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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Pflegekraft.« Alois hatte das richtig erkannt. »Ernst Kubisch war das eigentliche Ziel dieser Tat.«
    In der letzten Reihe rührte sich Meo. »Franziska ist vermutlich nicht die Einzige, die dem Täter in die Quere gekommen ist. Ich habe die Bänder vom U-Bahnhof Giselastraße ausgewertet und auch von den Ampeln entlang der Leopoldstraße auf der Strecke zu Emilys Wohnung. Anjela ist zurückgekehrt. Um 19 . 02 Uhr erscheint sie im Zwischengeschoss des U-Bahnhofs und fährt mit der Rolltreppe zum Bahnsteig hinunter. Um 19 . 48 Uhr kommt sie mit der U 3 aus Richtung Moosach zurück. Vier Minuten später hat die Verkehrsüberwachungskamera Leopold-, Ecke Martiusstraße sie erfasst. Für mich ist klar: Anjela hat ihr Handy bei Emily vergessen und wollte es holen.«
    »Sehr schön. Wann taucht sie wieder auf?«
    »Gar nicht. Danach hat sie sich in Luft aufgelöst.«
    Mist. »Sie nutzt den MVV . Wenn sie auf den Bändern nicht wieder zu sehen ist, heißt das, sie hat den Samariter überrascht … «
    »… und hätte das besser nicht getan«, vollendete Meo den Satz.
    Vielleicht redeten sie schon von fünf Toten. Der Samariter war skrupellos, und sie kamen nicht voran. Kein Anhaltspunkt. Kein Hinweis. Gar nichts. »Auch wenn sein Motiv nur vorgeschoben ist, etwas verbindet ihn mit Alten, Kranken und Pflegebedürftigen. Nicht grundlos schreibt er diesen Blog.« Dühnfort hielt inne. Das Gefühl, hinters Licht geführt zu werden, überrollte ihn geradezu. Abwartend sahen ihn die Mitglieder des Teams an. Alois, Meo und Sophie, Heinen, Russo, Stahl und Leyenfels. Er atmete durch. »Serienmörder zeichnen sich durch fehlende Empathie aus. Mitgefühl ist ihnen so fremd wie einem Atheisten Gott. Warum betreibt er diesen Blog und spielt sich als Robin Hood der Wehrlosen auf? Ich verstehe es nicht. Er führt uns an der Nase herum. Das ist alles nur vorgeschoben. Auch dieser Blog. Wie machen wir weiter?«
    »Empathie hin oder her. Er wird in diesem Umfeld arbeiten. Irgendwo muss er ja das Material für seinen Blog herbekommen«, meinte Alois. »Wir sollten weiter dort nach ihm suchen.«
    »Wir haben uns die Hacken wund gelaufen und den Mund fransig telefoniert. Es gab ein halbes Dutzend Hinweise, denen wir nachgegangen sind«, meldete Nicolas Stahl sich zu Wort. »In allen Fällen war nichts dran. Wir sind aber noch nicht fertig. Wenn wir ein paar Leute mehr hätten, ginge das schneller.«
    »Eine personelle Aufstockung ist derzeit nicht drin. Wir müssen das so schaffen.«
    Alle sahen überarbeitet aus. Sie waren müde und frustriert. Genau wie er.
    »Hast du etwas über Pflegmatisch herausgefunden?«
    Meo sah vom iPad hoch. »Der Blog ist bei tumblr.com gehostet. Ich habe dort einen guten Kontakt. Den habe ich genutzt. Sonst hätten die uns bis Weihnachten auf die Daten warten lassen. Die IP -Adressen führen wieder zu öffentlich zugänglichen Netzen. Aber es beginnt sich ein Muster abzuzeichnen. Der Samariter nutzt hauptsächlich öffentliche WLAN -Netze in Coffeeshops, Fastfoodrestaurants und Internetcafés, um seine Beiträge zu posten. Dabei bevorzugt er fünf Standorte. Davon vier in Haidhausen und einen in der Innenstadt. Dreiundachtzig Prozent seiner Postings erfolgten von einem dieser Standorte. Außerdem gibt es ein Zeitfenster. Zu achtundsechzig Prozent postete er zwischen achtzehn und zweiundzwanzig Uhr. Außer am Wochenende, da kann es auch schon mal vormittags sein.«
    »Tolle Arbeit.«
    Meo nahm das Lob gleichmütig zur Kenntnis. Immer schön cool bleiben, nur keine Regung zeigen. In seinem Alter war das wohl normal. »Der Samariter hat sich bei tumblr.com mit der Mailadresse [email protected] angemeldet«, fuhr er fort. »Henry Dunant hieß der Gründer des Roten Kreuzes. Inbox.lv ist ein kostenloser Dienst und sitzt in Litauen. Die prüfen keine Daten, da kann sich jeder anonym anmelden. Er kennt sich im Netz aus. Auf diesem Weg kriegen wir ihn nicht.«

55
    Dühnfort ließ Lenz in sein Büro bringen. Die Nacht in der Haftzelle sah man ihm an. Bartschatten, Ringe unter den Augen. Er wirkte angespannt, als man ihm die Handschellen abnahm und er sich schließlich setzte. »Hoffentlich hat dieser Alptraum bald ein Ende.«
    »Sagen Ihnen die Namen Heinrich Brettschneider und Emily Dreher etwas?«
    Lenz rieb sich die Handgelenke. »Nein. Kenne ich nicht.«
    »Gut, dann können Sie jetzt gehen.«
    Verdutzt sah er auf. »Das heißt, ich bin nicht länger verdächtig? Ich kann nach Hause?« Die Frage wirkte beinahe

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