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Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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efunden. Wir haben eine Zeugin, die gesehen hat, wie Sie das Haus betreten haben und die Sie sicher wiedererkennt bei einer Gegenüberstellung. Wir haben Fasern von Ihrer Kleidung. Es ist vorbei, glauben Sie mir. Erzählen Sie, was passiert ist«, drängte sie ihn mit sanfter Stimme.
    Sein Blick war auf seinen Schoß gerichtet, die Schultern nach innen g ekrümmt. Stille. Warten. Dann sah er hoch. Tränen schwammen in seinen Augen.
    »Ich wollte das nicht! «
    Sie warteten, bis er sich wieder gefasst hatte. Er sah von Lene zu Kalle und zurück.
    »Sie dachten, Steffi sei schwanger, weil sie sich bei Ihnen überg eben hat am Tag vorher.«
    Da brach es aus ihm heraus.
    »Ja, sie sah so blass aus. Und dann das! Da war mir klar, dass es da einen geben musste, der das zu verantworten hatte. Am nächsten Tag bin ich zu der Bushaltestelle, wo sie abfahren sollten. Versteckte mich. Und dann sah ich sie, Hand in Hand! Ausgerechnet Sven! Als er sie in die Arme nahm und küsste und ich sah, dass Max nur wegsah und GAR NICHTS machte, dachte ich, ich werde verrückt. Wieso er? Von allen Jungs gerade Sven Merthens, der mich bestimmt damals an seine Großmutter verpfiffen hat? Er ist an allem schuld, an dem ganzen Mist. Und sie, seine Großmutter. Ich wollte es ihr stecken. Sie sollte sehen, was ihr feiner Enkel meiner Schwester angetan hat. Also bin ich hin. Es schneite wie verrückt. Ich wartete neben der Haustür, stand im Nachbarhaus. Ich wollte nicht unten klingeln. Dann kam ein Mann raus, und gerade als ich in die Öffnung hechten wollte, sah ich eine Frau die Tür beobachten. Als er weg war, ging sie zur Tür und klingelte und verschwand im Haus. Ich wollte mich noch hinter ihr durch die Tür quetschen, habe es dann nicht mehr geschafft und weiter gewartet. Irgendwann kam sie wieder raus, und diesmal stand ich schon vor der Tür, als im Hausflur das Licht angegangen war. Ich an ihr vorbei und rauf. Als ich oben klingelte, machte Frau Merthens die Tür auf und sagte etwas auf Englisch. Sie dachte wohl, ich sei jemand anderer. Ich schob mich an ihr vorbei und drin war ich.«
    Er lehnte sich erleichtert zurück, dann richtete er sich wieder unter neuer Spannung auf.
    »Ich hab ihr alles gesagt, das mit Sven und Steffi und ihrer Schwangerschaft. Sie versuchte mich zu beruhigen, aber ich wurde nur immer wütender. Noch ein Leben von einem unserer Familienmitglieder geht nicht kaputt an Ihrer Scheißfamilie! schrie ich. Es langt, was ich erlebt habe. Sehen Sie mich doch an! Was aus mir geworden ist!
    Sie sagte, dass ihr das sehr leid täte und ob sie mir nicht helfen könnte. Aber dass sie das mit Sven nicht glauben würde, er hätte ihr doch davon e rzählt. Sie wandte mir kurz den Rücken zu, ich hatte gerade den Laptop gesehen neben ihr auf dem Schaukelstuhl. Wenigstens das stand mir zu, als Entschädigung, quasi. Ich griff danach, sie versuchte ihn mir wegzureißen.
    Nicht den, den nicht! rief sie immer wieder, während wir beide zogen. Ich ließ erst einmal los, aber als sie sich von mir weg wandte um den Laptop wieder auf den Sitz vom Schaukelstuhl zu legen, schlug ich zu. Ich weiß gar nicht, wie der Kerzenständer in meine Hand kam! Sie stürzte, ich sah nur noch das Blut, dann bin ich losgerannt. Den Laptop hab ich mitgenommen.«
    »Haben Sie nicht Angst gehabt, dass sie tot sein könnte? Oder z umindest schwer verletzt? «
    »Soweit habe ich gar nicht gedacht. Ich war doch da schon zie mlich drauf und wollte nur weg.«
    Das war’s. Sie hatten ein Geständnis. Aber froh machte es sie nicht. Wie furchtbar, so ein sinnloser Tod. Sicher der Laptop war nur der Auslöser für die jahrelange Wut. Aber es war einfach entsetzlich w egen ein paar hundert Euro zu sterben.
    Als sie hinaustraten aus dem Gefängnis, war es schon dunkel. L ene wollte nur noch nach Hause.
    »Kann ich dich am Präsidium absetzen, und du gibst das Band zum A btippen? Ich bin fertig.«
    Sie sprachen noch kurz über das, was sie gehört hatten. Auch Kalle wirkte müde und erschöpft. Aber sie hatten den Fall geklärt! Und das in neun Tagen. Als sie sich das klar machten, ging es ihnen besser.
    Auch wenn ihr gemütliches Zuhause lockte, überlegte sie es sich anders.
    »Kommst du mit zu seinen Eltern? Ich glaube, wir sollten es ihnen sagen, bevor sie es aus der Presse erfahren. Und ich will nicht allein dorthin. Es wird für sie ein Schock sein.«
    Breitners waren diesmal beide da. Der Vater öffnete. Ein kräftiger Mann, der sehr große Ähnlichkeit mit

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