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Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter

Titel: Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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und zögert einen Moment, ehe sie weiterspricht. »Er hat das Hotelzimmer Ihrer Frau bewacht.«
    »Er hat sie bewacht?«
    »Ja.«
    »Wo ist sie?«
    »Wir suchen das Hotel und die umliegenden Straßen ab.«
    »Sie wird vermisst?«
    »Ja.« Sie macht eine Pause. »In der Hotelhalle und auf der Straße gibt es Überwachungskameras. Wir besorgen uns die Aufnahmen …«
    Ich sehe, wie ihr Mund sich bewegt, ohne die Worte zu hören.
Juliannes Hotel war in der Nähe von Temple Circus. Laut Oliver Rabb ist das exakt die Gegend, aus der Gideon mich um 3.15 Uhr angerufen hat. Er muss sie beobachtet haben.
    Wieder hat sich alles verändert, hat sich zuckend meiner Vorstellung entwunden wie ein Fragment gesunden Menschenverstands, das in der Nacht abgebröckelt ist. Ich schließe kurz die Augen und versuche mir vorzustellen, ich wäre frei, doch stattdessen sehe ich nur meine eigene Hilflosigkeit. Ich verfluche Gideon Tyler. Ich werde nicht zulassen, dass er mir meine Familie nimmt. Ich werde nicht zulassen, dass er mich zerstört.
     
    Bei der morgendlichen Einsatzbesprechung gibt es nur Stehplätze. Detectives hocken auf Schreibtischkanten, lehnen an Säulen, spähen über Schultern. Das Gefühl der Dringlichkeit ist durch den unfassbaren Schock noch größer geworden. Einer ihrer Leute liegt mit kollabierter Luftröhre und einem möglicherweise dauerhaften Hirnschaden wegen Sauerstoffmangels im Krankenhaus.
    Veronica Cray steht auf einem Stuhl, damit alle sie sehen. Sie skizziert den Einsatz - eine Funknetzfangschaltung, zwei Dutzend ungekennzeichnete Polizeifahrzeuge sowie Helikopter der Hubschrauberstaffel.
    »Ausgehend von den vorherigen Anrufen, vermuten wir, dass Gideon über sein Handy anrufen und während des Gesprächs in Bewegung bleiben wird. Phase eins ist Schutz. Phase zwei ist die Ortung des Anrufs. Phase drei ist Kontakt mit der Zielperson. Phase vier ist die Festnahme.«
    Sie erklärt den geplanten Kommunikationsmodus. Zwischen den Wagen herrscht Funkstille. Jede Einheit hat ein Codewort und eine Nummer. Der Satz: »Fußgänger überfahren« plus Angabe der Straße und der nächsten Kreuzung ist das Signal zum Zugriff.
    Jemand hebt die Hand. »Ist er bewaffnet, Boss?«
    Cray blickt auf den Zettel in ihrer Hand. »Der Detective,
der Mrs. O’Loughlin bewacht hat, trug eine Dienstwaffe. Die wird ebenfalls vermisst.«
    Das scheint die Entschlossenheit in dem Raum noch zu verstärken. Monk will wissen, warum man ihn festnehmen will, wenn man ihn aufgespürt hat. Warum folgt man Tyler nicht?
    »Wir können es nicht riskieren, ihn zu verlieren.«
    »Was ist mit den Geiseln?«
    »Die finden wir, sobald wir Tyler haben.«
    So wie DI Cray es vorträgt, klingt es wie die logische Vorgehensweise, aber ich vermute, dass ihr die Hände gebunden sind. Die Army will Tyler ergreifen und weiß genau, wo man den Hebel ansetzen muss. Niemand stellt ihre Entscheidung in Frage. Kopien von Tylers Foto werden herumgereicht. Detectives halten inne, um das Bild zu betrachten. Ich weiß, was sie sich fragen. Sie wollen wissen, ob es offensichtlich ist, ob man es sehen kann, ob jemand wie Tyler seine Verworfenheit wie ein Abzeichen oder eine Tätowierung am Leib trägt. Sie wollen glauben, dass sie die Bösartigkeit und Unmoral in einem anderen Menschen erkennen, dass sie es in seinen Augen oder in seinem Gesicht lesen können. Aber das können sie nicht. Die Welt ist voller zerbrochener Menschen, und die meisten Risse sind innerlich.
    Auf der anderen Seite des Einsatzraumes wird ein Stuhl umgestoßen, ein Papierkorb segelt nach einem Tritt scheppernd durch die Luft. Ruiz drängt sich zwischen den Tischen hindurch und zeigt mit dem Finger auf Veronica Cray.
    »Wie viele Beamte waren zu ihrer Bewachung eingeteilt?« DI Cray bedenkt ihn mit einem eisigen Blick. »Ich würde Ihnen raten, sich zu beruhigen und sich daran zu erinnern, mit wem Sie reden.«
    »Wie viele?«
    Ihre Wut steht der seinen in nichts nach. »Ich werde diese Diskussion jetzt hier nicht führen.«
    Die Detectives um mich herum erwarten den Zusammenprall der beiden Egos wie gebannt. Es ist, als würde man zwei
wilden Tieren zusehen, die mit gesenktem Kopf aufeinander losgehen.
    »Sie hatten einen Beamten zu ihrer Bewachung abgestellt. Was für einen verdammten Affenzirkus leiten Sie hier eigentlich?«
    Cray bricht in eine zischende, von Kopfschütteln begleitete Tirade aus. »Das ist mein Einsatzraum und meine Ermittlung. Ich werde meine Autorität nicht in Frage stellen

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