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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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unnötig.
    Irgendetwas ging vor.
    Er wusste bloß nicht, was.

21. KAPITEL
    Claire hatte ein ganz seltsames Gefühl.
    Sie fühlte eine Täuschung. Ganz eindeutig spürte sie, dass so etwas im Gange war, und zwar innerhalb des Kreises von Forensic Instincts .
    Sie lief in ihrem Apartment auf und ab. Mit irgendjemand musste sie darüber reden. Aber mit wem?
    Ryan.
    Warum ihr dieser Name durchs Hirn schoss, wusste sie selbst nicht. Genauso gut könnte sie mit Casey oder Marc oder Patrick sprechen. Aber aus irgendeinem Grund wusste sie, dass Ryan der Richtige war. Diese Aura der Täuschung ging nicht von ihm aus. Sie hing irgendwo anders, verschleiert, aber real. Doch Ryans Aura war sauber.
    Vermutlich würden sie deswegen in Streit geraten. Aber das Risiko musste sie eingehen.
    Sie tippte seine Nummer ein.
    „Hey, Claire-voyant, was gibt’s?“ Er klang, als wäre er auf etwas anderes konzentriert.
    „Bist du wieder im Büro?“, fragte sie.
    „Nee. Im Wagen. Wieso?“
    Statt zu antworten, stellte Claire eine weitere Frage. „Wo im Wagen?“
    „Mit Marc auf dem Rückweg in die Stadt.“ Jetzt war er aufmerksam geworden. „Gibt’s ein Problem?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß auch nicht genau, warum ich dich deswegen angerufen habe. Könnte Marc dich bei mir absetzen?“
    „Also, das klingt aber interessant.“ Er fiel in den vertrauten, neckenden Ton.
    „Ist es auch. Aber nicht so, wie du denkst.“ Claire ging nicht wie sonst auf das Geplänkel ein.
    Ryan merkte das und zögerte. „Klar. Wir sind sowieso gleich in der Stadt. Und ich habe die ganze Zeit durchgearbeitet. Könnte mal ’ne Pause mit Milch und Keksen vertragen.“
    „Ich habe Sojamilch da und Biokekse, außerdem grünen Tee und drei verschiedene Sorten Säfte ohne Zuckerzusatz.“
    „Wie soll ich mich da bloß entscheiden“, sagte Ryan ironisch. „Was ist mit Blue Moon?“
    „Was?“ Claire war tatsächlich verwirrt. „Einen blauen Mond kannich nicht heraufbeschwören. So etwas kommt nur vor, wenn es schon dreimal Vollmond gegeben hat und …“
    „Das Bier, Claire, nicht das Mondphänomen.“
    „Oh.“ Claire schwieg einen Moment, um diese Information zu verarbeiten. „Ich habe Sam Adams da. Das trinkt mein Vater immer.“
    „Dem Himmel sei Dank für deinen Vater. Ich bin ungefähr in einer halben Stunde da.“
    Als Ryan an die Tür klopfte, lief Claire noch immer auf und ab.
    „Hi“, sagte sie und ließ ihn herein. „Danke, dass du gekommen bist.“
    „Kein Problem.“ Ryan sah sich um. Die Atmosphäre war völlig anders als die in seinem Apartment, das von technischen Gerätschaften und Hightechspielzeug dominiert war.
    Claire schloss die Tür und wollte ihm sein Bier holen, als sie merkte, was vorging. „Du bist noch nie hier gewesen“, stellte sie fest. Sie war so versunken in ihrem unguten Gefühl, dass sie das völlig vergessen hatte. Sie hatte auch vergessen, ihm ihre Adresse zu geben.
    „Das stimmt.“ Ryan spazierte in den Wohnzimmerbereich, immer noch von der Ordnung und der kargen Dekoration fasziniert. „Hübsch hier. Ist es erlaubt, sich auf das Sofa zu setzen? Oder ist das nur zur Show da? Muss ich mich im Lotussitz auf den Boden hocken?“
    Claire ignorierte seine Sticheleien. „Ich habe dir meine Adresse nicht gegeben. Woher weißt du, wo ich wohne?“
    Ryan grinste breit. „Hat Casey dir das nicht erzählt? Ich hacke mich immer in die Personalakten, wenn jemand neues an Bord kommt. Das macht mich irgendwie vertrauter mit meinen Kollegen.“
    „Wie beruhigend. Ist das nicht illegal?“
    „Eine Menge von dem, was wir tun, ist illegal.“
    Claire rollte die Augen. „Zum Glück habe ich nichts zu verbergen. Setz dich aufs Sofa. Ich hol dir dein Bier.“
    Sie ging in die Küchenecke und kam mit einer Flasche Bier und einem Teller Keksen zurück. „Ist es nicht noch ein bisschen früh für Alkohol?“, fragte sie.
    „Normalerweise schon. Aber nicht nach der Nacht, die ich hinter mir habe.“
    „Ja, kann ich verstehen.“ Claire setzte sich ihm mit besorgter Miene gegenüber. „Muss ziemlich schlimm gewesen sein, zusehen zu müssen, wie diese Hütte abbrannte.“
    „Noch viel schlimmer war, dass Marc und ich nicht wussten, ob wir da lebend wieder wegkämen.“ Ryan nahm einen großen Schluck. „Und jetzt hat Amanda auch noch einen Drohanruf bekommen. Das hat Casey dir doch bestimmt erzählt?“
    „Hat sie. Ich habe heute früh im Büro angerufen. Mich überrascht das übrigens nicht. Ich habe

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