Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
am 2. Dezember 1784, war beim Tode seines Vaters k. k. theresianischer Stiftung (Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. V, Nr. 141 ex 1800), wurde bald hernach durch seinen Schwager und Vormund Franz Xaver von Greiner ins Puthonsche Wechselgeschäft gebracht und blieb bis 1822 Hausgenosse der Pichler (s. I, S. 265, 339; II, S. 21, 81, 154). Während dieser Zeit war er oft Karoline Pichlers Be-gleiter, so 1809 zur Truppenrevue Napoleons auf der Schmelz (oben S. 344) und 1814 beim Einzug Kaisers Franzens (II, S. 49); 1815 holte er die Pichler aus Ungarn ab (II, S. 79). In letzterem Jahre heiratete er, nachdem er früher ein Verhältnis mit Nanette V. Porta und mit Frau v. Kempelen hatte (unten II, S. i55^-)> ganz in der Stille eine Jugendfreundin der Lotte Pichler, namens Amalie Fischer von Schlechtem (II, S. 93), doch blieb diese Ehe kinderlos und war nicht glücklich (unten II, S. 154). Pichler war bei der Verehelichung sein Beistand (II, S. 155). In der Folge nahm Kurländer mit seiner Frau 1823 an Lotte Pichlers Hochzeit teil (II, S, 171) und v/ar mit Karoline Pichler bei der Erstaufführung von Grillparzers Ottokar anwesend (II, S. 185). Er war Wechsel-und Börsensensal geworden, kaufte in kurzer Zeit (November 1829) ein Haus in Rodaun (Nr. 27), beerbte 1836 seinen Bruder und starb am 15. April 1838 an der Herzbeutelwassersucht zu Salzburg in einem Gasthof auf der Durchreise (s. seinen Ver-lassenschaftsakt im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. V, Nr. 68 ex 1838) als der letzte seines Stammes. In seinem Testament vom I. Juni 1837 setzte er seine Frau zur Universalerbin ein, be-stimmte 100 Fl. CM. für die Ortsarmen in Rodaun und ersuchte den Regierungsrat Andreas Eugen Pichler, desse^ Frau Karoline •und deren Tochter Karoline von Pelzeln „sich g&tigst Andenken aus meinem Nachlaß zu wählen, um dadurch zu den vielen Be-weisen von Liebe und Theilnahme, welche sie mir während meines Lebens gaben, auch noch diesen nach meinem Tode hinzuzufügen" (ebd.). Er liegt in Salzburg begraben. Seine Frau heiratete wieder; am 30. Oktober 1846 unterschreibt sie sich mit Amalie Edle Herrin von Saffran und nennt sich Inhaberin der Herrschaft Pols im Grazer Kreise der Steiermark (ebd.). Ihr zweiter Mann war Ludwig Frei-herr von Saffran, der 1863 starb. Sie scheint mit ihm in glücklicher, wenn auch kinderloser Ehe gelebt zu haben, denn in seinem Te-stamente vom 15. November 1862 (Archiv des Wiener Landes-gerichtes, Testamente 1863, Nr. 155) sagt er: „Möge mein gutes Weib meinen guten Willen als Dank für all die Liebe nehmen,
welche Ich im Leben von ihr empfangen und mir verzeihen, daß ich zu ihrem Wohle nicht mehr zu leisten imstande bin." Sie selbst starb am 30. April 1879 ^^ Graz (Gothaisches genealogisches Ta-schenbuch der Freiherrlichen Häuser, XXX [Gotha 1880], S. 1016).
889) Gemeint ist der privilegierte Großhändler und Bankier Johann Baptist Puthon (t 1816), der im Oktober 1773 den öster-reichischen Ritterstand erwarb, Juli 1792 Reichsfreiherr und 1811 österreichischer Freiherr wurde (Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. I, [Gotha 1848], S. 2915 XVII, [Gotha 1867], S. 682). Er gab zu patriotischen Zwecken 1794 und 1797 bedeutende Geldsummen (Megerle von Mühlfeld, Memorabilien. I, S. 223 und 247).
390) Sie war die Witwe nach Andreas Vlassics, der 1779 als Hofrat bei der kgl. ungarischen Hofkanzlei aufscheint und im selben Jahre in Preßburg eine Rede durch den Druck veröffentlichte (Wurzbach, LI, S. iii). Sie war (s. ihre Schwester Amn. 391) eine geborene V. Adda. Ihre Geschicke sind mir unbekannt, ebenso die ihres Schwiegersohnes Wlassics. Dieser Familie dürfte als Nachkomme Anton von Wlassics zugehören, der 1846 k. k. wirklicher Hofkon-zipist in der k. k. allgemeinen Hofkammer war und in der Alser-vorstadt Nr. 197 wohnte (Hof- und Staatsschematismus, 1847, I, S. 247). Er unterzeichnete 1844 auf dem Verlassenschaftsakt jjer Katharina Porta als Zeuge mit „kgl. ungarischer Landesadvokat und k. k. Hofkammerbeamter."
^'^) Theresia Freifrau von Geramb, war eine geborene v. Adda. Am 7. Oktober 1796 hatte sie sich zu Preßburg mit Ferdinand Freiherrn von Geramb vermählt und starb am 2. August 1807 zu Palermo (Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherr-lichen Häuser. XXI, [Gotha 1871], S. 203).
^'2) Eduard Freiherr v. Geramb (geb. 1797); er fiel als kals. russischer Oberstleutnant gegen die Tscherkessen in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts. Gustav Freiherr v.
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