Dem Feuer versprochen
wohl nicht, dass ich jetzt sagte: „Pierre, Schatz ... das macht mir nichts aus. Ich komme damit klar. Als ich dich gesehen habe, habe ich mich sofort in dich verliebt und ich will bis ans Ende meiner Tage – was übrigens in 3 Tage sein wird – mit dir zusammen sein.“
Glücklicherweise wurde diese unangenehme Gesprächspause von der freundlichen aber leicht schwulen Bedienung gebracht.
Es war nämlich nicht zu übersehen, dass der Mann manikürte Fingernägel hatte und Pierre verführerisch zu lächelte. Ich musste grinsen, da hast du doch schon einen Anwärter.
Als die Bedienung weg war, lächelte mich Pierre an.
„Na der war ja wohl von anderem Ufer“, flüsterte er mir kaum hörbar zu.
Ich nickte und wir stimmten in ein kurzes Lachen ein. Das tat wirklich überraschend gut. Ich widmete mich meinem wirklich riesigen Meeresfrüchtesalat und brauchte sogar geschlagene fünf Minuten länger, um das Weiße auf meinem Teller hervor zu bringen, als Pierre mit seinem Steak.
„Das war wirklich sehr lecker“, am liebsten hätte ich den Knopf an meiner plötzlich viel zu engen Jeans geöffnet, die mir ordentlich ins Fleisch schnitt.
„Ich habe vorhin so viel von mir erzählt. Wie unhöflich von mir, dabei was ich gar nicht von dir Leona.“
„Was willst du denn wissen?“
„Alles“
„ Hmm..also gut. Ich bin die Älteste von insgesamt drei Kindern. Also ich habe einen jüngeren Bruder Todd, der im Moment in Peru lebt und eine jüngere Schwester, Claire, die mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in der Nähe von Monaco wohnt. Mein Geld verdiene ich als Medienpsychologin und ... ja, dass ich am Sonntag dreißig werde, wissen sie, ehrm weißt du ja schon.“
„Erzähl mir mehr über deinen Beruf“.
„Naja, im Grunde geht es darum, nachzuforschen, wie man zum Beispiel eine Jeans am besten vermarkten kann. Wenn also Umfragen ergeben, dass sich Hosen besser verkaufen, wenn sie von einer Blonden statt von einer brünetten Frau getragen werden, bin ich dafür verantwortlich, das genau umzusetzen.“
„Aha, ich verstehe. Das ist also das Thema, in Supermärkten die Markenprodukte auf Augenhöhe zu platzieren und so was.“
„Genau, das fällt auch unter meinen Beruf. Viele Statistiken, viel Mathematik, Umfragen und so weiter.“
„Das klingt aufregend. Als ob man den Menschen manipulieren könnte.“
Es freute mich, dass er echtes Interesse für meinen Beruf zeigte.
„Oh, natürlich ist der Mensch manipulierbar. Sehr gut sogar. Ihr Unterbewusstsein reagiert sehr stark auf verschiedene Farben, Gerüche und auch Musik spielt eine starke Rolle. Deswegen wird bei deinem Hotel im Fahrstuhl auch ein Rock ´n Roll als Hintergrundmusik laufen.“
Unsere Gespräche liefen in die verschiedensten Richtungen. Obwohl ich satt war, bestellten wir uns ein Creme Brulée und dann noch einen Espresso und redeten über die Arbeit, über nervige Kunden und Hotelgäste mit ihren Sonderwünschen und über Familie. Pierre wünschte sich zwei oder drei Kinder, was sich sehr mit meinen (früheren) Wünschen deckte. Abgesehen davon wären vier Kinder auch wirklich schwierig gewesen, da Vampire nur in der Lage waren drei Mal zu gebären, danach wurden sie einfach unfruchtbar. Keine Ahnung warum, wieder einmal eine Laune der Natur, die ich nicht erklären konnte. Doch ich durfte jetzt nicht den Blick für das Wesentliche verlieren. Ich wollte sterben. Über kurz oder lang würde auch Pierre mich schrecklich enttäuschen und ich wollte nicht, dass mir erneut das Herz gebrochen wird. Es dauerte zu lange, bis die Scherben zusammengekehrt waren und dann nur noch mit Sekundenkleber und Panzertape geflickt werden konnten. Jonathan. Jonathan Smith war daran schuld, dass ich mich keiner neuen Liebe mehr öffnen konnte. Er hatte mich betrogen, mich meiner Jungfräulichkeit beraubt und hatte mir wertvolle Jahre meines Lebens geklaut. Er war schuld an meinem Leid und ich war es, die es endlich beenden würde. All Jahre voller Qual waren genug. Ich hatte meinen Exehemann mit 17 kennengelernt und bereits ein Jahr darauf waren wir verheiratet. Damals ging alles schneller und mit 18 Jahren war ich für die damaligen Verhältnisse auch eine sehr alte Braut. In den 7 Jahren unserer Ehe war er mir untreu und behandelte mich, wie Dreck, doch mir blieb nichts anderes übrig, als bei ihm zu bleiben. Ich wäre gesteinigt worden, wenn ich es nicht getan hätte, doch als meine Mutter mir offenbarte, dass ich unsterblich sei, schaffte ich den
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