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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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wann Jenne aus Salzburg zurückkam. Erst am Abend. Er ließ sich die Handynummer geben. Als die Mailbox anging, bat er um Rückruf.
    Von Starnberg nach Augsburg war es eine knappe Stunde Fahrt. Es war Zeit, sich mit Achim Kubisch zu unterhalten. Bei Friedberg begann es zu regnen. Die Rücklichter der vorausfahrenden Fahrzeuge verschwammen in verwirbelnder Nässe.
    Er folgte dem Navigationsgerät in einen Vorort mit gepflegten Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften. Große Gärten, Doppelgaragen. Dühnfort stoppte vor einem Eckgrundstück. Neben der Gartentür hing ein Messingschild an der Mauer. Achim Kubisch, Anlageberater & Vermögensverwalter. Es gab zwei Klingeln. Eine fürs Büro und eine für die Wohnung. Dühnfort betätigte die fürs Büro. Kurz darauf erklang die Stimme einer Frau. »Ja, bitte?«
    Er stellte sich vor und wurde eingelassen. Ein gepflasterter Weg führte zum Haus. Sehr modern. Große Fensterflächen, Wintergarten, Pultdach. An der Tür wurde er von Judith Kubisch erwartet. Dühnfort schätzte sie auf Anfang fünfzig. Schulterlange, von grauen Strähnen durchzogene dunkle Locken, randlose Brille. Ihre überschlanke Figur steckte in einem dunkelgrauen Hosenanzug aus einem weich fließenden Material. Goldcreolen mit kleinem Diamant im Ohr, passende Kette und Ring vervollständigten das Ensemble. Alles schlicht und teuer.
    »Mein Mann ist leider nicht da. Wenn Sie vorher angerufen hätten, wären Sie nicht umsonst gekommen.«
    »Wo ist er denn?«
    »Er hat Kundentermine.«
    »Kann ich eintreten? Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten.«
    Bereitwillig öffnete sie die Tür und führte ihn ins Wohnzimmer, an das sich der Wintergarten anschloss. Die Atmosphäre war hell und elegant. Moderne Designermöbel, exklusive Hi-Fi-Anlage, Plasmafernseher; im Wintergarten eine Garnitur aus Loom-Geflecht.
    »Das Geschäft Ihres Mannes scheint gut zu laufen.«
    »Wir können nicht klagen.« Judith Kubisch bot Platz an und setzte sich ebenfalls. Natürlich würde sie mit ihm nicht über die finanziellen Probleme reden. Der Schein musste gewahrt werden.
    »Dieser Samariter … Sie werden ihn doch kriegen.«
    »Ich bin zuversichtlich.«
    »Das ist doch der reine Hohn, sich so zu bezeichnen. Vermutlich ist er verrückt und landet am Ende nur für ein paar Jahre in der Psychiatrie.« Sie strich die Jacke glatt. »Worüber möchten Sie mit mir sprechen?«
    »Es geht um eine alte Geschichte. Vermutlich können Sie mir gar nicht weiterhelfen. Es gibt eine Verbindung zwischen Heinrich Brettschneider und Ihrem Mann.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Name sagt mir nichts.«
    »Heinrich Brettschneider war vor über dreißig Jahren sein Lehrer. In der Abschlussklasse. Ihr Mann musste das Gymnasium kurz vor dem Abitur verlassen. Es gab da wohl einen Zwischenfall.«
    »Ja, jetzt weiß ich, wen Sie meinen. Achim hat mir von dieser Intrige erzählt. Dieser Lehrer hat dafür gesorgt, dass Achim von der Schule flog. Von Anfang an hat er ihn gemobbt. Damals nannte man das natürlich noch nicht so. Es lag wohl daran, dass Achims Vater Oberstudienrat war und Brettschneider nicht. Neid und Eifersucht. Wie das oft so ist.« Sie strich eine Haarsträhne über die Schulter. »Er hatte seine sadistische Freude daran, Achim zu schikanieren. Im Jahr zuvor war mein Mann beim Abitur gescheitert. Kein Wunder, es war das schwerste seit Jahrzehnten. Reihenweise waren sie durchgefallen. Den zweiten Anlauf hat dieser Lehrer dann verhindert. Bei der Lehrerkonferenz hat er die Kollegen aufgehetzt, so dass sie für den Schulverweis stimmten. Wegen Spickens. Das muss man sich mal vorstellen. So kurz vor den Prüfungen.«
    Hektische rote Flecken begannen sich am Hals abzuzeichnen. Offenbar regte dieses dreißig Jahre alte Ereignis sie noch heute auf. »Mein Mann musste seine Träume begraben. Er wollte Jura studieren und könnte heute ein erfolgreicher Anwalt sein. Aber das hat diesem Lehrer noch nicht gereicht. Er hat Achim weiter verfolgt und sogar angezeigt, als jemand die Reifen seines Autos zerstochen hat. Vielleicht hat er das sogar selbst gemacht. Vermutlich war er krank. Aber das ist Jahrzehnte her. Deswegen wollten Sie doch nicht Achim sprechen?«
    »Er kennt drei der vier Toten. Da sehen wir natürlich genau hin.«
    »Sie verdächtigen meinen Mann?«, fragte sie verblüfft.
    »Meine Fragen sind reine Routine.« Die alte Beschwichtigungstaktik.
    »Achim war bei einem Kundentermin, als Franzi und Ernst … Als es passiert ist. Hat Ihr

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