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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Kopflose roch an einer purpurnen Rose, bevor er sie auf den Oberkörper des Grünlings warf.
    Seiner Waffe beraubt torkelte der Zwerg rückwärts. Er suchte Halt, fand ihn nicht und stolperte über seine eigenen Füße. Dabei riss er einen Tisch und zwei halb volle Krüge mit sich. Zwischen dem dichten Bartwuchs war keine Mimik zu erkennen, aber die Augen sprachen ein Gedicht von den nahenden Todesschwingen. Die Dabonbräu-Pfütze unter ihm war das letzte Getränk, das er zu sich nahm.

Die Häscher des Statthalters
     
    Schreiend, stolpernd und schimpfend flüchtete das Publikum – zumindest taten das all jene, die noch genug Sinn im Weiterleben sahen. Hinter sich hörte Demor den Wirt klagen, aber einen Grund gab es nicht wirklich, immerhin hatte der Hausherr ein gutes Geschäft gemacht. Demor ignorierte das Gejammer mit einem Schulterzucken.
    Von Gallgrimm gab es draußen keine Spur und vor allem keinen toten Körper. Das Treiben auf dem Markt nahm weder Notiz von den Flüchtenden noch vom Lich. Chaos, Schlägereien und Morde waren in Dunkelstätten an der Tagesordnung. Kein Grund, sich vom Geschäft ablenken zu lassen. Selbst wenn jemand den Magier in seiner Inflammation gesehen haben mochte, wen unter Hunderten hätte Demor um die Antwort erleichtern sollen?
    Missmutig schaute er in die aufziehenden Wolken. Der Abend wurde eingeläutet. Sollte der Zauberer noch leben, würde er sich später darum kümmern. Irgendwo würde es eine Spur geben und irgendwo einen Halunken, der sie kannte.
    Der Seelenmeisterspruch hatte sich so dicht vor seinem Griff befunden – zum zweiten Mal – und erneut war er um die mächtigste Magierformel betrogen worden. Der Sieg im Spiel hatte ihm gehört.
    Ein Gauklertrupp marschierte vorüber und ein besonders närrischer Spaßvogel mit bunt bemaltem Gesicht trötete ihm in die Ohren. Erschrocken zog Demor den Ellenbogen an.
    Als er den Schock überwunden hatte, verfluchte er den dreisten Kerl, indem er ihm die schwarzen Pocken an den Hals wünschte.
    »Zauberer seien entkommen«, merkte Bult an.
    Mit dem Schwung eines fahrenden Stiers drehte sich Demor um. »Natürlich ist er weg! Und es ist deine Schuld!« Er fuhr den Arm zum Schlag aus.
    Bult blickte ihn ausdruckslos an.
    Demor hob die Hand ein Stück höher, zögerte aber. Obwohl der Kopflose in seinem Rücken stand und dieser kein Gesicht besaß, spürte Demor den dunklen, fragenden Blick auf seinen Schultern. Wenngleich dieser einäugige Nichtsnutz den Spielverlauf gedreht hatte, so zeigte Demor keinerlei Skrupel, diesen Umstand zu ignorieren und Bult stattdessen für den Verlust des Seelenmeisterspruchs verantwortlich zu machen. »Alles vergebens! Ich hätte dich gleich zu Beginn in deinem eigenen Magensaft zurücklassen sollen.«
    »Wie worgosh sagen? Bult nicht gut kämpfen?«
    Demor winkte ab. »Gekämpft? Pah!«
    »Wenn worgosh nicht zufrieden, dann Groll niemals es seien.«
    Mit erhobenem Zeigefinger und so dicht, dass er den schlechten Atem bis in seine Zehenknochenspitzen riechen konnte, kam Demor mit dem Gesicht an das Kinn des Orks heran. Mit der Stabspitze klopfte er zweimal auf den Metallhelm. »Da dein Gehirn es nicht begreifen will, hier in aller Ausführlichkeit: Du und dein Kobold, ihr beiden geht mir auf den Todeszeiger. Mittlerweile seid ihr wie die Schmerzen in meinen morschen Gelenken. Ihr seid so nützlich wie das Leichentuch auf dem Sterbebett eines Verwesenden. Nimm dir ein Beispiel an ihm!« Der Lich wies auf den Kopflosen. »Er redet wenig und handelt stattdessen.«
    »Aber …« Bult hob fragend Hände und Schultern.
    »Nichts aber! Genau das meine ich!« Ein erneuter Schlag traf den Helm. »Wir besitzen weder Gallgrimms Kopf noch eine Karte, geschweige denn sind wir unserem eigentlichen Ziel näher gekommen. Und was den Kobold betrifft, so rate ich dir, ihn endlich über den Arjaspass zu schicken!«
    »Aber …«
    »Schluss jetzt! Ich werde …«
    Weiter kam er nicht. Ein Dutzend Soldaten mit Hellebarden und silbernen Schilden marschierte auf. Sie umringten Demor und seine Begleiter.
    Verdammt, was sollte das schon wieder? Hatte er das Pech heute für sich gebucht?
    Eine Person in einem dunklen Mantel und mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze löste sich aus dem Schatten eines Marktstandes, flüsterte einem der Krieger ins Ohr und huschte anschließend davon.
    »Die da auch!«, kommandierte ein aschfahler Elf und deutete auf die Halbdämonin, die hinter Demor etwas abseits stand.
    »I—i-ich?« Wie

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