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Den Tod im Griffl - Numbers 3

Den Tod im Griffl - Numbers 3

Titel: Den Tod im Griffl - Numbers 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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entfernen, aber das ist nicht einfach in einem Raum dieser Größe.
    »Du könntest  …«
    Er lacht. Er hat Spaß daran zu sehen, wie ich mich winde.
    »Wie lautet Mias Zahl?«, fragt er.
    »Das sag ich nicht.«
    »Und Sarahs?«
    Ich schüttle den Kopf. Ich versuche alles, alles, mir zu überlegen, was ich jetzt tun soll. Ich muss zurück zu Sarah. Aber wie?
    »Saul, bitte lass mich zu ihr«, sage ich langsam und versuche meine Worte genau zu wählen. »Sie braucht mich.«
    »Vielleicht hättest du dir das überlegen sollen, bevor du mich angegriffen hast.«
    Da hat er Recht. Das hätte ich, aber inzwischen glaube ich, ich hätte die Sache zu Ende führen sollen. Vielleicht tu ich es ja jetzt. Oder vielleicht gibt es eine Chance, alles noch umzudrehen.
    »Tut mir leid, Saul. Ich hätte nicht auf dich losgehen sollen.«
    »Nein«, sagt er. »Das hättest du nicht.«
    »Ich war blind vor Wut wegen dem, was gerade mit Mia und Sarah passiert war.«
    »Das war … unglücklich. Newsome hat sich überschätzt. Er wird es nicht wieder tun. Ich habe ihn daran erinnert, wer hier das Sagen hat.«
    »Das heißt, du triffst die Entscheidungen?«
    »Ja.«
    »Und du hast auch entschieden, dass mein Baby morgen zur Welt kommt?«
    »Das stimmt.«
    Er wirkt jetzt wieder selbstgefällig. Ich möchte ihm diesen schmierigen Blick aus dem Gesicht prügeln. Ich kann ihm nicht länger in den Arsch kriechen.
    »Halt dich von ihnen fern. Von Sarah, Mia und von unserm Baby.«
    »Leere Drohungen, Adam. Leere Drohungen. Ich bin hier der Boss. Und ich tue, was mir gefällt …«
    Ich stürme auf ihn los, aber er ist darauf vorbereitet. Er blockt mich ab und benutzt meine eigene Wucht, um mich zu Boden zu werfen. Ich fühle mich beschämt, wie ein Junge, der gegen einen gestandenen Mann kämpft.
    Er ist schon drüben an der Tür, während ich noch immer herumkrieche und versuche wieder hochzukommen. Die Tür wird von außen geöffnet und mit einem letzten Tritt nach mir verschwindet er.
    »Schau dich mal an«, spottet er. »Bist du wirklich schon so weit, Vater zu werden, Adam? Es würde mir um das Kind leidtun – wenn es überlebte. Es ist für alle besser so. Ein Opfer für das große Ganze. Mach dir keine Sorgen, ich werde es schnell machen. Es wird schon vorbei sein, bevor es überhaupt richtig losgeht.«
    Die Tür knallt zu und ich schlage dagegen, hämmere mit der Faust gegen den rostigen Stahl.
    »Du Arschloch, Saul! Lass meine Familie in Ruhe!«

SARAH
    Wir haben genügend Essen in unserer Zelle, die Laken auf dem Bett sind durch eine Bettdecke ersetzt und für Mia stehen Spielsachen da – die Kiste aus dem Befragungsraum.
    »Was soll das?«, frage ich Adrian.
    »Befehl von Saul«, sagt er.
    Saul. Alles führt wieder zu Saul zurück.
    »Warum macht er das? Ich dachte, ich wäre ihm völlig gleichgültig. Was hat sich geändert?«
    Adrian antwortet nicht. »Für mich hat sich jedenfalls nichts geändert«, sage ich langsam, in der Hoffnung, dass er die Bedeutung versteht.
    »Ich versuche alles zu kriegen, worum du gebeten hast«, sagt er – und da weiß ich, dass wir die gleiche Sprache sprechen.
    Wir gehen geradewegs ins Bad, während Mia auf dem Fußboden sitzt, sich durch die Spielzeugkiste wühlt und nach der Puppe sucht.
    Die Dusche donnert los.
    »Wann?«, flüstere ich.
    »Ich bin von andern Leuten abhängig. Könnte aber bald sein. Sehr bald.«
    Er legt eine Hand auf meine Schulter – diesmal ist mir die Berührung willkommen.
    »Versuch dich auszuruhen«, sagt er. »Überlass alles andere mir.«
    Ich gebe mir Mühe, diesmal nicht in Panik auszubrechen, als sich die Tür schließt, und finde Trost in dem Wissen, dass Adrian mir hilft.
    Ich steige aufs Bett und stütze mich auf der Seite ab, mit einem Kissen, das meinen Bauch polstert. Er schmerzt nicht richtig, sondern ist einfach nur unbequem. Ich sehe Mia beim Spielen zu. Sie hat die Puppe wiedergefunden und spricht mit ihr, legt sie hin, stellt sie wieder auf.
    »Baby, zwinker«, sagt sie. »Schlaf, Baby. Pssst!«
    Das Baby in mir bewegt sich. Ich halte meine Hand an die Stelle, wo ein Knie oder Ellenbogen dicht unter der Bauchdecke drückt.
    Ich schließe die Augen.
    Das Baby beruhigt sich.
    Er hechelt wie ein Hund. Die Speichelblase schwillt an, platzt und rinnt am Kinn runter. Er wischt den Speichel nicht weg. Stattdessen zückt er ein Messer. Der Griff ist aus einer Art Knochen oder Horn, die Klinge leicht gebogen. Es ist ein Jagdmesser.
    Ich verstehe nicht, was

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