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Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Holzlieferungen in die Schuhe schieben - et voilà, Tante und Neffe haben freie Bahn. Wofür auch immer.«
    Beide Männer sahen sie verdattert an. »Kannst du das noch einmal in Deutsch sagen, vielleicht habe ich es falsch verstanden? «
    Danach nickte Kalle. »Diesmal bist du genial, Lene. Haarsträubend, aber möglich. Es hängt jetzt ganz viel von den Stunden in München ab. Was sie da gemacht haben.«
    Mike nickte. » Right . Müssen wir unbedingt noch genauer erfragen. Und überprüfen. Ich meine die Alibis der beiden. Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, worum es bei Jessica und Bob wirklich geht bei dieser Überraschungsreise. Irgendwie glaube auch ich ihnen die Christmas in Germany Masche immer weniger.« Er schluckte. »Und, wir müssen herausfinden, um wie viel Geld es da geht. Scheint doch ein Kernpunkt zu sein.«
    Nachdem Lene Kalle die Wörter erklärt hatte, die er nicht versta nden hatte, stimmte er heftig zu.
    In dem Moment kam die Kellnerin – in ein Dirndl gekleidet, wie es hier üblich war – mit Zinntellern, darauf die Nürnberger Bratwürs tchen, die klein und braun gebraten und duftend neben dem besten Sauerkraut der Stadt lagen, und stellte noch einen Korb mit warmen Brezeln daneben. Der erste Bissen zauberte ein so glückliches Lächeln auf das Gesicht ihres Kaliforniers, dass Lene in Lachen ausbrach.
    »O Mann, sind die herrlich!«, stöhnte er. »Ich hatte das fast verge ssen. Ich glaube, ich bleibe hier bei dir, Lene. Hauptsache du fütterst mich weiterhin so gut. Da gehen mir doch die Mörder in San Francisco am …« Er grinste spitzbübisch.
    »Und ich soll dich dann ernähren? Kommt nicht in Frage, Captain Mike Fuller, erst wird gearbeitet und dann darf man auch mal nach Nürnberg. «
    Aber sie fühlte sich plötzlich leicht und glücklich. Wieso gelang ihm das immer wieder?
    Der Wirt schaute zu ihnen herein und fragte wie jedes Mal, ob alles in Ordnung sei. Dabei wirkte er stets so pe rsönlich interessiert, dass Lene ihm von der Freude ihres Amerikaners erzählte.
    »Das geht vielen Gästen hier so und ist für mich immer ein ganz besond eres Kompliment. Aber letztlich verdanken wir das alles dem uralten Rezept für die Nürnberger Würstchen, die einfach selbst von mir noch als köstlich empfunden werden durch die besonderen Gewürze. Wir schicken Ihnen auch welche zu, wenn es sie in San Francisco nicht gibt«, tröstete er Mike, bevor er weiterging zu den nächsten Gästen.
    Der strahlte und sah seine harte Zeit ohne Nürnberger in der Versenkung verschwinden. Lene streichelte kurz über seine Wange. »Meinst du nicht, es ist doch besser, du kommst immer hierher zu mir, wenn du Appetit hast – auf Nürnberger oder Nürnbergerinnen.« Mike verstand die doppelte Bedeutung und versprach es, die blauen Augen leuchteten dabei auf.
    Kalle murrte, dass man ja jetzt endlich mal wieder zum Fall z urückkönnte. So viel Liebesgeturtel sei ziemlich schwer zu ertragen.
    »Überhaupt, ich habe mich mit Kilian Breitner befasst, aber das i nteressiert hier wohl keinen.«
    Die beiden versuchten aus ihrer Albernheit zu kommen und ernste Gesic hter zu machen. »Schieß los.«
    »Also, der Knabe ist nicht ganz so unschuldig, wie wir es uns vo rgestellt haben. Auch vor der Verhaftung wegen Dealens war er schon auffällig geworden. Mit vierzehn hat er bereits Mülltonnen in Brand gesetzt, mit fünfzehn hat er Videospiele in Kaufhäusern geklaut, wurde aber erst erwischt, als er dann auch noch beim Nintendo zugriff. Es kam zu einer Anzeige und Verhandlung. Er bekam dafür ziemlich viele Sozialstunden aufgebrummt. Dann vertickte er Sachen aus den Einbrüchen anderer, Handys, DVD Player und so. Später ließ er sich von den Jüngeren unter sechzehn, das heißt oft schon von Dreizehn- oder Vierzehnjährigen, bezahlen, wenn er ihnen in einem Laden Alkohol besorgte. Einmal kam es zu einer Anklage wegen Körperverletzung, das heißt, er hat einen Mitschüler so verprügelt, dass der Prellungen und eine gebrochene Nase hatte und zum Arzt musste. Deshalb hing seine Schulkarriere bereits am seidenen Faden. Schließlich kam der Knall mit dem Dealen in der Schule. Er hat nicht nur mit Haschisch gedealt, sondern auch mit Extacy. Aber das wussten wir ja schon. Bei der Verhaftung am Sonntag waren es dann, neben Haschisch inklusive Waage, ein paar Gramm Heroin und eine Tüte LSD Pillen. Ob er selbst Drogen nimmt oder an der Nadel hängt, habe ich noch nicht rausgefunden.«
    Lene dachte an das nette Elternhaus.

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