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Den Tod im Blick- Numbers 1

Den Tod im Blick- Numbers 1

Titel: Den Tod im Blick- Numbers 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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sich vor. »Ich glaube, du verstehst nicht, in welchen Schwierigkeiten ihr beide, du und dein Freund, steckt. Gegen euch liegen schwerwiegende Anklagepunkte vor. Du bist nicht in der Position, Bedingungen zu stellen.«
    Er brachte mich damit kein bisschen aus der Fassung. Das hatte ich alles längst durchdacht – sie mussten mich zum Reden bringen. »Ehrlich gesagt, ich glaub schon. Sie wollen doch den Bombenanschlag aufklären, oder? Und Sie würden gern wissen, ob Ihr Premierminister eine Zukunft hat, stimmt’s? Bleibt er für die nächsten zehn Jahre oder trifft ihn die Kugel eines Scharfschützen? Interessiert Sie das?«
    »Wir müssen das besprechen.« Scharrend stieß er seinen Stuhl zurück und ging mit den andern nach draußen. Karen blieb da.
    »Was tust du?«, fragte sie. »Was redest du denn da?«
    »Ich hab’s dir doch gestern gesagt. Du hast mir nur nicht geglaubt.«
    »Jem, das muss endlich aufhören. Diese ganzen Geschichten – es reicht jetzt, Jem. Hör auf, solche Dinge zu behaupten. Lass uns nach Hause fahren und dann kümmere ich mich um dich.«
    »Nein! Ich verlange, dass sie Spinne herbringen, und ich rühr mich nicht vom Fleck, bis er hier ist.«
    Sie seufzte und ich wusste, dass sie jeden Moment anfangen würde, mir eine Predigt zu halten, doch da öffnete sich die Tür. Die Männer kamen zurück.
    »Also gut«, sagte einer von ihnen. »Abgemacht.«
    Mein Magen rotierte. Ich konnte es nicht fassen – ich hatte gewonnen.
    »Sie bringen Spinne also her?«
    Er nickte. »Nachdem du eine Aussage gemacht hast.«
    »Und Sie sorgen für den Wagen und etwas Geld, wie ich es verlangt hab?«
    Er nickte wieder, aber irgendwas an der Art, wie sich die beiden Polizisten hinter ihm anschauten, machte mich stutzig.
    »Ich will das schriftlich«, sagte ich schnell. »Ich will, dass Sie es unterschreiben. Eine verbindliche Zusage.«
    Und die bekam ich auch, schwarz auf weiß. Ich würde den Polizisten erzählen, was sie hören wollten, und sie brächten Spinne vor dem fünfzehnten Dezember her und verschafften uns freien Abzug aus der Kathedrale. Da ich nicht sonderlich gut im Lesen war, brauchte ich Zeit, aber alles schien in Ordnung. Ich bat Karen, auch noch mal drüberzuschauen, doch das lehnte sie ab.
    »Das ist albern, Jem. Ich will damit nichts zu tun haben.« Sie sah zu, wie ich das Blatt unterschrieb, dann verkündete sie: »Ich fahr jetzt zu den Jungs zurück. Die kann ich nicht so lang allein lassen. Morgen komme ich wieder.«
    Sie umarmte mich heftig, ehe sie ging. »Imogen und Anne werden bei dir bleiben. Und ruf an, wenn du etwas brauchst.«
    »Okay«, sagte ich. Um ehrlich zu sein, spürte ich einen leichten Stich, als sie ging. Wir waren nicht gerade ein Herz und eine Seele – wahrscheinlich würden wir das auch nie sein –, doch sie meinte es gut. Das war mir jetzt klar. Aber ich musste mich konzentrieren – alles lief nach Plan. Ich musste ihnen nur erzählen, was sie wissen wollten, dann würden sie ihren Teil der Abmachung erfüllen.
    Sie mussten Spinne herbringen.

KAPITEL 34
    Ich gab ihnen genau das, was sie erwarteten. Natürlich hielt ich ein paar Dinge zurück. Ging sie einen Scheißdreck an, was zwischen Spinne und mir gelaufen war. Das ging nur uns beide etwas an. Aber alles andere bekamen sie, plus ein paar »Informationen« von mir über die Leute auf den Fotos, die sie mir zeigten.
    Sie sprachen mit mir, während ein Aufnahmegerät mitlief, danach schrieben sie alles noch einmal auf und ließen es mich unterzeichnen. Ich hatte kein Problem damit, meinen Namen drunterzusetzen. War alles Teil des Plans, mich einen Schritt näher dorthin zu bringen, wo ich sein wollte.
    »Und wann sehe ich Spinne?«, fragte ich, nachdem ich meine Aussage unterschrieben hatte.
    »Es wird ein bisschen dauern, das zu arrangieren – er wird noch befragt. Er wurde zurück nach London gebracht.«
    »Moment mal …«
    »Nein, es ist alles geklärt. Ich bringe deine Aussage nach London und wir schauen mal, wie sie dort vorankommen, dann komme ich zurück. Und ich bringe Dawson mit.«
    Das hieß, es würde ein paar Stunden dauern. Dagegen konnte ich nichts machen.
    Sie packten ihre Sachen, klickten die Aktenkoffer zu und weg waren sie. Auf dem Weg hinaus schüttelten sie mir die Hand, als ob wir Geschäftspartner wären oder so. Das ist doch ein gutes Zeichen, dachte ich. Sie zeigen, dass sie einen Deal mit mir gemacht haben. Ich musste ihnen einfach vertrauen – was hätt ich sonst auch tun

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