Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
der Wiener vgl. Jul. Wilh. Fischer, Reisen durch Österreich. I, S. 43 f.
399j Bey der Genesung Seiner königlichen Hoheit des Erzherzogs Carl. Den 16. März 1801. (Österreichischer Taschenkalender für das Jahr 1802. Wien. S. 25 = S. W., 2 XVI, S. Soff.). Im Gedichte spielt Pichler auf Karls Ankunft in Wien am 27. Dezember 1800 an (vgl. darüber S. 235).
*°°) Graf Chorinsky war damals in Prag (vgl. Anm. 311) angestellt. Sein naher Verwandter war der Graf Franz Saurau.
^'*^) Matthias von Faßbender, ein Rheinländer, früher Reichshof-rat, seit 1801 Präsidialhofrat des Hofkriegsrates, dessen Leiter Erz-herzog Karl war, und wirklicher Staats- und Konferenzrat. Im Jahre 1805 wurde Faßbender wirklicher Geheimer Rat (vgl. Megerle von Mühlfeld, Memorabilien, II, S. 105). Am 28. Februar 1809 starb er am Schlagfluß plötzlich in Wien (Verlassenschaftsakt im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. II, Nr. 2196 ex 1809). Karl Friedrich Freiherr Kübeck von Kübau (Tagebücher. I [Wien 1909], S. 263) charakterisiert ihn ziemlich scharf, wozu die Angaben bei E. Vehse (Geschichte des östreichischen Hofs und Adels und der östreichischen Diplomatie, IX [Hamburg 1852], S. iSyff.), die Faßbender als ziemlich unfähig hinstellen, passen würden. Da-gegen schildert ihn Friedrich Freiherr v. Lupin auf Illerfeld (Selbst-Biographie, II [Weimar 1844], S. I99f.) als befähigt. Vgl. noch Lulu Gräfin Thürheim, Mein Leben, I, S. 266.
*02) Idyllen. Wien 1803. S. looff., Nr. VII. (Die Geretteten. Eine Nachahmung von Virgils erster Ekloge)= S. W., ^XV, S.89ff. (1801). — Der Freiherr und Julchen, die von Oberösterreich ge-flohen, zu ihrer Freundin, der Gattin des Freiherrn, nach Nieder-
Österreich kommt, preisen Erzherzog Karl und seine Verdienste um den Waffenstillstand. Julchen gibt eine Schilderung der Kriegs-gräuel in Oberösterreich.
Idyllen. Wien, Im Verlage bey Anton Pichler. 1803. S". 176 S. mit einem Bildnis (Weinrauch fec.) = S.W., *XV, S. 3ff. — Gewidmet sind sie von der Pichler durch ein Gedicht „An meine Mutter, die Frau Carolina, verwittwete von Greiner" (S. 3 f.) ihrer Mijj'-ter, aus Dank für die Sorgfalt, die sie ihr in der Jugend zuwendete und zum Dank für die Geistes-und Herzensbildung, die sie ihr gab. — Das Büchlein enthält 10 Idyllen: I. Die Schnitterinnen (S. 5ff.); II. Der Sommerabend. An meine Freundinn, das Fräulein Josepha von Ravenet (S. Ziff.); III. Der Sänger am Felsen (S. 35ff.); IV. Die Zurückkunft (S. 48ff.); V. Der Herbstabend am Kahlen-berge (S. 66 ff.); VI. Der Blumenstrauß (S. 82 ff.); VII. Die Ge-retteten, Eine Nachahmung von Virgils erster Ekloge (S. looff.);
VIII. Der Tanz. An das Fräulein Gabriela von Baumberg (S. i I9ff.);
IX. Der Flußgott. An die Freyinn Henriette von Tinti, geborene von Mertens (S. 132ff.); X. Die Rumfordsche Suppe (S. 145ff.). — In den Sämmtlichen Werken (^ XII [Wien, bei Strauß, 1813], S. 5 ff.) sind alle diese Idyllen wieder anzutreffen, dagegen ist in S. V/. ^ XV, S. 3 ff., Nr. IX ausgelassen; an deren Stelle ist (S. 117ff.) „Narcissus. Nach dem Pausanias" (Veteris Graeciae Descriptio, Boeotiaca 1. 9 c. 3 1 ad finem) eingefügt. — Von den Idyllen waren bereits früher in Zeitschriften erschienen: Nr. IX (Österreichischer Taschenkalender für das Jahr 1801. Wien. S. 16); VI (ebd. 1802. S. 11); III (ebd. 1802, S. 33). — Die Beeinflussung durch die Voßschen Idyllen, die Pichler ja kannte (oben Anm. 153) und auch besaß (Luise. Tübingen 1807; Idyllen, Wien 1801: Nr. 212 f. des Bücherverzeichnisses im Ver-lassenschaftsakt), ist unverkennbar. Bereits mit 14 Jahren dichtete Pichler nach diesen und anderen Mustern Idyllen (oben S. 78).
Von Besprechungen möge auf eine, durchaus lobende von Sg. hingewiesen werden (Neue allgemeine Deutsche Bibliothek. LXXXIII, [BerUn 1803], S. 345 ff.), in der folgende, Pichlers Wesen gut charakterisierende Stelle vorkommt (S. 345f.): „Die Empfin-dungen des Kummers und der Freude, die Gefühle des Schönen und Guten, die Reize der Natur und Geselligkeit zu Gemälden einigen Umfangs auszubilden, aus den Ereignissen des Lebens sie hervor-treten zu lassen und, durch in Handlung gesetzte Charaktere, ^An-schaulichkeit und Theilnahme zu verstärken, scheint ihr Lieblings-fach zu seyn. Auch in vorliegenden Gedichten ist sie dieser Stim-mung treu geblieben; und wer für eine, durch Metrum und Bil-dersprache zwar oft veredelte, nur selten aber in Rücksicht auf Wahrheit verfehlte, Darstellung solcher Auftritte
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