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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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kam auf sie zu.
    „Möchten Sie noch länger allein sein?“, fragte sie und sah sich um. Sie blickte durch die Bäume, die die Straße säumten, auf das Wasser. Der See war aufgewühlt, der Wind peitschte die Wellen mit einer Kraft, die den Winter ankündigte.
    Amanda schüttelte den Kopf. „Was ich brauche, ist Erkenntnis.“
    „Dann sehen wir mal, was wir herausfinden können.“ Casey zeigte hierhin und dorthin. „Beschreiben Sie bitte alles, woran Sie sich erinnern können, in der Reihenfolge, in der es passiert ist.“
    „Ich bekam einen Anruf von der Polizei, man teilte mir mit, dass und wo Pauls Auto gefunden worden war. Man bat mich hierherzukommen. Ich bin gerast wie eine Wahnsinnige.“ Amanda sprach mit ganz flacher Stimme, als würde sie etwas in ihrem Kopf ablaufen lassen, das sich dort fest eingebrannt hatte. „Ich wusste sofort, dass es wirklich Pauls Wagen war. Als ich ankam, sah ich das Nummernschild. Und dann ein paar von seinen persönlichen Sachen – das Sonnenbrillenetui, die Pfefferminzbonbons, die er immer in dem Getränkehalter hatte, und das Gummiherz, das er von mir hatte, klebte auf dem Armaturenbrett.“
    „Sie haben also der Polizei gesagt, dass es wirklich sein Auto war.“
    „Ja.“
    „Ein Mercedes SL63 AMG Cabrio“, stellte Casey fest. „Ganz schön teures Auto.“
    „Paul war erfolgreich im Immobiliengeschäft. Das hat er mir zumindest gesagt. Und ich schätze, das war nicht gelogen, wenn er einen Wagen für hunderttausend Dollar fuhr.“
    „Stimmt.“ Casey wollte sich nicht urteilend äußern. „Im Immobiliengeschäft kann man eine Menge Geld machen, wenn man clever ist und ein bisschen Glück hat. Lassen wir das erst mal beiseite. Fahren Sie bitte fort.“
    „Die Fahrertür stand weit offen. Auf dem Sitz und an der Windschutzscheibe war überall Blut.“
    „Wie viel Blut?“
    „Jedenfalls genug, um die Polizisten davon zu überzeugen, dass er tot sein musste. Das stand ihnen ganz deutlich im Gesicht geschrieben.“
    „Im Polizeibericht steht, sie hätten Spuren gefunden, die von demWagen wegführten. Haben sie deshalb den See als möglichen Ort, wo die Leiche entsorgt worden sein könnte, ausgeschlossen?“
    Amanda nickte. „Die blutigen Spuren waren ziemlich überzeugend. Sie führten nach Norden, an der Westseite des Sees entlang Richtung Gosman’s Dock. Ihre Theorie war, dass Paul zu einem anderen Wagen geschleift und zum Gosman’s Dock gefahren wurde, wo man ihn ins Wasser warf.“
    „Das ist eine ziemlich gewagte Hypothese. Das mit dem Auto kann ich ja noch nachvollziehen. Aber was überzeugte sie davon, dass er dort ins Wasser geworfen wurde?“
    „Dass Gosman’s Dock so nahe liegt. Die Tatsache, dass es zwischen den Molen eine offene Einströmung gibt, die vom Block Island Sound hinaus zum Ozean führt. Die Tatsache, dass die Flut vergangenen April mitten in der Nacht kam, und damit wäre es möglich, dass die Leiche bei Ebbe hinausgespült worden wäre … zum Ozean …“ Amandas Stimme bebte. „… und zu den Haien. Die Tatsache, dass der Mörder sich Lake Montauk als Treffpunkt ausgesucht hat. Und vor allem, dass keine Leiche gefunden wurde.“
    „Alles durchaus überzeugend. Aber trotzdem, jede Menge nicht gesicherter Annahmen. Weiter hat die Polizei nicht mehr ermittelt?“
    Amanda seufzte. „Doch. Aber das meiste hat die Küstenwache gemacht. Nirgends tauchte eine Leiche auf. Weder im Ozean noch sonst irgendwo. Unterdessen gab es keinen einzigen greifbaren Beweis, dass Paul tot oder noch am Leben war. Das viele Blut sprach eine deutliche Sprache, aber es gab keine Verdächtigen, kein Motiv und keine Leiche. Nach ein paar Wochen, vielleicht einem Monat, konnte die Polizei es nicht länger rechtfertigen, noch mehr Zeit und Geld in die Suche zu investieren. Und das war’s dann.“
    „Was war mit Ihnen?“, fragte Claire und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Was hat Ihr Bauchgefühl Ihnen gesagt?“
    Amanda hob die Schultern. „Mein Bauchgefühl? Das habe ich vor lauter Emotionen gar nicht gespürt. Ich bin nicht einmal sicher, dass ich Paul überhaupt gekannt habe. Wie sollte ich mir da selbst trauen?“
    In diesem Augenblick kamen Marc und Hero herüber. Hero lief im Kreis um die Frauen herum, setzte sich hin, sah sie an und bellte.
    „Sie haben recht, das hier ist genau der Platz, wo es passiert ist“, bemerkte Marc. „In dem Cottage habe ich ein altes T-Shirt und ein Handtuch gefunden und Hero als Geruchsprobe daran

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