Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
Karoline Pichler hat hier die drei Heiraten des Dichters in Polen im Auge, die, schnell geschlossen, ebenso schnell wieder getrennt wurden, vgl. Schütz, Zacharias Werners Biographie und Charakteristik, I, (Grimma 1841), S. 13 f. Werner war überhaupt sehr sinnlich und hatte damit bis in die späten Tage zu kämpfen (Schütz, I, S. 10 f.). Pichler kommt öfter darauf zurück (oben
S. 174, 302)-
^^) Ignaz Karl Graf Chorinsky, Freiherr von Ledskie (1770 bis 1823), ein geborener Brünner, wurde September 1795 Regie-rungssekretär in Niederösterreich, kam am 21. April 1796 als Guber-nialrat und Kreishauptmann nach Westgalizien, von wo er 1798 nach Prag versetzt wurde. 1804 wurde er Hof rat und Vizepräsident der niederösterreichischen Landesregierung, übernahm 1805 die Leitung der Landesregierung, kam 1807 als wirklicher Staats- und Konferenzrat in den Staatsrat und trat 1809 in den Ruhestand. Jänner 1813 reaktiviert, wurde er Vizepräsident der allgemeinen Hofkammer und wirklicher Geheimer Rat. Mai 1813 als Vizepräsi-dent zur vereinigten Hofkanzlei versetzt, ging er September 1813 als Hofkommissär nach Mähren und Schlesien, übernahm April 1815 die Leitung der niederösterreichischen Landesregierung zum zweitenmal und kam April 1816 als Präsident zur allgemeinen Hofkammer. Ende 1822 trat er in den Ruhestand und erhielt den Titel eines Staatsministers. Am 14. April 1823 starb er. Er war ein Gönner Grillparzers. Vgl. Beiträge zur Geschichte der nieder-österreichischen Statthalterei. S. 364ff. mit Bildnis; Wurzbach, n, S. 358. —Über seine Gemahlin Sophie s. Anm. 2875 über das Verhältnis beider vgl. oben S. I77f. mit Anm. 317; über ihre Hoch-zeit S. i87f. — Chorinsky gehörte dem literarischen Verein des Franz Xaver von Greiner an (oben S. 184) und erwies später (1801) Karoline eine Gefälligkeit bei Erzherzog Karl (oben S. 23 6 f.). Karoline Pichler bezeichnet ihn noch in späteren Jahren als vor-trefflichen und achtungswürdigen Mann (II, S. 334).
^12) Josef von Dürf eld, einziger Sohn des Hofrats Anton Ignaz von Dürf eid (1726—1805) und der Maria Elisabeth, geb. Edlen von Mayer (^743—1829), war am 15. März 1766 zu Wien geboren. Er wurde 1786 kgl. ungarisch-siebenbürgischer Hofkonzipist in der Steuer-
regulierungs-Hofkommission (Hof- und Staatsschematismus, 1787. S. 76), kam 1790 als Konzipist in sein eigentliches Amt (kgl. unga-rischen Hof rat) zurück (ebd. 1791, S. 178), wurde 1792 als Konzi-pist beim k. k. Direktorium übernommen (ebd. 1793, S. 15), von wo er 1793 als Hofsekretär zum k. k. geheimen Kammerzahlamt kam (ebd. 1794, S. 389). 1806 war er Hofrat geworden (ebd. 1807, S. 464). Am 29. April 1794 heiratete er Therese von Hackher (s. oben Anm. 288), welche bereits 1795 unter Hinterlassung einer Tochter (s. unten Anm. 333) starb. Zum zweitenmal heiratete er am 20. November 1796 in Wien Aloisia Franziska Edle von Wild-burg. Er starb am 24. Februar 1812 (nicht 1811) in Wien und liegt bei seiner ersten Gattin am Währinger Ortsfriedhof begraben (Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, I, [Wien 1905], S. 166; Hampeis S. 23, Nr. 102 und 43, Nr. 10, [Vers]). Er war Karoline Pichlers zweiter Beistand bei ihrer Hochzeit (oben S. 189). 1800 finden wir ihn unter den Subskribenten von Gabriele V. Baumbergs „Sämmtlichen Gedichten" (Wien 1800. S. VI).
31^) „Das Jugendleben guter Menschen ist die höchste Seligkeit auf Erden" (Worte des Fürsten im 5. Aufzug, 11. Auftritt von: A. W. Iffland, Elise von Valberg. Schauspiel in 5 Aufzügen. In: Deutsche Schaubühne, XIV, [Wien 1825], S. 131).
^^*) Freundschaft und Liebe. Am Geburtstage meiner Freundinn, Fräulein Therese von Hackher. 1791 (Sämmtliche Werke, ^ XVI, S. 12 ff.).
^^^) Am Vermählungstage meiner Freundinn Therese von Hackher mit Herrn von Dürfeid, den 29. April 1794 (Sämmtliche Werke, 2 XVI, S. 29 ff.). Zuerst 1795 gedruckt (vgl. unten Anm. 377). — Die Hochzeit fand also Im April und nicht im Mai statt. In diesem Gedicht streift KaroUne Pichler die widrigen Geschicke, welche Therese und Dürfeid im Brautstand trafen.
3^*) Franz Johann Graf Chorlnsky (1726—1812), k. k. Känunerer und Geheimer Rat, seit 1757 mit Maria Cajetana Gräfin>Eon Wall-dorf verehelicht (E. li. Kneschke, Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon, II, [Leipzig 1860], S. 266). — Vgl. noch S. 188 und Anm. 317.
^") Vgl. dazu, was Karl Friedrich Freiherr Kübeck von Kübau (Tagebücher, I, i, [Wien 1909], S. 1901.) sagt: „Er
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