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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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eine unglaubliche Wut. Das, zusammen mit ihrem vormondlichen Unbehagen, ergab eine ziemlich bissige Stimmung.
    »Und mich wirst du auch nicht dorthin bringen « , fuhr sie ihn an.
    »Hast du vielleicht eine bessere Idee ?«
    »Du kannst tun und lassen, was du willst. Ich werde zu meinem Bruder gehen, bis diese Sache mit Roag vorbei ist .«
    Sein Missfallen war überdeutlich. »Kommt nicht infrage. Du bleibst bei mir .«
    »Das glaube ich kaum .« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und bemühte sich, das Rinnsal aus Schweiß zu ignorieren, das ihr über den Rücken lief, während die Anspannung zwischen ihnen noch dicker wurde als die schwüle Luft. »Ich bin nicht mehr die naive, rückgratlose dumme Nuss wie damals, als wir zusammen waren .«
    »Rückgratlos hat du mir aber wesentlich besser gefallen « , murmelte er.
    »Na ja, du hast mir damals ja auch besser gefallen .«
    »Verdammt, Runa. Diese Sache mit Roag wird nicht einfach vorbeigehen. Du hast seine zukünftige Gefährtin umgebracht. Er wird alles tun, um dich wieder in seine Gewalt zu bekommen. Und wenn ihm das gelingt … « Shades Hände ballten sich zu Fäusten, er schluckte hart.
    Ihre Fantasie stürzte sich auf das, was er nicht gesagt hatte, und augenblicklich hatte sie alle möglichen grauenhaften Orte vor Augen, als sie einen besorgten Blick zurück zum Höllentor warf. Der schimmernde Bogen hing zwischen zwei Felsblöcken, genau wie bei dem Tor, das sie in Irland betreten hatten, nur dass dieses hier von keinem Gruseldämon bewacht wurde.
    »Wieso kann ich es nicht spüren ?« , fragte sie, mehr um sich davon abzulenken, was Roag ihr alles antun würde, als um ihre Neugier zu befriedigen.
    »Frisch gewandelte Werwölfe sind dazu noch zu menschlich. Wenn deine Menschlichkeit mit der Zeit nachlässt, werden sich deine nichtmenschlichen Instinkte schärfen .«
    »Wie lange dauert es denn noch? Ich meine, es ist doch schon fast ein Jahr her .«
    Er zuckte mit der Schulter. »Wir haben einen Warg-Sanitäter im Krankenhaus, der sie spürt. Er ist hundert und wurde im Alter von zwanzig bis dreißig Jahren gewandelt. Also hat er irgendwann in den achtzig Jahren dazwischen begonnen, Höllentore zu spüren .«
    Sie warf ihm einen genervten Blick zu. »Wie hilfreich .«
    »Jetzt komm .« Er ergriff ihre Hand – diejenige, die die Zähne der Bathag zerfetzt hatten, und sie zuckte zusammen. »Du bist verletzt .« E zog ihre Knöchel an sein Gesicht, sodass ihr ganzer Körper näher rutschte.
    »Das ist nichts .«
    Shade ignorierte sie und fuhr mit den Fingern sanft über die verletzte Haut. Eine Brise bewegte die Bäume und trug Shades Duft heran; eine berauschende Mischung aus Erde und Schweiß, Kampf und Sex. Seine Brust war mit Dreck und Blut verschmiert und eine Wange von einem Bluterguss gezeichnet, aber das alles ließ ihn nur noch begehrenswerter erscheinen. Sie hasste ihre primitive Reaktion auf die Art, wie er für sie gekämpft hatte; hasste genau genommen ihn. Aber sie konnte ebenso wenig aufhören, ihn anzustarren, wie sie ihr Herz davon abhalten konnte zu schlagen.
    »Lass mich los !« , fuhr sie ihn böse an, in dem verzweifelten Versuch, ihn loszuwerden, aber er hielt sie mit seinem hypnotischen Blick und dem langsamen, beruhigenden Streicheln ihrer Knöchel fest. Als sie auf einmal ein tiefes Summen in ihrer Hand spürte, hielt sie die Luft an. »Was machst du ?«
    »Ich beschleunige nur ein wenig den Heilungsprozess. Ich bin nicht dazu fähig, dich auf der Stelle zu heilen, wie Eidolon es könnte, aber ich kann die natürlichen Selbstheilungskräfte deines Körpers auf Hochtouren bringen .« Seine Stimme klang heiser und erinnerte sie daran, wie er klang, wenn er in ihr war und ihr verruchte Dinge ins Ohr flüsterte.
    Er musste wohl an dasselbe gedacht haben, denn er fluchte und ließ ihre Hand los. »Folge mir .« Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er los.
    Frustriert, sowohl wegen ihrer widersprüchlichen Gefühle als auch wegen seines unvorhersehbaren Benehmens, blickte sie ihm hinterher. Sie war versucht, es einmal allein mit dem Höllentor zu versuchen.
    »Du wirst es nicht bedienen können « , rief er.
    Verdammt! Woher hatte er gewusst, was sie dachte?
    Mit sicheren, raschen Schritten führte er sie auf einen überwucherten Pfad. Blätter schnitten ihm in die Haut, Zweige peitschten ihn, aber er schien es gar nicht zu bemerken.
    Sie wusste nicht, wie lange sie so gegangen waren und sie bei jedem Laut zusammengeschreckt war,

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