, das sie ständig mit sich herumträgt, etwas, das für sie beide viel bedeutet hat. Es geht nicht nur um Paul, sondern um ihn und Amanda als Paar.“
    „Ich hole sie.“ Casey trat aus dem Haus und lief zum Van. Amanda saß noch immer auf dem Rücksitz. Aber sie hielt den Kopf gesenkt und schluchzte.
    Casey zog sich der Magen zusammen.
    „Amanda?“, sagte sie leise durch den Spalt des Fensters.
    Amanda hob den Kopf. Ihr Gesicht war tränenüberströmt und verzweifelt. „Ich habe gerade mit Dr. Braeburn gesprochen. Er ist der Chefarzt der Pädiatrie im Sloane Kettering. Justins Fieber ist gestiegen. Nicht sehr hoch, aber hoch genug, um beunruhigend zu sein. Dr. Braeburn ist nicht sicher, ob das daran liegt, dass die Antibiotika nicht wirken oder ob die Parainfluenza schlimmer wird. Für Parainfluenza gibt es keine antibiotische Behandlung. Die meisten Leute bringen so eine Infektion einfach hinter sich. Aber weil Justin keinImmunsystem hat, kann er nicht …“
    „Müssen Sie sofort zurück?“, fragte Casey.
    Amanda schluckte schwer und schüttelte den Kopf. „Nein. Dr. Braeburn sagte, dass sie die Antibiotika nicht absetzen wollen und dass keine unmittelbare Gefahr besteht. Mein Kleiner hält durch. Er ist ein Kämpfer. Und Melissa weicht nicht von seiner Seite. Der Doktor meinte, es wäre viel wichtiger, dass ich weiter versuche, Paul zu finden. Und sosehr mein Gefühl auch verlangt, dass ich, so schnell ich kann, zurückrase, nutzt es Justin in Wahrheit überhaupt nichts, wenn ich neben ihm hocke und hysterisch werde. Ich muss ihm helfen. Ich muss Paul finden.“
    Durch die Entschlossenheit in Amandas Gesicht und in ihrer Stimme bekam Casey einen ersten Eindruck von der starken Frau hinter der trauernden Mutter. Amanda Gleason hatte einen starken Willen. Sie würde immer tun, was sie tun musste. Und sie war bereit, sich allem zu stellen, was sie über Paul herausfinden würden.
    „Könnten Sie bitte mit hereinkommen?“ Casey öffnete die Wagentür. „Claire meint, das könnte hilfreich sein.“
    „Natürlich. Deswegen bin ich doch hier.“ Amanda wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, schlüpfte aus dem Wagen und ging voran zum Haus.
    Claire stand in der Mitte des Schlafzimmers, als sie hereinkamen. Sie sah auf, verbannte alles Negative oder Beunruhigende aus ihrem Gesicht und betrachtete Amanda mitfühlend. „Ihnen geht es nicht gut“, sagte sie.
    „Nein, nicht besonders. Aber hier geht es nicht um mich, sondern um Justin. Haben Sie irgendetwas in diesem Cottage gespürt?“
    Claire erklärte ihr dasselbe, was sie Casey zuvor gesagt hatte – sie ließ nur aus, dass es sie selbst verunsicherte, und konzentrierte sich auf die widerstreitenden Energien, die sie wahrnahm.
    Amanda nickte traurig. „Das überrascht mich nicht. Wenn Paul mit irgendetwas Hässlichem oder Illegalem zu tun hatte und das vor mir geheim hielt, nagte das wahrscheinlich die ganze Zeit an ihm. Sofern er sich überhaupt etwas aus mir machte, natürlich.“
    „Das tat er“, sagte Claire ohne Zögern. „Liebe ist eine der positiven Energien, die ich spüre. Es gab echte Zuneigung, besonders hier in diesem Schlafzimmer. Ich fühle Intimität, Leidenschaft, Zärtlichkeit. Aber das ist alles verwoben mit Schuld und einer darunterliegenden,dunklen Zielstrebigkeit. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass es in Pauls Beziehung zu Ihnen nicht auch das Motiv der Manipulation gab. Ich kann nur sagen, dass er zerrissen war – und dass Sie ihm viel bedeutet haben.“ Claire zeigte auf eine Stelle an der Wand. „Was hat sich da befunden?“
    „Sein Bett.“
    Claire nickte. „Das erklärt, warum ich hier die stärksten Gefühle wahrnehme. Es gibt eine Art roher Verletzlichkeit und eine Klarheit, die es mir leichter macht, eine Verbindung aufzunehmen. Hier ist keine Widersprüchlichkeit – nur quälende Verwirrung. Pauls Gefühle für Sie kämpften eindeutig mit anderen Verpflichtungen.“
    „Was für Verpflichtungen?“, fragte Amanda. „Worin war er verwickelt?“
    Claire runzelte die Stirn. „Das weiß ich nicht.“ Sie drehte sich, zeigte auf die Wand gegenüber. „Was ist da gewesen?“
    „Sein Schreibtisch. Sein kleiner Aktenschrank. Sein Laptop.“
    „Hier spüre ich eine starke Intensität. Nicht emotional, sondern mental. An diesem Ort wurden Pläne überprüft, Strategien entwickelt …“ Sie machte eine Pause. „Und Anrufe wurden

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