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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Klammer befestigt; gemein aussehende, Freddy-Krueger-artige Fortsätze verliehen ihm scharfe Finger, wo sich seine eigenen befunden haben sollten.
    »Bleib, wo du bist « , sagte Roag und hielt Runa die Klingen an die Kehle, »oder sie stirbt .«
    »Vertrau mir, Bruder, das solltest du lieber nicht tun .«
    Roag hob die Augenbrauen – dunkle, dürftige Dinger, die nach dem Feuer nicht vollständig nachgewachsen waren. »Du bist wahrlich nicht in der Position, Drohungen auszustoßen .« Er nickte in Richtung Wraith und E, die kurz davorstanden, überwältigt zu werden. »Sag ihnen, sie sollen aufhören .« Um seinem Befehl Nachdruck zu verleihen, schlitzte er Runas Wange mit einer der Klingen auf. Sie wimmerte, aber durch die Verbindung wusste Shade, dass sie zu benommen war, um starke Schmerzen zu fühlen.
    »Verdammt sollst du sein !« Shade kämpfte mit aller Macht darum, leise und ruhig zu sprechen, auch wenn er am liebsten gebrüllt hätte.
    »Tu es !« Eine weitere Bewegung der Klinge öffnete einen Schnitt, der in gefährlicher Nähe zur Halsschlagader lag.
    Der Geruch von Runas Blut erfüllte Shade mit bitterer, scharfer Wut. Es drängte ihn, sich in etwas Grauenhaftes zu verwandeln und Roag den Kopf abzubeißen, aber er durfte Runas Leben nicht aufs Spiel setzen, und selbst wenn es ihm gelänge, Roag zu töten, würde die Armee von Ungeheuern, die er mitgebracht hatte, sie vermutlich allesamt umbringen.
    »Wraith! Eidolon !« Er nahm die Augen nicht von Runa, während er seinen Brüdern »Hört auf !« zubrüllte.
    »Das kannst du vergessen, Bruder .« Wraiths Worte klangen undeutlich und gurgelnd; Shade vermutete, dass sein kleiner Bruder durch gespaltene Lippen und einen Mund voller Blut hindurch sprach. Was bedeutete, dass der Geschmack auf seiner Zunge lag und er dadurch und durch seine Schmerzen in vampirische Blutgier verfallen war.
    Scheiße.
    »Du musst ihn stoppen « , warnte Roag und drückte die Klingen gegen die zarte Haut zwischen Runas Kehle und Kinn.
    Shades Herz hämmerte wie verrückt. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn. »E! Du musst Wraith aufhalten! Sofort !«
    Shade zögerte, hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, Runa so nahe wie möglich zu bleiben, und dem, E dabei zu helfen, mit Wraith fertigzuwerden. Aber als er hörte, wie Wraith Eidolon mit den Fäusten bearbeitete, traf er eine Entscheidung. Shade stürzte zu den beiden und überraschte Wraith von hinten; es gelang ihm, dessen Arme an beiden Seiten des Körpers festzuhalten, allerdings nur für einen Moment. Wraith war ihm sowieso schon überlegen, aber die Blutgier und der Hass auf alles, was ihn in irgendeiner Weise festhielt, verwandelten das Ganze in einen bösartigen Kampf.
    Irgendwann zwangen sie ihn mit vereinten Kräften zu Boden, aber Wraith war verdammt stark und verdammt sauer; so wie seine Augen rot glühten und sich seine Fänge zu spitzen Dolchen ausgefahren hatten, bezweifelte Shade, dass Wraith noch wusste, gegen wen er überhaupt kämpfte.
    Eidolon hielt Wraith mit seinem ganzen Gewicht unten, während Shade Energie in ihn hineinströmen ließ und mithilfe seiner Gabe zunächst Wraiths Herzschlag und Atmung verlangsamte und dann tief in ihn eindrang, um den Adrenalinfluss zu stoppen.
    »Ganz ruhig, Bruder. Immer mit der Ruhe « , murmelte Shade, während er über die Schulter zurückblickte, um sich zu vergewissern, dass es Runa gut ging und keiner von Roags Lakaien einen Überraschungsangriff vorhatte.
    Es schien eine ganze Ewigkeit zu dauern, Wraith zu beruhigen, wenn es nicht sogar völlig vergeblich war. Sobald sie ihn losließen, würde Wraith vermutlich erneut über Roags Dämonen herfallen.
    »Sehr, sehr gut « , sagte Roag. »Aber ehrlich gesagt kann ich kaum glauben, dass ihr beide immer noch nicht darauf gekommen seid, dass es euer Leben sehr viel einfacher machen würde, Wraith einfach umzubringen .«
    Eidolon fletschte die Zähne. »Weißt du, was unser Leben einfacher machen würde, du verdammter – «
    »Nicht !« Shade packte Eidolons Arm und drückte zu. »Ich darf Runas Leben nicht riskieren .«
    Der Wind, der die Blätter rauschen ließ, brachte den Geruch von Schwefel mit sich. Höllenhunde.
    »Woher hast du die Spürhunde ?« E löste sich von Wraith, der behände auf die Beine sprang und dort stehen blieb, zitternd von der Anstrengung, die es ihn kostete, Roag nicht auf der Stelle an die Gurgel zu gehen.
    Roag strich mit den Klingen durch Runas Haare, und jetzt war es Shade, der sich

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