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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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große Tasse starken, süßen Tee.
    Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, hatte er die Augen geschlossen, doch er nahm den Imbiss ohne Widerrede entgegen. Nachdem er den ersten Bissen probiert hatte, schlang er das Käsebrot plötzlich gierig hinunter, als sei er kurz vor dem Verhungern, und trank große Schlucke von dem Tee, obwohl er noch kochend heiß sein musste.
    Als er wieder zu ihr aufschaute, waren seine Augen schon etwas klarer und sein Blick schärfer. Er zupfte an seinem Hemd herum und sagte: »Mein Gott, ich stinke vielleicht. Ich muss was aus der Flasche verschüttet haben.«
    »Ja.« Gemma lächelte. »Das stimmt. Aber das kann warten. Zuerst müssen wir uns über Harriet unterhalten.«
    Novaks dunkle Augen füllten sich mit Tränen, und er stieß schluchzend hervor: »O Gott … Es ist alles nur meine Schuld.«
    Gemma erschrak zutiefst, ließ sich aber nichts anmerken. »Was ist Ihre Schuld?«
    »Ich hätte sie niemals aus den Augen lassen dürfen.«
    »Sie meinen Harriet?«
    In diesem Augenblick ertönte die Haustürklingel. Novak fuhr zusammen wie von einem Schuss getroffen, dann sprang er auf und blickte wild umher. »Laura – sie wird mich umbringen …«
    »Das ist nicht Ihre Frau«, sagte Gemma. Sie konnte es nicht
sicher wissen, doch sie setzte einfach darauf, dass sie richtig lag. »Es ist mein Freund Duncan«, sagte sie, während sie auf den Knopf des Türöffners drückte. »Sie sind ihm neulich schon begegnet.« Sie gab Kincaid eine Minute, um die Treppe hinaufzugehen, und machte ihm die Wohnungstür auf, bevor er anklopfen konnte. Er sah sie entgeistert an, doch sie schüttelte nur den Kopf und hob abwehrend die Hand, ehe sie sich wieder zu Novak umwandte.
    »Mr. Novak und ich unterhalten uns gerade ein bisschen«, sagte sie. »Über Harriet. Er macht sich große Sorgen um sie.«
    Tony Novak setzte sich langsam wieder hin, doch seine Miene verriet Argwohn.
    Gemma sah, wie Kincaids Blick auf den offenen Koffer fiel, doch er folgte ihrem Beispiel und zog sich kommentarlos einen Stuhl heran.
    »Mr. Novak«, sagte sie ruhig, als ob sie nie unterbrochen worden wären, »wo haben Sie Harriet zurückgelassen?«
    Sein Blick ging von Gemma zu Kincaid und wieder zu ihr zurück. »Bei einer Freundin«, flüsterte er. »Nur für ein paar Minuten. Ich … ich hatte noch etwas zu erledigen.«
    »War das, bevor Sie Harriet vor der Schule abholten oder danach?«
    Seine Augen weiteten sich vor Verblüffung, aber nach kurzer Pause antwortete er: »Es sollte eine Überraschung sein. Ich wollte an dem Tag etwas mit ihr unternehmen.«
    »War Ihre Frau einverstanden mit Ihrem Plan, Harriet für einen Tag aus der Schule zu nehmen?«
    »Um Gottes willen, nein.« Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Das sollte unser Geheimnis bleiben, Harriets und meins. Aber dann musste ich … Sie brauchte noch ein paar Sachen aus der Wohnung, und ich sagte, ich würde sie ihr holen, aber sie könnte nicht mitkommen.«
    Gemma spürte Kincaids wachsende Ungeduld, doch sie nickte nur, als sei seine Geschichte vollkommen einleuchtend.
»Sie haben sie also bei dieser Freundin gelassen, während Sie in die Wohnung gingen. War Ihre Frau dort?«
    Er sah sie verständnislos an. »Laura? Natürlich nicht. Sie war in der Arbeit, sonst wäre ich doch nie hineingegangen.«
    »Okay«, sagte Gemma. »Sie haben also Harriets Sachen geholt. Und was ist dann passiert?«
    Wieder fuhr er sich mit einer zitternden Hand über das stopplige Kinn. »Ich sollte mich mit ihnen treffen – mit Harriet und meiner Freundin. Aber sie sind nicht gekommen. Und da ist mir plötzlich klar geworden, dass ich überhaupt nicht wusste, wie ich sie erreichen konnte.«
    »Ihre Freundin?«
    »Beth. Sie heißt Beth. Ich …« Er schüttelte den Kopf. »Wir hatten schon seit einiger Zeit ein Verhältnis, aber sie ist immer nur zu mir gekommen. Sie sagte, es gebe da noch jemanden, und ich habe nie …«
    »Aber Sie müssen doch irgendeine Möglichkeit gehabt haben, sie zu erreichen?«
    »Nur über ihr Handy, und da springt immer gleich die Mailbox an. Sie sagte, sie arbeite hier in Southwark in einem Maklerbüro, aber gestern habe ich sie alle der Reihe nach abgeklappert, und niemand kennt dort eine Frau namens Beth.«
    Kincaid konnte nicht länger an sich halten. »Wollen Sie damit sagen, Sie kennen nicht einmal den Nachnamen dieser Frau?«
    »Mein Gott, es war doch nur eine flüchtige Affäre. Ich hätte nie gedacht … Ich wollte doch nicht …«
    »Sie haben

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