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Den Tod im Blick- Numbers 1

Den Tod im Blick- Numbers 1

Titel: Den Tod im Blick- Numbers 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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mir?«
    Sie legte ihre Pizza zurück auf den Teller. »Ich hab noch nie einen Star getroffen. Na ja, außer wenn du die Frau aus Eastenders mitzählst, die hier vor Jahren mal die Weihnachtslichter angemacht hat, und die war eine Zicke.«
    »Star?«, fragte ich. »Wie meinst du das?«
    »Na ja, vielleicht nicht gerade Star. Aber zumindest bist du bekannt. Die ganze Stadt spricht von dir. Das ganze Land. Im Internet werden jede Menge Gerüchte über dich verbreitet, auch Bilder, Kameraaufnahmen – eine ganze Menge stammen von hier, von unserer Seite der Salisbury Plain. Da hab ich mir gedacht, vielleicht tauchst du ja auf. Dringend gesucht, genau das wirst du ja.«
    »Ich bin doch nur irgendein Mädchen. Ich hab nichts getan.«
    »Ja, aber das wissen sie nicht, oder? Selbst wenn du nichts getan hast, könntest du vielleicht was gesehen haben. Du könntest eine Zeugin sein.« Sie nahm noch ein Stück Pizza. »Hast du irgendwas bemerkt?«
    Ich dachte an den Nachmittag zurück. Es schien Jahre her. Bevor wir die Autos geklaut hatten, bevor wir kilometerweit gelaufen waren, bevor wir die Scheune gefunden hatten.
    »Alles okay mit dir? Du hast gerade ne echt komische Farbe bekommen.«
    Ich nehm an, die Hitze, das Essen und die Müdigkeit hatten mir zugesetzt, das Zimmer verschwamm vor meinen Augen.
    »Mir ist ein bisschen schwindlig.«
    Britney sprang neben mir vom Bett auf und nahm meinen Teller. »Hier, leg dich hin. Dann geht es dir besser.«
    Ich legte mich hin, aber so war es noch schlimmer. Bevor ich aufstehen und zur Toilette rennen konnte, musste ich brechen und Pizza und Cola landeten auf ihrer flauschigen schwarzen Decke. Sie war entsetzt, und ehrlich gesagt, ich auch. Sie war netter zu mir gewesen, als ich es je hätte erwarten können, und jetzt ruinierte ich ihr Zimmer. Ich setzte mich aufrecht.
    »Tut mir leid, tut mir echt leid«, murmelte ich vor mich hin. Verdammt, kein Wunder, dass ich nie zu jemandem eingeladen wurde.
    »Schon gut, ich mach das.« Britney schoss aus dem Zimmer, während ich aufstand und das Fenster öffnete, um den Gestank rauszulassen. Ich lehnte mich gegen den Fensterrahmen und atmete ein bisschen von der kühlen Nachtluft ein. Als Britney mit Eimer und Schwamm zurückkam, nahm ich ihr den Schwamm aus der Hand, tauchte ihn ins Wasser und versuchte die Sauerei aus dem Kunstfell zu wischen. Es war eine ziemlich vergebliche Anstrengung.
    »Hör mal, warum duschst du nicht, solange ich mich darum kümmere? Mach dir wegen der Geräusche keine Sorge, Ma wird denken, ich bin’s.« Sie zeigte mir, wo das Badezimmer war, und stellte die Dusche an.
    »Warte einen Moment, ich geb dir noch was Sauberes zum Anziehen.« Sie verschwand und kam mit einem kleinen Stapel frisch gewaschener, zusammengefalteter Sachen zurück, einschließlich eines dicken Badetuchs. »Mach nicht zu lange. Mas Sendung ist in zehn Minuten zu Ende.«
    Sie verschwand wieder und ich schloss hinter ihr ab. Das Badezimmer füllte sich mit Dampf. Ich wischte mit einem Handtuch den Spiegel über dem Waschbecken frei. Aus dem Spiegel sah mich eine Person an, doch ich erkannte sie nicht. Sie war fast kahl, hatte dicke Ringe unter den Augen und sah aus wie zwanzig, fünfundzwanzig, vorn überall vollgekotzt. Ich wandte mich ab und stieg aus meinen dreckigen Sachen, dann trat ich unter die Dusche.
    Weiches, warmes Wasser regnete auf mich nieder. Ich atmete den Dampf ein und drehte mein Gesicht in den Wasserstrom. Blind griff ich nach der erstbesten Flasche Shampoo, ließ eine Handvoll rauslaufen, rieb den Schaum in meinen Schädel ein und verteilte ihn auf dem Körper. Als die Schaumbatzen an meiner Haut runterglitten und sich in der Duschwanne sammelten, spürte ich, wie ich sauberer wurde. Ich schrubbte mich unter den Armen, an der Leiste entlang und dachte auf einmal: Ich wasch ihn weg , was mich traurig machte. In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte ich Spinnes Geruch mit mir rumgetragen, auf der Haut und im Innern. All das wirbelte jetzt in den Abfluss.
    Ich stellte die Dusche ab und trat pitschnass raus. Ich wickelte mir das trockene Badetuch um wie ein Kleid, dann beugte ich mich nach vorn und trocknete meinen Kopf mit dem Tuchende.
    Ich hörte ein leises Klopfen an der Tür. »Ist alles okay?«, zischte Britney. Ich ließ den Riegel zurückschnappen und öffnete einen Spaltbreit die Tür. Unsere Gesichter waren plötzlich überraschend dicht beieinander und wir sprangen beide ein bisschen zurück.
    »Bin gleich

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