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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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er in der Küche Amandas ungeöffnete Post durchging, als es klingelte. Er blieb reglos und stumm sitzen, hörte ein Klopfen an der Tür, dann sich entfernende Schritte und das Brummen eines wegfahrenden Lastwagens.
    Eine Lieferung. Um das zu wissen, musste er gar nicht nachsehen. Er brauchte auch nicht zu raten, wer das Paket geschickt hatte.
    Mit einem Grinsen im Gesicht ging Marc zur Tür und holte eine große Kiste herein. Er konnte es gar nicht abwarten, herauszufinden, was Ryan diesmal alles ausgegraben hatte.
    Er schnappte sich noch ein Wasser und öffnete die Kiste.
    Obenauf lagen ein ordentlich gefalteter Anzug, ein Hemd und ein Schlips. In einem Umschlag steckten ein Führerschein auf den NamenRobert Curtis, aber mit Marcs Foto, sowie ein gefälschter Presseausweis von einem Wirtschaftsmagazin namens Crain’s , ebenfalls auf den Namen Robert Curtis ausgestellt. Schließlich noch ein Zettel mit der Aufforderung, er solle sofort seine E-Mails checken.
    Marc legte die Geschäftsklamotten schnell auf das Sofa, klappte den Laptop auf und stellte fest, dass eine Mail von Ryan erst vor wenigen Sekunden gekommen war. Dieses verfluchte Genie wusste sogar die genaue Zeit, wann der Lieferwagen von FedEx hier ankommen würde.
    Die E-Mail enthielt lediglich einen Audioanhang. Marc klickte ihn an, und Ryans Stimme hallte durch den Raum.
    „Guten Morgen, Mr Curtis“, sagte er mit ganz nüchterner Stimme, wie am Anfang jeder Folge von Mission: Impossible . Ihr heutiger Auftrag, falls Sie sich entschließen, ihn anzunehmen, besteht darin, ein Gespräch mit John Morano zu führen und so viel wie möglich über ihn und sein gegenwärtiges Immobilienprojekt herauszufinden und alles in Erfahrung zu bringen, was er über Paul Everett weiß. Sollten sich dabei irgendwelche Hinweise ergeben, sind Sie der ideale Mann, um darauf zu stoßen. Sie sind heute Vormittag um elf Uhr mit ihm verabredet – gleich nach seinem Frühstück um neun mit Lyle Fenton. Oh, nebenbei, tut mir leid, dass ich mir selbst Zugang zu Ihrem Apartment verschaffen musste, aber Sie brauchen als arschkriecherischer Wirtschaftsjournalist natürlich einen angemessenen Geschäftsanzug. Immer noch nebenbei, Ihre Garderobe ist entsetzlich langweilig. Erinnern Sie mich bei Gelegenheit daran, Ihnen mal ein paar Tipps zu geben. Zurück zum Geschäftlichen. Ich habe alles dazugepackt, was Sie als echter Reporter brauchen. Diese Nachricht wird sich in zehn Sekunden selbst löschen. Viel Glück, Mr Curtis.“
    Marc konnte nicht widerstehen, er zählte rückwärts von zehn – obwohl er keine Zweifel hatte, dass das Unvermeidliche geschehen würde. Und selbstverständlich, als er „Null“ murmelte, verschwand die Mail von seinem Bildschirm und aus seinem Posteingang.
    Ein klassischer Ryan. Der Bursche mochte ja mordsmäßig eingebildet sein, aber guten Grund dafür hatte er schon.
    Marc stellte die Wasserflasche auf den Tisch, erhob sich und warf einen Blick auf die Uhr. Viertel vor acht. Noch genug Zeit, um hier mal gründlich herumzuschnüffeln, raus zu Pauls abgelegener Hütte zu fahren, ein Schwätzchen mit den Nachbarn und vielleicht ein oder zwei von seinen Pokerfreunden zu halten und dann zu der Bootsanlegestellezu fahren, die jetzt John Morano gehörte.
    Dieser Morgen würde gute Ergebnisse bringen, das spürte Marc in seinen Knochen.
    John Morano betrat das Living Room, das rustikale, aber teure Restaurant des Maidstone Inn in East Hampton. Er trat von einem Fuß auf den anderen, während er sich suchend umsah.
    Lyle Fenton saß ganz entspannt an einem ruhigen Ecktisch, nippte am Kaffee und überflog die Speisekarte mit der Beiläufigkeit eines Menschen, der das verdammte Ding längst auswendig wusste.
    Morano winkte der Kellnerin und zeigte auf Fenton, um zu signalisieren, dass er sich zu ihm setzen wollte. Die Kellnerin nickte, und er ging auf Fenton zu.
    „Guten Morgen, Lyle.“ Morano zog einen Stuhl zurück und setzte sich.
    „Morano.“ Lyle zeigte auf die silberne Kanne in der Mitte des Tischs. „Kaffee?“
    „Klar.“ John goss sich eine Tasse ein und nahm die Karte von der Kellnerin entgegen. „Ich bin froh, dass Sie sich so schnell mit mir treffen können.“
    „Ihre Nachricht klang, als wäre es wichtig. Also habe ich ein bisschen Zeit herausgeschlagen. Aber nicht viel, zum Mittagessen fliege ich runter nach D. C.“ Lyle wandte sich an die Kellnerin. „Ich nehme den geräucherten Lachs und ein Zwiebelomelette“, bestellte er und gab ihr

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