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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Sie waren groß genug, um King Kong Einlass zu gewähren. Drinnen erstreckte sich endlos weit ein auf Hochglanz polierter, pechschwarzer Fußboden. Grimmige, düstere Statuen von Dämonen und Menschen, die sich in Schmerzen wanden, säumten die Wände, und in der Mitte des riesigen Saals ergoss sich ein Springbrunnen blutrot in einen dunklen Teich.
    Sie zerrte Roag einen labyrinthischen Gang entlang, von dem rechts und links Dutzende anderer Gänge abzweigten, bis schließlich zwei ihrer Brüder, von denen sie einen vage wiedererkannte, die gewaltige Eisentür am Ende öffneten.
    Idess wurde von den hellen Lichtern, die durch die Öffnung leuchteten, beinahe geblendet. Das ganze Reich bestand aus Düsternis und Dunkelheit, aber Azagoth liebte Farben. Und außerdem, wie sie mit einem Zucken feststellte, die Musik der Beatles.
    Er stand vor einem Torbogen, durch den ein Trupp von Senslingen marschierte, die die Seelen toter Dämonen führten. Sobald er sich zu ihr umwandte, blieben die Senslinge auf der Stelle stehen; sie weigerten sich, zu ihrem Bestimmungsort – Sheoul-gra – weiterzuziehen, ehe ihr Boss jede einzelne Seele, die ihm vorgeführt wurde, gesehen und akzeptiert hatte.
    Azagoth war der Inbegriff männlicher Schönheit. Dem Aussehen nach schien er Anfang dreißig zu sein. Er war groß, hatte schwarzes Haar, gemeißelte Wangenknochen und eine starke, kantige Kieferpartie. Er trug ein smaragdgrünes Hemd, das perfekt zu seinen Augen passte, und eine schwarze, enge Hose, die seine langen Beine zur Geltung brachte. In der Hand hielt er einen Kaffeebecher von Starbucks.
    »Tochter«, sagte er mit einem Lächeln, bei dem jede menschliche Frau vermutlich in Ohnmacht gefallen wäre, das in Idess’ Augen allerdings nur kalt wirkte. »Wir haben uns ja schon Jahrhunderte nicht mehr gesehen.« Er warf einen Blick auf Roag, dessen Körper eine feste Form angenommen hatte, sobald er den Raum betreten hatte. »Und du hast einen Gast mitgebracht.«
    »Wo bin ich?«, schrie Roag. »Was hast du getan, du blöde Fotze?«
    Endlich ließ Idess Roag los und fragte sich, wie oft sie wohl würde duschen müssen, ehe sie die Gänsehaut loswurde, die seine Berührung ihr eingebracht hatte. Er rannte wie wild durch den ganzen Raum, doch als er begriff, dass es keinen Weg hinaus gab, stürzte er sich auf sie. Er schlug nach ihr, doch seine klauenartige Hand ging einfach durch ihren Körper hindurch, ohne Schaden anzurichten.
    »Wie du siehst, verfügst du hier über keinerlei Macht.« Azagoth kreuzte lässig die Arme über der Brust. »Oder sonst irgendwo.«
    Roags Augen traten hervor, als er auf seine Hand starrte. »Bin ich … tot?«
    »Leider nicht«, sagte Idess.
    »Warum bin ich hier?« Der Dämon fuhr zu Azagoth herum. »Wer bist du?«
    Oh, das versprach gut zu werden.
    Ihr Vater hatte einen Sinn fürs Dramatische, und so ließ er einige Momente angespannter Stille vergehen, ehe er sagte: »Ich bin das Wesen, das du unter dem Namen Gevatter Tod kennst.«
    Roag stieß einen erstickten Schrei aus. »W-was willst du von mir?«
    »Ich weiß nicht. Tochter?« Azagoth ging zu seinem Schreibtisch, einer riesigen modernen Scheußlichkeit aus Eiche gleich neben dem Kamin, in dem ein Feuer brannte, das keine Hitze abgab. In seinem Saal war es eiskalt. Er setzte sich, schwang die Beine auf den Tisch und wartete darauf, dass sie etwas sagte.
    »Vater«, sagte sie in Vorbereitung auf die förmliche Sprache, die er bevorzugte. »Ich bitte dich demütigst darum, dieser abscheulichen Kreatur ein Ende zu bereiten. Ich hätte es selbst getan, wenn sie nicht im irdischen Reich verflucht worden wäre und damit über keinen Körper verfügt, den ich töten könnte.«
    Azagoth stellte seinen Kaffee ab. »Tatsächlich? Ein interessanter Fluch.«
    »Interessant?«, kreischte Roag. »Er verursacht Leiden der schlimmsten Art.«
    »Bitte«, sagte Idess spöttisch. »Es macht mich krank, dich über Grausamkeit jammern zu hören, nach allem, was du in deinem Leben getan hast.«
    Roag grinste sie höhnisch an. »So, du hast mich also hergebracht, um mich zu töten. Meinst du vielleicht, das würde mir Angst einjagen? Meinst du vielleicht, ich würde mir jetzt vor lauter Furcht in die Hose pinkeln? Der Tod ist mir willkommen.«
    Zweifellos war der Tod dem Schicksal, das er erlitten hatte, vorzuziehen. Nach dem Tod würde er nach Sheoul-gra gelangen, wo er mit anderen Dämonen rumhängen würde, bis er wiedergeboren wurde.
    »Vater, ich möchte ihn nicht

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