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Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
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schließlich, «hat mich die Vorbesitzerin vor einem Fluch gewarnt.»
    Alarmglocken begannen in Kendras Kopf zu schrillen. «W-was für einen Fluch meinst du?»
    Gerald schüttelte den Kopf. «Das wollte sie mir nicht sagen. Sie sagte mir, sie hoffe, ich werde es niemals herausfinden.»
    Kendra fasste sich an die schweißfeuchte Stirn. Ein erstickter Laut kam ihr über die Lippen. Sie wusste bereits, was es mit dem Buch auf sich hatte.
    Dämonen
. Das Zauberbuch strotzte nur so davon.
    Ein weiß glühender, blendend heller Schmerz durchzuckte ihr Gehirn. Kendra schnappte nach Luft, gefangen in ihrem eigenen Schädel, den Klauen ausgeliefert, die sie in etwas hinabzuziehen drohten, was sie sich lieber nicht vorstellen wollte. Sie ahnte, dass der Tod der Frau mit ihr in Verbindung stand, und sie wusste auch, dass es ein großer Fehler gewesen war, das Buch zu kaufen.
    «Kendra?» Als sie aufsah, stand ihr Stiefbruder vor ihr. In seinem Blick mischten sich Besorgnis und Neugier. «Was zum Teufel ist los mit dir?», fragte er.
    Sie blinzelte. «Wie meinst du das?»
    «Du bist kreidebleich geworden.»
    «Ich fühle mich gut. Bin einfach nur müde. Es war ein anstrengender Tag.»
    «Wenn du Hilfe brauchst, lasse ich einen Arzt kommen.»
    Kendra unterdrückte ein nervöses Auflachen. «Nein. Ich muss mich nur ein bisschen hinlegen.»
    Montgomery schaltete sich ein. «Wenn Sie jetzt die Papiere unterzeichnen würden, kann ich mich entfernen.»
    Kendra schaute hoch. Den Versicherungsvertreter hatte sie ganz vergessen gehabt.
    «Ja, natürlich», murmelte sie. Sie nahm den Kugelschreiber von ihm entgegen und unterschrieb an den Stellen, die er farbig markiert hatte.
    «Ich glaube nicht an diesen Unsinn», erklärte Gerald. «Sollte aber trotzdem etwas passieren, ist es besser, man hat rechtzeitig alles geregelt. Von den eigenen Hunden zerfleischt zu werden, stell dir das mal vor.»
    «Sehr bedauerlich», sagte Montgomery und packte die unterzeichneten Dokumente zusammen. «Aber bei Hunden soll es halt schon mal vorkommen, dass sie ganz unerwartet ihren Besitzer anfallen.»
    Gerald lächelte gequält. «So ist es. Ein tragischer Unfall.»
    Ein erstickter Laut kam über Kendras Lippen, als sie sich erhob. Sie musste fort aus der Bibliothek, weg von dem verfluchten Buch. Sie hatte das Gefühl, dessen ehemalige Besitzerin sei nicht zufällig zu Tode gekommen.
    Es war eine Bestrafung gewesen.
    Wofür, das wusste sie nicht.
    Wieder drängte eine fremde Macht in ihr Bewusstsein. Ihr kam ein Gedanke, unter dessen Wucht sie zusammenzuckte.
    Wen das Buch und dessen Dämonen heimgesucht haben, den geben sie nie wieder frei.

[zur Inhaltsübersicht]
17
    Kendra war übel. Sie lief in ihr Zimmer, verschloss die Tür und setzte sich aufs Bett. Als der Kopfschmerz plötzlich zunahm und auf Hals und Rücken ausstrahlte, zuckte sie zusammen.
    Der Tag hatte schlecht begonnen, und es war immer schlimmer geworden. Am Rande des Zusammenbruchs, legte sie die Hand auf ihre schweißfeuchte Stirn und versuchte, den Schmerz zu verscheuchen, der sie lähmte. Verdammt noch mal. Sie konnte es sich nicht leisten, jetzt schlappzumachen.
    Sie schlang die Arme um den Oberkörper und schaukelte vor und zurück, wehrte sich gegen die Schwärze, die wie verschüttete Tinte durch ihr Gesichtsfeld floss. Sie hatte das merkwürdige Gefühl, eine eiskalte Hand lege sich von innen her um ihr Rückgrat.
    Sie versuchte, Speichel im Mund sammeln, doch es gelang ihr nicht. Der eiskalte Schmerz quetschte ihr Gehirn so fest zusammen, dass sie aufstöhnte.
    Wie bei dem Vorfall in der Bibliothek hatte Kendra das Gefühl, der Raum verändere die Form. Der Zeitablauf kam zum Stillstand, während sie von einer eigenartigen Benommenheit erfasst wurde. Der Schmerz begann nachzulassen.
    Er verflüchtigte sich. Endlich.
    Ihre Augenlider sanken herab. Dunkelheit hüllte sie ein.
    Kendra zwang sich, die Augen wieder zu öffnen. Heftig blinzelnd versuchte sie, ihren Blick scharf zu stellen. Ein Schauder durchlief sie. Um ein Haar wäre sie fluchtartig aus dem Zimmer gestürzt.
    Aber wohin hätte sie sich wenden sollen?
    Beim Blick aus dem Fenster sah sie, dass die Sonne unterging. In der Ferne sammelten sich dunkle Wolken wie ein Schwarm gereizter Hornissen. Offenbar stand ein drastischer Wetterumschwung bevor. Dem Unwetter ging eine unheimliche Stille voraus. Kein einziges Blatt bewegte sich. Es war, als hielte der Wind sich zurück, die unheimliche Stille ein Vorbote kommenden

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