Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder
festzustellen, wer am Schauplatz gewesen war, als die Leiche gefunden wurde, und wer später dazugekommen war. Sie schickten die Schaulustigen weg, mit Ausnahme der beiden Akademiker, von denen der Streitlustige darauf bestand, zu Protokoll zu geben, dass eine Person, die keine ärztliche, sondern lediglich eine Computerqualifikation besaß, ihn an einem Wiederbelebungsversuch des Ertrunkenen gehindert hätte.
Die Constables versprachen, sich so bald wie möglich mit den Gentlemen zu unterhalten.
»Wer hat ihn gefunden?«, erkundigte sich der trockenere der beiden und starrte Tom und Maryann an. »Waren Sie das?«
»Sie sagt, sie hätte ihn gefunden«, antwortete Maryann und deutete auf mich. Sie gab zwar gerne ihren Senf zum Besten, doch sie scheute sich offensichtlich, Verantwortung zu übernehmen. Viele Leute sind so.
»Das ist Fran«, sagte Tom auf seine ritterliche Art. »Kommen Sie her, Fran, und erzählen Sie dem Officer, was Sie gesehen haben.«
Tritt herbei, kleine Lady, und nimm teil an unserer kleinen Aufführung.
»Ihr Name lautet, Miss?«
»Fran Varady. Ich bin nur zu Besuch in dieser Stadt. Ich wohne im gleichen Hotel wie Tom und Maryann. Ich bin über den Leinpfad spaziert, als ich den Toten im Wasser entdeckt habe.«
»Sie ist nicht mit uns zusammen hergekommen. Sie war bis zum Hals bei dem Toten im Wasser«, sagte Maryann sofort. »Ganz nah bei der Leiche, und sie hat sich daran zu schaffen gemacht.«
»Ich bin ins Wasser gefallen!«, brüllte ich sie an. Ich wandte mich an die beiden Constables. »Ich dachte, wenn ich seinen Knöchel zu packen kriege, könnte ich ihn auf die Stufen ziehen und ihn vielleicht retten. Ich weiß, dass es dumm war. Ich verlor den Halt und fiel ins Wasser. Ich wollte die Polizei alarmieren. Ich hatte mein Mobiltelefon in der Hand, als es passiert ist.«
»Sie hatte kein Mobiltelefon in der Hand, als wir hinzugekommen sind«, sagte Maryann. Hatte ich ihr unbewusst irgendetwas getan, dass sie sauer war auf mich?, fragte ich mich.
»Hören Sie«, schnappte ich. »Ich habe das Handy fallen lassen, als ich ins Wasser gefallen bin. Es ist irgendwo unten am Boden. Ich hab im Wasser gezappelt, als diese beiden hinzugekommen sind.«
»Ich hielt es für ziemlich merkwürdig, dass jemand im Fluss schwimmt, so früh am Morgen und in voller Kleidung«, deklarierte Tom in einem Meisterwerk an Untertreibung. »Aber ich erkannte Fran aus dem Hotel. Ich rief ihr zu, ob alles in Ordnung wäre, und dann bemerkte ich den Toten hier.« Er deutete auf Ivo, an dessen regloser Gestalt sich inzwischen zwei Sanitäter zu schaffen machten.
»Er hat uns daran gehindert, ihn künstlich zu beatmen«, dröhnte der streitlustige Akademiker aus einigen Metern Entfernung. »Jetzt ist es selbstverständlich viel zu spät dazu.«
»Fran?«, fragte eine neue Stimme neben mir.
Es war Detective Sergeant Hayley Pereira. Meine Scherereien waren komplett.
Pereira brachte mich zum Hotel zurück. Beryl begegnete uns in der Halle, und nach einem ersten verblüfften Blick sagte sie nur: »Sie machen besser, dass Sie aus diesen nassen Sachen kommen, meine Liebe. Hatten Sie ein unfreiwilliges Bad?«
»Ich bin in den Fluss gefallen«, sagte ich.
Pereira hielt mich am Ellbogen. Sie versetzte mir einen leichten Stoß. Sie wollte nicht, dass ich mit irgendjemandem über das redete, was sich ereignet hatte, bevor sie mit mir fertig war. »Wo ist Ihr Zimmer?«
»Oben, auf der Rückseite«, sagte ich. »Ich gehe rasch und …«
Sie setzte sich in Bewegung und ignorierte den zweiten Teil meines Satzes. Sie würde mitkommen. In Rekordzeit waren wir oben in meinem Zimmer.
»Haben Sie Jeans zum Wechseln?«
»Ja«, sagte ich ärgerlich. »Ich habe Sachen zum Wechseln dabei. Setzen Sie sich, wenn Sie wollen.« Ich deutete auf den Lehnsessel. »Ich gehe ins Bad und ziehe mich um.«
Sie zögerte.
»Hören Sie, tun Sie mir einen Gefallen, okay?«, explodierte ich noch wütender. »Lassen Sie mich aus diesen nassen Sachen, bevor ich mir eine Lungenentzündung einfange, okay? Was haben Sie für ein Problem? Ich trage keine verbotenen Substanzen bei mir. Sehen Sie selbst!« Unter einiger Anstrengung krempelte ich die durchnässten Taschen meiner Jeans um. Dann zog ich Toms Jacke aus, womit ich im Büstenhalter vor ihr stand, und warf sie aufs Bett. »Sie können einen Blick auf die Jacke werfen, aber sie gehört Tom, dem Amerikaner, und wenn Sie irgendwas in der Jacke finden, dann gehört es ihm. Obwohl ich die
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