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Den letzten Abschied selbst gestalten

Den letzten Abschied selbst gestalten

Titel: Den letzten Abschied selbst gestalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalena Koester
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kleingehaltenen Zeremonie beisetzen kann. Man kann aber auch auf die Trauerfeier am Sarg verzichten und dafür die Urnenbeisetzung größer gestalten. Das machen etwa Angehörige, die sich für eine Waldbestattung entschieden haben und die Zeremonie in die Natur verlegen möchten. Alle Möglichkeiten dieser Welt haben diejenigen, die die Umwege über das Ausland nutzen und danach die Asche in den Händen halten. Sie können ihren Abschied frei von Zeit und Raum zelebrieren.
    Wenn die Abschiedsfeier im »üblichen Rahmen« stattfindet, sollte man – wie bereits mehrfach angesprochen – über eine zeitliche Doppelbelegung nachdenken. Das Zeitfenster für Bestattungen beträgt oft nur 30 Minuten bei Erdbestattungen und 45 Minuten für die Trauerfeier bei der Feuerbestattung. Besonders auf dem Friedhof wird es dann eng. Innerhalb der 30 Minuten müssen auch noch die Sargträger zum Grab gehen, den Sarg abstellen und wieder zurücklaufen, um sofort den nächsten Toten aufzubahren. Damit bleibt für die eigentliche Feier kaum genug Zeit. »Ich habe oft nur 15 Minuten für ein ganzes Leben«, klagte eine Pastorin zu Recht.
    Da die Art und Weise, wie der letzte Abschied eines Menschen gestaltet wird, großen Einfluss auf die Trauerphase und die Verarbeitung des Verlustes hat, ist eine individuelle Gestaltung des letzten Abschieds besonders wichtig, geht es doch darum, den Wünschen des Verstorbenen ebenso wie den eigenen Vorstellungen so weit wie möglich gerechtzuwerden.
    Wenn auch bei kirchlichen Bestattungsfeiern die Abläufe weitgehend festgelegt sind, gibt es in Absprache mit den Pfarrern jedoch auch hier Raum für individuelle Abschiedsrituale. So kann während und nach der Messe in der Halle oder auch am Grab eigene Musik gespielt werden. Trauernde können selbst eine Rede halten, ein Gedicht vortragen oder ein gemeinsames Ritual ausführen. Das gilt natürlich erst recht für weltliche Feiern, die im Familien- oder Freundeskreis allein oder mit Hilfe eines flexiblen Bestattungsunternehmens ganz individuell gestaltet werden.
    Um Verwirrungen und Unstimmigkeiten zu vermeiden, sollte einer der Anwesenden die Rolle des Zeremonienmeisters übernehmen. Das kann die engagierte Bestatterin sein, ein Pfarrer, eine alte Freundin oder ein erfahrener Verwandter. Auf keinen Fall sollte man sich den Ablauf der Trauerfeier von einem unbekannten Friedhofsmitarbeiter aus der Hand nehmen lassen.
    Das betrifft auch die Aufbahrung des Sarges. Ein bemalter oder beschriebener Sarg wird vermutlich für sich allein wirken. Ein schlichter Sarg könnte mit einem schönen Tuch bedeckt werden oder auf einer entsprechenden Unterlage stehen. Eine geschickte Floristin kann auch eine Sargdecke aus Rankpflanzen und Blumen zusammenbinden.
    Auf den Friedhöfen wird oft ein sogenannter Katafalkwagen benutzt, um den Sarg aus der Feierhalle zum Grab zu transportieren. Wenn zuvor genug Zeit ist, kann man den ebenso durch Blumen, Tücher oder Matten verschönern wie die Stelle rund um das ausgehobene Grab und den Erdhügel. Manchmal wird auch der ganze Boden mit Blumen bestreut. Große Segel würden vor Sonne oder Regen schützen, ältere Gäste könnten auf Stühlen Platz nehmen.
    In vielen Gemeinden ist es möglich, eigene Sargträger oder auch Sargträgerinnen mitzubringen. Denn meist muss der Sarg nur vom mitgeführten Wagen gehoben und nach wenigen Schritten über dem Grab abgestellt werden. Falls der Sarg keine Griffe hat, werden dazu Seilschlaufen über die Schulter gehängt. In manchen Gegenden ist es üblich, bei diesem Dienst weiße Handschuhe zu tragen, die von den Trägern nach einer Verbeugung ins Grab geworfen werden.
    Viele Menschen finden es beängstigend, wenn am Ende der Sarg in der Tiefe verschwindet. Deshalb lässt man ihn heute öfter über dem Grab stehen und die Trauergäste legen nur Blumen auf ihm ab. Das Ritual des Erdewerfens ist aber erst nach dem symbolträchtigen Herablassen des Sarges möglich, wobei dann jeder am Grab vorbeigeht und sich mit einer Schaufel oder Handvoll Erde von dem Toten verabschiedet. Die oft unangenehm laut auf den Sarg polternde, steinige Friedhofserde lässt sich leicht durch mitgebrachte Blumenerde in einem schönen Behälter ersetzen.
    Am Ende der Trauerfeier vor einer Einäscherung ist ein ähnliches Ritual möglich, indem man keinen Vorhang vor dem Sarg zuziehen lässt. Dann können alle ein letztes Mal am Sarg vorbeidefilieren und sich mit einer Geste verabschieden.
    Wer die üblichen Totenwagen

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