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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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Konkurrenten im Spiel in der Realität umlegen zu lassen.« Klausen lachte. »Das wäre ja ungefähr so, als würde ich jemanden erschießen, weil er beim Mensch-ärgere-dich-nicht meinen Pöppel rausgeworfen hat!«
    »Es haben sich schon Leute aus nichtigerem Anlass umgebracht«, erwiderte Varnholt.
    »Mag sein. Aber es gibt doch gar keinen Hinweis darauf, dass irgendjemand umgebracht wurde. Weder Leichen noch sonst was.«
    »Vier Menschen sind innerhalb eines halben Jahres verschwunden. Alle in Berlin. Alle haben das Spiel gespielt.«
    »Weißt du, wie viele Menschen jährlich spurlos verschwinden? Das geht in die Hunderttausende! Die meisten tauchen kurze Zeit später wieder auf. Und dieses Spiel hat allein in Deutschland mehrere Millionen Spieler. Da ist es doch ganz normal, dass ein paar der Verschwundenen auch mitgespielt haben. Das ganze Problem ist, dass so viel darüber geredet wird, dass das wie ein außergewöhnliches Vorkommnis aussieht. In Wirklichkeit ist es bloß ein Hirngespinst.«
    Varnholt warf Klausen einen verachtenden Blick zu.
    »Weißt du, was das Größte ist?«, fuhr Klausen fort. »Einige von den Leuten im Forum glauben, die Verschwundenen wurden einfach gelöscht. So als sei die Realität auch bloß ein Computerspiel!« Er lachte wieder. »Ich hab ja schon immer gesagt, wenn man zu lange am Computer spielt, gibt’s nen Hirnschaden!«
    »Da besteht bei dir ja keine Gefahr«, sagte Varnholt.
    »Ich glaube, das reicht jetzt«, schaltete sich Eisenberg ein. »Wir haben das Thema bereits erschöpfend diskutiert. Und Sie, Herr Klausen, sollten sich eigentlich mit den internationalen Behörden austauschen, anstatt sich um diese angeblich Verschwundenen zu kümmern.«
    Klausen wurde rot.
    »Ja, natürlich, Herr Eisenberg. Mache mich gleich wieder an die Arbeit.«
    Am Nachmittag ging Eisenberg in das abgeteilte Büro. »Haben Sie schon etwas herausgefunden, Herr Wissmann?«
    »Ja«, sagte der, ohne sich umzudrehen. Er tippte weiter, als wolle er einen Wettbewerb im Schnellschreiben gewinnen.
    Als klar war, dass keine weitere Erläuterung folgen würde, fragte Eisenberg: »Und was?«
    »Zusammenhänge«, sagte Wissmann.
    »Was für Zusammenhänge?«
    »Ich kann nicht gleichzeitig arbeiten und Ihnen das erklären«, erwiderte Wissmann in genervtem Ton.
    »Dann hören Sie gefälligst auf zu arbeiten, während ich mit Ihnen rede!«
    Wissmann tippte noch eine Zeile zu Ende, dann drehte er sich endlich zu Eisenberg um.
    »Ja?«
    »Sie haben gesagt, Sie haben Zusammenhänge gefunden. Was für Zusammenhänge sind das?«
    »Das ist kompliziert zu erklären …«
    »Herr Wissmann, wir werden diese Leute nicht überführen, wenn Sie zwar Zusammenhänge finden, diese aber niemandem mitteilen. Also erklären Sie mir jetzt bitte, was Sie entdeckt haben.« Während er sprach, hatten sich die übrigen SEGI-Kollegen hinter Eisenberg versammelt, so als erwarteten sie eine spektakuläre Enthüllung.
    Wie immer wich Wissmann allen Blicken aus.
    »Die Opfer waren alle zwischen fünfzehn und achtzehn Jahre alt.«
    »Wow, ist ja allerhand! Und das hast du ganz allein rausgefunden?«, kommentierte Varnholt, doch Wissmann ignorierte ihn.
    »Sie stammten aus verschiedenen Regionen in Honduras und Guatemala. Auffällig ist, dass in allen Gegenden, aus denen die Opfer stammten, Kaffee angebaut wird. Zwar ist in beiden betroffenen Staaten Kaffee das Hauptexportprodukt, doch die Landfläche, auf der Kaffee angebaut wird, beträgt nur einen Bruchteil der Gesamtfläche. Trotzdem lebten alle Opfer in höchstens zehn Kilometern Entfernung von einer Kaffeeplantage.«
    »Und was schließen Sie daraus?«, fragte Eisenberg.
    »Nichts. Es ist vermutlich nur Zufall. Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt weniger als fünf Prozent, aber wenn man statistische Zusammenhänge untersucht, trifft man zwangsläufig irgendwann auf solche Ausreißer.«
    Eisenberg seufzte.
    »Haben Sie sonst noch etwas ermittelt?«
    »Ja. Die Wohnortverteilung der Opfer ist höchstwahrscheinlich zufällig innerhalb eines Gebietes mit einem Radius von etwa zweihundert Kilometern rund um die Hafenstadt Puerto Cortez im Nordwesten von Honduras.«
    »Der Aktionsradius der Täter. Also heißt das, dass sie ihre Zentrale in Puerto Cortez haben?«
    »Oder in San Pedro Sula, oder Puerto Barrios auf der guatemaltekischen Seite, sofern sie sich nicht in einem kleineren Ort befindet. Insgesamt gibt es in dem Gebiet etwa eintausend infrage kommende

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