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Den Tod vor Augen - Numbers 2

Den Tod vor Augen - Numbers 2

Titel: Den Tod vor Augen - Numbers 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Ward
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Hüften … und sie zuckt heftig, versucht meine Hand wegzustoßen.
    »Nein«, sagt sie und zwar laut. In ihrer Stimme ist ein Anflug von Panik.
    »Sarah, ich dachte, du wolltest …«
    Sie stößt mich von sich runter.
    »Nein, das nicht. Entschuldigung. Ich dachte, ich könnte es, aber es geht nicht.«
    Ich verstehe nicht, was sich geändert hat. Sie wollte mich doch. Sie hat meine Hand auf ihren Körper gelegt.
    »Sarah …?«
    »Nein! Lass es! Ich kann nicht. Ich will nicht. Nicht mit dir. Nicht mit …«
    Ich stehe auf, trete zurück.
    »Verstehe«, sage ich. »Ich bin abstoßend. Ich bin ein Monster. Klar, dass du es mit mir nicht machen willst.«
    Mia ist jetzt aufgewacht und fängt an zu schreien. Ich taumele zur Tür. In meinem Rücken höre ich, wie Sarah sagt: »Nein, Adam, das ist nicht der Grund. Adam …« Doch ich will ihre Entschuldigungen nicht hören. Es war bescheuert von mir zu glauben, dass irgendwas zwischen uns laufen könnte. Bescheuert zu glauben, dass es jemals mit irgendwem laufen könnte.
    Ich stolpere aus dem Zimmer und will zur Treppe. Oma steht in der Tür ihres Zimmers, die Haare zerzaust, die Augen noch gar nicht so richtig offen. Sie zieht die Augenbrauen hoch, als sie mich ansieht.
    »Adam?«, fragt sie. »Was ist …?«
    »Frag nicht. Jetzt nicht, Oma. Niemals, klar?«

SARAH
    Ich kann es nicht. Ich dachte, es ginge. Ich dachte, ich wollte es, aber es geht nicht. Ich weiß nicht, ob ich es je wieder können werde. Ich weiß, dass Adam anders ist. Er mag mich. Er mag mich wirklich und ich ihn auch, doch das Gefühl seines Gewichts auf meinem Körper und wie seine Hände über meine Haut fahren – es treibt mich in den Wahnsinn. Das ist nicht logisch, es hat nichts mit meinem Willen zu tun, ich will ihn ja, es ist erregend, mit ihm zusammen zu sein. Doch mein Körper ist anders programmiert, und zwar so, als ob er völlig unabhängig reagiert, losgelöst von allem.
    Es ist lange her, dass ich meinen Körper als meinen empfunden habe. Vor Ewigkeiten, zu Hause, gehörte er Ihm. Er konnte mich haben, mich nehmen, wann immer Er wollte. Jetzt gehört mein Körper Mia. Wundersamerweise hat mein Körper getan, was er musste, um sie in mir wachsen zu lassen, zur Welt zu bringen und zu stillen. Ich wusste nicht, dass ich das konnte, doch es geschah. Mein Körper wusste Bescheid.
    Irgendwann, eines Tages wird mein Körper wieder mir gehören. Keine Ahnung, wann das sein wird, wer ich dann bin oder wie ich dann empfinde. Und inzwischen stürmt Adam auf und davon. Bezeichnet sich als Monster. Er glaubt, er ist abstoßend, aber es hat nichts mit seinem Gesicht zu tun. Überhaupt nichts. Es hat nichts mit dir zu tun, sondern mit mir. O Gott, das ist so eine Floskel, aber sie stimmt. Ich wollte ihm doch nie wehtun. Was soll er jetzt von mir denken – Schlampe, blöde Kuh, Anmache-Tussi?
    »Sieht so aus, als ob wir hier nicht bleiben können«, sage ich zu Mia. »Hab ich wohl vermasselt, was?«
    Ich packe unsere Sachen zusammen, bevor ich nach unten gehe. Adam liegt in sich zusammengerollt auf dem Sofa und hat die Augen fest geschlossen. Der Fernseher läuft. Val ist in der Küche und sitzt auf ihrem Schemel, der ganze Raum ist zugequalmt. Ich bleibe in der Tür stehen. Drinnen ist es zu verraucht für Mia und das Wohnzimmer ist erfüllt von Adams Gegenwart. Es ist kein Platz für uns – wir sollten besser gehen.
    »Ich setz sie nur schnell in den Wagen«, sage ich, »und hole die übrigen Sachen.«
    »Wieso? Wo willst du denn hin?« Val drückt ihre Zigarette aus.
    »Es war sehr nett von Ihnen, dass wir hier übernachten durften, aber jetzt sollten wir aufbrechen und uns etwas anderes suchen.«
    »Und du weißt, wohin du willst, ja?« Sie sieht mich mit festem Blick an.
    »Ja, ich weiß, wo ich vielleicht unterkommen kann«, lüge ich. Ich will kein Mitleid oder dass sich jemand verpflichtet fühlt. Ich will einfach gehen – ich hätte sowieso nicht herkommen sollen. Wir werden London verlassen, und wenn wir geschnappt werden, na gut, dann muss ich eben damit klarkommen.
    Ich gehe zum Kinderwagen und versuche, Mia hineinzulegen, doch sie ist nicht müde. Sie stößt einen wütenden Schrei aus.
    »Bitte, Mia. Leg dich einfach hin. Ich kann das jetzt nicht gebrauchen.« Sie schreit weiter, aber ich schnalle sie fest und gehe noch mal nach oben, um die Tüten zu holen. Als ich wieder runterkomme, steht Val neben Mia und gurrt sie an. Doch es hilft nicht.
    »Schon gut«, sage ich, »wir

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