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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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zu wie ein kleiner Junge, der denkt, wenn ich nichts sehe, werde auch ich nicht gesehen, und was ich nicht sehe, existiert nicht. Beispielsweise die freche Mail dieser Lektorin, die sich mein Exposé unter den Nagel gerissen hat.
    Sie liegt aber in Ihrem Mailordner, und die freche Lektorin wartet auf Antwort.
    CL
    Clara schickte die Mail los. Sie hatte nichts zu verlieren und es tat gut, ihrem Ärger Luft zu machen. Im Hof rührte sich etwas. Krystyna und Paps kamen von ihrem Spaziergang zurück und winkten ihr vom Durchgang aus zu. Sie hob die Hand zum Gruß. Paps ging es gut. Unter Krystynas Fürsorge blühte er richtig auf.
    Betreff: Re: Re: Re: Vom Schweigen der Männer
    Ich ringe noch um Worte der Entschuldigung. Das ist das Problem.
    TD
    Ein Lächeln stahl sich auf Claras Gesicht.
    Betreff: Sprachlos?
    Eigentlich ein Armutszeugnis für einen wortgewandten Autor. Wie wäre es ganz schlicht mit: Es tut mir leid?
    CL
    Betreff: Re: Sprachlos?
    Es tut mir leid!
    TD
    Clara musste lachen und wurde übermütig.
    Betreff: Re: Re: Sprachlos?
    Erwischt! Das ist mir nun zu schlicht.
    CL
    Betreff: Vom Anspruch der Frauen
    Dachte ich mir. Frauen erwarten immer mehr, als sie vorgeben. Sie hätten meine Entschuldigung gerne ein wenig verziert. Stimmt’s? Eine kunstvolle Torte aus Worten. Doch bisher kam nur ein Baiser heraus. Ich ringe weiter.
    Thore Derr
    Betreff: Re: Vom Anspruch der Frauen
    Ich erlöse Sie und nehme das Baiser.
    Clara Lenz
    Betreff: Baiser excusé
    Liebe Frau Lenz,
    es tut mir schrecklich leid. Sie haben mich an jenem Abend ziemlich linksbeinig erwischt. Die Ursache dafür tut nichts zur Sache. Am Ende denken Sie noch, ich wollte mich herausreden. Wollen wir meine peinliche Mail einfach einer Amnesie anheimfallen lassen?
    Thore Derr
    PS : Ich sagte ja, es handelt sich um Schaumgebäck.
    Betreff: Re: Baiser excusé
    Lieber Herr Derr,
    abgemacht. Obwohl Sie nun natürlich meine Neugier geweckt haben.
    Clara Lenz
    Betreff: Dachte ich mir
    Thore Derr *schmunzelnd
    Betreff: Re: Dachte ich mir
    Das mit der Neugier dachten Sie sich? Typisch Frau. Gleich wird sie alles ganz genau wissen wollen, das Problem und mich auf die Couch legen und analysieren. Wissen Sie was: Ich schlage jetzt einfach einen Bogen zu Clarissa Opp und Adrian Strehl. Ich fürchte, es gibt keine Couch in der Wohnung Ihrer Protagonisten.
    Clara Lenz *neugierig
    Betreff: Die Leiden des Dichters
    Liebe Frau Lenz,
    ich sehe nach, sobald sich eine Gelegenheit ergibt. Jetzt muss ich leider los. Mein Zahnarzt wartet darauf, mich quälen zu dürfen. So viel noch: Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, weiß allerdings nicht, ob es Adrian ebenso geht.
    Beste Grüße vom Chiemsee,
    Thore Derr
    Clara schloss das Mailprogramm. Ihre schlechte Laune war wie weggeblasen. Alles war gut.
    Der Kühlschrank war leer, außerdem musste sie noch zur Post, um die beglaubigten Kopien an Achim zu schicken. Sie suchte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg. Was für ein schöner Tag!
    Am Pariser Platz lief ihr Annette Gerber über den Weg. Paps’ ehemalige Kundenberaterin bei der Bank. Im Sommer war sie in den Ruhestand gegangen. Als sie Clara entdeckte, kam sie auf sie zu. »Schön, Sie zu sehen, Frau Lenz. Wie geht es denn Ihrem Vater?«
    »So weit ganz gut.« Clara deutete an, dass sein Gedächtnis nicht mehr das beste war und er alleine nicht mehr zurechtkam. »Seit kurzem hat er eine Pflegekraft, die auch bei ihm wohnt.«
    »Davon hört man ja immer häufiger. Funktioniert das wirklich? Man kann schließlich nicht irgendjemanden zu sich in die Wohnung holen.«
    Clara schilderte die guten Erfahrungen, die sie bisher gemacht hatte.
    »Das klingt nach der idealen Lösung«, meinte Annette Gerber. »Und er kann es sich leisten. Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Das hat Ihr Vater zeitlebens beherzigt. Und das zahlt sich jetzt aus.«
    Clara wusste nicht, woher die Idee kam. »Frau Gerber, darf ich Sie etwas fragen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Mein Vater hat Anfang Mai das Geld von seinen Sparbüchern nach England transferiert. Zu einer Online-Bank. Bekommt er dort wirklich so viel bessere Zinsen? Man muss doch auch das Kursrisiko berücksichtigen. Die Briten haben ja noch das Pfund.«
    Annette Gerber guckte mit einem Mal ein wenig spitz. »Aus diesem Grund habe ich ihm davon abgeraten. Aber auf mich hat er nicht gehört. Er war in Begleitung Ihres Bruders, der sich mit Geldanlagen offenbar besser auskennt als ich. Ich habe das ja nur über dreißig

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